Qiagen schließt ESG-linked Loan ab
Das deutsch-niederländische Biotech-Unternehmen Qiagen hat einen ESG-Linked Loan in Höhe von 400 Millionen Euro abgeschlossen. Die Kreditlinie wurde an eine Gruppe von elf Hausbanken syndiziert. Nach Angaben des Unternehmens war die Transaktion deutlich überzeichnet. Der Kredit läuft über drei Jahre und kann zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden.
Die Kreditmarge hat das Unternehmen an ein ESG-Rating gekoppelt, das von ISS ESG erstellt wird. Sollte Qiagen dieses Rating verbessern, will der Konzern die Zinseinsparungen für nachhaltigkeits-bezogene Zwecke spenden. Deutsche Bank und Unicredit waren als Koordinatoren mandatiert. Die Deutsche Bank fungierte als Documentation and Facility Agent und die Unicredit als Sustainabillity Coordinator. Das Unternehmen wurde bei der Transaktion erstmals von Linklaters (Federführung: Neil George Weiand und Urs Lewens) beraten. Erst in der vergangenen Woche hatte Qiagen die Platzierung von Wandelanleihen angekündigt.
Eterna verlängert Finanzierungsmix
Der Hemdenhersteller Eterna hat seinen Finanzierungsmix erfolgreich verlängert, um in den aktuellen Corona-Zeiten für mehr Stabilität zu sorgen. Das Unternehmen kann die Laufzeit seiner 2017 begebenen Mittelstandsanleihe über 25 Millionen Euro bis zum 3. Juni 2024 verlängern. Dem stimmten die Anleihegläubiger auf einer Versammlung in der vergangenen Woche zu. Ursprünglich wäre der Bond 2022 fällig geworden.
Durch die Verlängerung der Anleihelaufzeit verlängert sich auch die Laufzeit der zweiten Säule der Finanzierungsstruktur von Eterna, dem Schuldscheindarlehen über 25 Millionen Euro. Dieses wird nun erst am 10. Juni 2023 fällig. Im Oktober hatte sich das Portfoliounternehmen des Private-Equity-Investors Quadriga mit seinen Schuldscheingläubigern bereits auf eine Laufzeitverlängerung bis mindestens zum 3. September 2021 geeinigt. Als Bedingung für eine weitere Verlängerung nannten die Gläubiger damals die nun beschlossene verlängerte Laufzeit der Anleihe.
Sartorius stockt Konsortialkredit auf
Der Life-Science-Konzern Sartorius hat einen Konsortialkredit refinanziert und auf 600 Millionen Euro aufgestockt. Ein entsprechender Vertrag sei mit einem internationalen Bankenkonsortium unter der Führung von BNP Paribas, Commerzbank und Unicredit geschlossen worden, teilte Sartorius vergangenen Donnerstag mit.
Die Kreditlinie hat eine Laufzeit von drei Jahren und kann zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Mit der Erhöhung des bisherigen, bis Ende 2021 laufenden Kredits und der Erweiterung des Bankenkonsortiums um JP Morgan und Unicredit sichert sich der Labor- und Pharmazulieferer weitere finanzielle Flexibilität und passt die Linie dem eigenen Wachstum an. Der Konzern hat 2020 drei Zukäufe getätigt.
Software AG sichert sich neuen Kredit
Die Software AG hat sich eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 300 Millionen Euro gesichert. Der Darlehensvertrag sei bereits Ende November mit einem Konsortium aus sechs nationalen und internationalen Banken geschlossen worden, teilte das Softwareunternehmen vergangene Woche mit. Die Laufzeit des Konsortialkredits beträgt drei Jahre und kann zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden.
Zudem kann der Kredit um bis zu 100 Millionen Euro erhöht werden, wie die Software AG weiter mitteilte. Zum Bankenkonsortium gehören die Unicredit und HSBC als Joint Bookrunner sowie BNP Paribas, Commerzbank, JP Morgan und Helaba. Helaba fungiert zudem als Facility Agent. Die Software AG will den Kredit zur Finanzierung allgemeiner Unternehmenszwecke, inklusive M&A-Transaktionen, verwenden.
Weitere Meldungen
Der Industriedienstleister Bilfinger hat eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 250 Millionen Euro refinanziert. Die Linie dient als Backup-Linie für die allgemeine Unternehmensfinanzierung und wurde unter der Beteiligung der Deutschen Bank als Dokumentationsagent abgeschlossen. Arrangiert wurde die Transaktion von einem Konsortium aus BNP Paribas, Commerzbank, HSBC, LBBW, Helaba, RBI, SEB und Unicredit. Bilfinger wurde bei der Transaktion rechtlich von der Kanzlei Allen & Overy (Federführung: Walter Uebelhoer und Rauni Ahammer), die Banken von Hengeler Mueller (Federführung: Johannes Tieves und Tom Shingler) beraten.
Der Immobilienkonzern Aroundtown hat eine neue Anleihe über 1 Milliarde Euro mit einem Zinskupon von 0 Prozent und einer Laufzeit bis 2026 begeben. Mit dem Erlös finanziert das Unternehmen den teilweisen Rückkauf von einem in 2022 und zwei in 2024 fälligen Anleihen. Insgesamt wurden demnach 439 Millionen Euro an angedienten Schuldverschreibungen akzeptiert. Aroundtown kann den Betrag durch weitere Rückkäufe noch auf insgesamt 570 Millionen Euro erhöhen.
