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Finanzierungen: Patrizia Immobilien, Hella, ABB

Der Immobilieninvestor Patrizia Immobilien hat den Schuldschein-Markt angezapft.
Jeng Niamwhan/iStock/Thinkstock/Getty Images

Patrizia Immobilien platziert Schuldschein

300 Millionen Euro hat das Immobilieninvestmenthaus Patrizia Immobilien mit einem Schuldscheindarlehen eingesammelt. Nach Angaben des Unternehmens war das Angebot mehrfach überzeichnet. Der Schuldschein hat drei Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren, die zum Teil fest und zum Teil variabel verzinst sind. Der Durchschnittszins liegt bei 1,5 Prozent. Den Erlös will Patrizia für weiteres organisches und anorganisches Wachstum nutzen. Allen & Overy hat Patrizia bei der Transaktion beraten.

Hella begibt Bond über 300 Millionen Euro

Der Automobilzulieferer Hella hat eine Anleihe mit einem Volumen von 300 Millionen Euro platziert. Die Laufzeit des Papiers beträgt sieben Jahre, der Kupon liegt bei 1 Prozent. Nach Angaben des Unternehmens war das Angebot mehr als achtfach überzeichnet. Mit dem neuen Bond kann CFO Bernard Schäferbarthold das Fälligkeitsprofil und die Finanzierungskosten des Unternehmens verbessern. Hella refinanziert mit dem Erlös die 2014 begebene Anleihe, die im September dieses Jahres fällig ist. Der Bond hatte ebenfalls ein Nominalvolumen von 300 Millionen Euro und mit 1,25 Prozent einen etwas höheren Kupon. Deutsche Bank, LBBW und Unicredit begleiteten die Transaktion.

ABB platziert Anleihe über 750 Millionen Euro

Der Schweizer Technologiekonzern ABB hat einen Bond über 750 Millionen Euro platziert. Das Papier läuft über sieben Jahre und hat einen Kupon von 0,75 Prozent. Der Bond wird im Rahmen des 8 Milliarden Dollar schweren Debt-Issuance-Program ABB Finance B.V. begeben. Als Garant fungiert die ABB Ltd, der Mutterkonzern der ABB Group. Mit dem Erlös wollen die Schweizer allgemeine Unternehmenszwecke finanzieren. Die Transaktion wurde von BNP Paribas, Deutsche Bank und J.P. Morgan begleitet.

Homann Holzwerkstoffe begibt neue Mittelstandsanleihe

Homann Holzwerkstoffe startet das Angebot für die bereits angekündigte neue Unternehmensanleihe. Der Anbieter von Holzfaserplatten will bis zu 50 Millionen Euro einsammeln. Die Mittelstandsanleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Der Kupon, der am Ende der Angebotsfrist im Juni festgelegt werden soll, wird in der Spanne von 5,25 bis 6 Prozent liegen. Die IKB fungiert als Sole Lead Manager. Mit den neuen Mitteln will Homann eine frühere Anleihe über 100 Millionen Euro teilweise refinanzieren. Zum anderen will der Mini-Bond-Emittent wieder stärker auf klassische Bankfinanzierungen setzen.

Das neue Angebot des Unternehmens setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Zum einen bietet Homann den Bondholdern der 2012 begebenen Anleihe, die in diesem Jahr fällig wird, einen Umtausch an. Sie können zudem weitere Papiere zeichnen. Die Umtauschprämie liegt bei 25 Euro pro umgetauschte Schuldverschreibung. Im gleichen Zeitraum können auch Mitarbeiter des Unternehmens die neuen Bonds zeichnen, danach folgt ein öffentliches Angebot. Mitte Juni sollen die Bonds im Frankfurter Börsensegment Scale aufgenommen werden.

Elmos Semiconductor begibt einen Schuldschein

Der Halbleiterhersteller Elmos Semiconductor hat einen Schuldschein von 40 Millionen Euro begeben. Der Schuldschein, der nach Angaben des Unternehmens deutlich überzeichnet war, hat drei Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren. Die Tranchen sind fest verzinst. Die Landesbank Baden-Württemberg war Sole Lead Manager. Elmos refinanziert mit dem Erlös seine in den Jahren 2017 und 2018 auslaufenden Kredite in Höhe von 35 Millionen Euro. Der Boom am Schuldscheinmarkt setzt sich fort. Einige Unternehmen befinden sich derzeit in der Vermarktungsphase.

Solarworld geht in die Insolvenz

Der Photovoltaikkonzern Solarworldhat einen Insolvenzantrag gestellt. Der Versuch, das Unternehmen mit einem Restrukturierungsplan zu retten, ist somit gescheitert. Das Unternehmen werde prüfen, ob auch für Tochtergesellschaften Insolvenz beantragt werden muss. 

VWFS verbrieft australische Autokredite

Die Finanztochter des Autobauers Volkswagen, Volkswagen Financial Services, hat zum vierten Mal australische Auto-Asset-Backed-Securities platziert. Die Verbriefung der australischen Autokredite hat ein Gesamtvolumen von rund 500 Millionen Australische Dollar (rund 340 Millionen Euro), wobei sie sich in zwei Tranchen unterteilt. Der Zins der Tranche A liegt 95 Basispunkte über dem australischen Referenzzins Bank Bill Swap Rate (BBSW), während die Tranche B mit 165 Basispunkten über dem BBSW verzinst wurde. Nach Angaben von Volkswagen Financial Services war das Angebot mehrfach überzeichnet.

87 Prozent der Forderungen stammen aus Neuwagenverträgen, die restlichen 13 Prozent aus Gebrauchtwagenfinanzierungen. Die Australia and New Zealand Banking Group Limited und Volkswagen Financial Services waren die Joint Arranger bei der Transaktion. Erstere war neben der Hongkong and Shanghai Banking Corporation Limited, Sydney Branch, ebenfalls als Joint Lead Manager tätig.

Weitere Finanzierungen

BMW platziert einen neuen Bond über 250 Millionen Britische Pfund. Das Papier wird mit 1 Prozent verzinst und läuft bis November 2021. Die Transaktion wurde von Natwest Markets, dem Investmentarm der RBS, und HSBC begleitet.

Die JAB-Holding, die Finanzholding der Unternehmerfamilie Reimann, hat zwei Bonds mit einem Volumen von jeweils 750 Millionen Euro begeben. Die Papiere laufen bis 2024 und 2028 und werden mit 1,25 beziehungsweise 2 Prozent verzinst. Moody’s bewertet die unbesicherten (Senior unsecured) Anleihen mit Baa1, der Ausblick ist stabil. Als Grund für das Rating gibt die Agentur an, die Bonds verbesserten die Liquidität, das Fälligkeitsprofil sowie die finanzielle Flexibilität des Unternehmens.

Die Energiebörse European Energy Exchange (EEX) hat ihre Kapitalerhöhung abgeschlossen. Knapp 20 Millionen neue Vorzugsaktien ohne Stimmrecht platzierte die EEX bei einem Ausgabepreis von 7,76 Euro je Aktie. Dadurch vollzog die Energiebörse eine 50-prozentige Kapitalerhöhung und verbuchte einen Bruttoemissionserlös von mehr als 150 Millionen Euro. Mit dem Erlös soll der Wachstumskurs fortgeführt werden. CMS Hasche Sigle hat die EEX bei der Transaktion beraten.

Die Beteiligungsgesellschaft Heliad Equity Partners will 363.500 neue Aktien ausgeben. Im Rahmen der Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte wird die BF Holding sämtliche neuen Aktien zu einem Ausgabepreis von 5,50 Euro je Aktie zeichnen. Den Erlös von 2 Millionen Euro will Heliad in die Ausweitung seiner Beteiligungsaktivitäten stecken.

Der Generika-Hersteller Haemato hat seine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte abgeschlossen. Die MPH Mittelständische Pharma Holding hat die neuen Aktien gezeichnet. Bei einem Ausgabepreis von 6,20 Euro je Aktie fließen Haemato rund 7,4 Millionen Euro zu. Mit dem Erlös soll unter anderem das Eigenkapital gestärkt und die Entwicklung margenattraktiver Produkte ausgebaut werden. First Berlin beriet das Unternehmen bei der Kapitalerhöhung.

Der Polymerasehersteller Sygnis beabsichtigt die bereits angekündigte Kapitalerhöhung nun umzusetzen. Rund 3,68 Millionen neue Aktien sollen unter Ausschluss der Bezugsrechte von ausgewählten, qualifizierten Anlegern gezeichnet werden. Der Ausgabepreis wird bei 1,38 Euro je Aktie liegen. Mit dem Erlös plant Sygnis die Übernahme des britischen Unternehmens Innova Biosciences zu finanzieren.