Der Berliner Software-Anbieter Spryker hat eine Series-C-Finanzierungsrunde über 130 Millionen Dollar (rund 106 Millionen Euro) abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von dem US-Investor TCV. Auch die bestehenden Geldgeber One Peak aus London und Project A Ventures aus Berlin haben sich erneut an Spryker beteiligt. Die frischen Mittel will das Unternehmen für die Weiterentwicklung seiner Produkte sowie für die internationale Expansion verwenden.
Das Berliner Start-up Coachhub hat in einer Finanzierungsrunde 25 Millionen Euro eingesammelt. Neben den bestehenden Investoren HV Capital, Partech, Speedinvest, Signals Venture Capital und RTP Global hat sich auch Draper Esprit als neuer Geldgeber an der Runde beteiligt, teilte die Coaching-Plattform vergangenen Freitag mit. Durch die Transaktion erhöht sich die Gesamtfinanzierung von Coachhub auf insgesamt rund 44 Millionen Euro. Mit dem frischen Geld wollen die beiden Gründerbrüder Yannis und Matti Niebelschütz ihren Trainerpool und ihre Mitarbeiterzahl weiter ausbauen.
Der Online-Möbelhändler Home24 hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Insgesamt wurden rund 2,64 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 17,58 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Home24 fließt demnach ein Bruttoemissionserlös in Höhe von rund 46,4 Millionen Euro zu. Als Sole Global Goordinator und Sole Bookrunner der Transaktion agierte Berenberg, die rechtlich dabei von der Kanzlei Latham & Watkins (Federführung: Oliver Seiler) beraten wurden.
Der Automobilzulieferer Schlote hat im November Verträge über staatliche Stabilisierungsmaßnahmen mit dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) geschlossen. Insgesamt belaufen sich die finanziellen Mittel auf 25,5 Millionen Euro, davon 17 Millionen Euro als stille Beteiligung mit Verlustbeteiligung sowie 8,5 Millionen Euro als Nachrangdarlehen. Die Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur, die den WSF vertritt, wurde bei der Transaktion rechtlich von der Kanzlei Hogan Lovells (Federführung: Tim Oliver Brandi und Michael Schlitt) beraten.
Auch die Hamburger Hotelkette Novum Hospitality erhält staatliche Unterstützung. Der WSF stellt dem Unternehmen 45 Millionen Euro Stabilisierungsmittel zur Verfügung. Auch hier wurde die Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur von der Kanzlei Hogan Lovells (Federführung: Tim Oliver Brandi und Michael Schlitt) begleitet.
Das Berliner Cleantech-Unternehmen Abionik erhält frisches Kapital von dem Private-Debt-Investor ELF Capital. Die Frankfurter Gruppe stellt Abionik demnach ein mittel- bis langfristiges Finanzierungsvolumen von über 20 Millionen Euro zu Verfügung. Damit löst das Cleantech-Unternehmen seine bisherige Bankenfinanzierung ab und kann sein weiteres Wachstum vorantreiben.
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Das Berliner Tech-Start-up Wonder hat im Rahmen einer Seed-Finanzierungsrunde 9 Millionen Euro eingesammelt. An der Runde beteiligte sich unter anderem EQT Ventures, der Venture Capital Fonds des schwedischen Private-Equity-Fonds EQT Partners, der bei der Transaktion rechtlich von der Kanzlei DLA Piper (Federführung: Andreas Füchsel) beraten wurde. Zu den weiteren Geldgebern der Runde gehörte Blueyard.
Der digitale Produktentwickler Nagarro ist jetzt an der Frankfurter Börse notiert. Der Schritt erfolgte nach der Abspaltung von der Muttergesellschaft, dem IT-Unternehmen Allgeier. Commerzbank und Jefferies fungieren als Listing Agents für Nagarro.
Das Medizintechnikunternehmen Magforce hat eine Kapitalerhöhung um 4,2 Prozent durchgeführt. Dabei sind insgesamt rund 1,165 Millionen neue Aktien gegen Bareinlagen ausgegeben worden, wovon ein Großteil von der Apeiron Investment Group und vom Magforce-Vorstandsvorsitzenden Ben Lipps gezeichnet worden sind. Der Platzierungspreis betrug 4 Euro je Aktie. Den Erlös in Höhe von 4,7 Millionen Euro will das Unternehmen zur weiteren Umsetzung seiner Wachstumsstrategie sowie zur Stärkung der Bilanz verwenden.
Ratingmeldungen
S&P hat das Rating des Immobilienentwicklers Consus Real Estate auf BB- verbessert. Der Ausblick ist stabil. Das Rating-Upgrade spiegelt die Einschätzung von S&P wider, dass das Kreditprofil von Consus durch seine strategische Bedeutung für die Muttergesellschaft Adler verbessert wird, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens dazu.
Moody’s hat das Rating der Deutsche Wohnen bei A3 bestätigt. Der Ausblick ist weiterhin negativ.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.