Der Verkehrstechnikspezialist Schaltbau Holding hat eine Kapitalerhöhung beschlossen. Diese wird unter Ausschluss der Bezugsrechte vollzogen, sodass die neuen Aktien bei ausgewählten institutionellen Investoren platziert werden. Der Ausgabepreis liegt bei 34,1149 Euro je Aktie. Die Schaltbau Holding beabsichtigt, mit der Transaktion die kurzfristige finanzielle Flexibilität und die Bindung der langfristig orientierten Aktionäre an die Gesellschaft zu erhöhen. Die Beteiligungsgesellschaft Active Ownership Capital hatte dem Unternehmen im Vorfeld eine Zeichnung einer Kapitalerhöhung zu einem Preis von 36 Euro je Aktie angeboten.

Rund 2 Millionen neue Aktien hat das biopharmazeutische Unternehmen Wilex im Rahmen einer Bezugsrechtskapitalerhöhung zu einem Preis von 2,45 Euro je Aktie ausgegeben. Zu den zeichnenden Aktionären zählte unter anderem der Hauptaktionär und Investor Dievini Hopp Biotech Holding. Sole Lead Manager war die Baader Bank. Den Bruttoemissionserlös von knapp 5 Millionen Euro will Wilex unter anderem für die präklinische Entwicklung des Hauptproduktkandidaten HDP-101 nutzen.

Der Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat seine zweite Crowd-Finanzierungsrunde in Rekordzeit abgeschlossen. Innerhalb von 9 Minuten und 12 Sekunden sammelte das Fintech-Unternehmen Kapilendo für den Fußballverein 1 Millionen Euro bei seinen Fans ein. Weitere 500.000 Euro sollen in einer offenen Kampagne für alle Anleger dazukommen.

Der Flughafen Zürich hat eine Obligationenanleihe über 350 Millionen Schweizer Franken (etwa 319 Millionen Euro) begeben. Die Laufzeit beträgt 12 Jahre, der Kupon liegt bei 0,625 Prozent. Die Zürcher Kantonalbank, Credit Suisse und Raiffeisen Schweiz haben die Transaktion begleitet.

Das Biotechnologieunternehmen Cytotools hat das Angebot zur Zeichnung seiner Wandelanleihe mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu 600.000 Euro zurückgezogen. Grund hierfür war unter anderem, dass die bisher zugesagten Finanzmittel die beabsichtigten Phase-III-Studien nicht hätten finanzieren können. Das Unternehmen sieht sich nun nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten um.

110 Millionen Euro investiert der Payment Service Provider Payu in die Kreditech-Gruppe, einen Finanztechnologie-Anbieter für datenbasierte Kreditvergabe. Nach Angaben des Unternehmens stellt dies die bisher größte Equity-Investition in ein deutsches Fintech-Unternehmen dar. Darüber hinaus gehen die Parteien eine strategische Partnerschaft ein. White & Case hat Kreditech bei der Kooperationsvereinbarung beraten.

Für das Biotechnologieunternehmen Morphosys wäre eine Zweitnotierung an der US-Börse Nasdaq vorstellbar, wie der Finanzvorstand Jens Holstein im Interview mit der „Börsen-Zeitung“ berichtet. Bisher ist Morphosys im TecDax notiert. Zunächst müsste das Unternehmen für diesen Schritt allerdings ein eigenes Geschäft in den USA haben, wie beispielsweise einen Vertrieb oder ein eigenes Medikament, so Holstein weiter.

In den Indizes der Six Swiss Exchange wird es einige Veränderungen geben. Die Aktien des Agrochemiekonzerns Syngenta scheiden aus dem SMI aufgrund der Übernahme durch Chemchina aus. Dafür rückt der Baustoffkonzern Sika nach, der bisher im SMIM-Index gelistet ist. Nachfolger wird dort das Handelsunternehmens DKSH. Der Schokoladenkonzern Lindt & Sprüngli kommt im SLI-Index hinzu, während die Aktien des Vermögensverwalters Partners Group in den SPI Large übergehen. Nachfolger im SPI Mid wird der Komponentenhersteller Lem. Die Aktien der Swiss Life Holding werden ab dem 19. Juni im SPI Select Dividend 20 gelistet werden.

Das Fintech Tick-TS ist seit dem 2. Mai im Freiverkehr der Börse Düsseldorf gelistet. Eine Aufnahme in den Primärmarkt ist auch geplant. Tick-TS ist ein Tochterunternehmen der Beteiligungsgesellschaft Sino, die mit mindestens 25 Prozent plus eine Aktie in den nächsten zwei Jahren an dem Fintech beteiligt bleiben wird.

Die Anleihegläubiger des insolventen Modeherstellers René Lezard sollen in einer Abstimmung ohne Versammlung über die Bestellung eines Gemeinsamen Vertreters entscheiden. René Lezard hat Susanne Schmidt-Morsbach als Vertreterin von Schirp Neusel & Partner Rechtsanwälte für das Amt vorgeschlagen.

Der Pharmadienstleister Vetter hat sich refinanziert. Insgesamt stellte ein Bankenkonsortium um BNP Paribas, Commerzbank, DZ Bank, Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale und SEB 210 Millionen Euro bereit. Dabei handelt es sich um eine revolvierende Kreditlinie mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Diese kann zweimalig um jeweils ein Jahr verlängert werden. Das Geld will Vetter zur allgemeinen Investitionsfinanzierung und für weiteres Wachstum nutzen. Jones Day unter Federführung von Sascha H. Schmidt hat SEB bei der Transaktion beraten, während Heuking Kühn Lüer Wojtek Vetter beratend zur Seite stand.

Sportgroup, ein Anbieter von Kunstrasensystemen und ein Portfoliounternehmen des PE-Investor Equistone Partners Europe, erhält von dem PE-Investor Terra Firma eine als Alternative zu einem Equity-Co-Investment strukturierte Support Capital Finanzierung. Mit dem Geld will Terra Firma gemeinsam mit Equistone das Wachstum und die Marktposition von Sportgroup stärken. Shearman & Sterling (Federführung: Winfried M. Carli) hat Sportgroup bei der Transaktion beraten, während Milbank, Tweed, Hadley & McCloy (Federführung: Thomas Ingenhoven) dem Investor Terra Firma beratend zur Seite stand.

Das Münchener Medizintechnikunternehmen Terraplasma Medical hat in seiner ersten Finanzierungsrunde einen siebenstelligen Euro-Betrag eingesammelt. Zu den Investoren zählten unter anderem Business Angels aus dem Münchener und Stuttgarter Raum. Arqis (Federführung: Christoph von Einem) stand dem Unternehmen bei der Finanzierungsrunde beratend zur Seite.

Der private Fernzugbetreiber Locomore hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Auslöser für den Antrag war, dass das Unternehmen seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen konnte und die finanziellen Reserven aufgebraucht sind.

Die erste Abstimmung der Anleihegläubiger der angeschlagenen Reederei Rickmers Holding hat das geforderte Quorum von 50 Prozent nicht erreicht. Bei der Abstimmung ohne Versammlung hatten Gläubiger von lediglich 17,37 Prozent des ausstehenden Anleihekapitals teilgenommen. Die zweite Anleihegläubigerversammlung wird am 1. Juni als Präsenzveranstaltung abgehalten. Das erforderliche Quorum liegt dann bei 25 Prozent.

Ratingmeldungen

Der Baukonzern Hochtief hat von der Ratingagentur Standard & Poor’s ein Langfristrating von BBB erhalten. Der Ausblick ist stabil. Positiv bewertete S&P unter anderem die Bilanz und die verbesserte Finanzausstattung des Unternehmens. Die diversifizierte Aufstellung von Hochtief führe außerdem dazu, dass das Risikoprofil des Konzerns verbessert würde. Die Bonitätsnoten liegen auf dem selben Niveau wie die der Mutter Actividades de Construccion y Servicios.

Moody’s verbessert das Rating der Fresenius Medical Care, einem Anbieter von Dialyseprodukten und -dienstleistungen. Das Unternehmen erhält ein langfristiges Emittentenrating von Baa3, der Ausblick ist stabil. Im Gegenzug zieht die Ratingagentur das Unternehmensrating von Ba1 zurück. Als Gründe nennt die Agentur unter anderem das zuverlässige, profitable Wachstum sowie das defensive Geschäftsmodell.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.