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Finanzierungen: ThyssenKrupp, Tom Tailor, Continental

ThyssenKrupp zapft den Anleihenmarkt an: Der Industriekonzern platziert eine Anleihe über 1,5 Milliarden Euro.
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ThyssenKrupp begibt Anleihe über 1,5 Milliarden Euro

Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat im Rahmen seines 10 Milliarden Euro umfassenden Debt-Issuance-Programmes eine Anleihe über 1,5 Milliarden Euro platziert. Wie das Unternehmen mitteilte, hat der Bond eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit 2,875 Prozent verzinst.

Die Emission ermögliche es ThyssenKrupp, das Fälligkeitenprofil der Finanzschulden zu verlängern und eine im Oktober 2019 fällige Anleihe über 1,25 Milliarden Euro vorzeitig zu refinanzieren, so das Unternehmen weiter. Die Transaktion erfolgte unter der Federführung von Banca IMI, BayernLB, BNP Paribas, Citi, Deutsche Bank und Unicredit.

Tom Tailor führt Kapitalerhöhung durch

Finanzspritze für Tom Tailor: Der kriselnde Modehersteller erhält einen Nettoerlös von rund 8,6 Millionen Euro über eine Kapitalerhöhung von 10 Prozent gegen Bareinlage. Insgesamt sind rund 3,8 Millionen neue Aktien zu einem Bezugspreis von 2,26 Euro pro Aktie bei dem chinesischen Großaktionär Fosun platziert worden. Durch die Transaktion übersteigt Fosuns Beteiligung an dem Modehaus die Schwelle von 30 Prozent und löst somit ein Übernahmeangebot aus. Die Chinesen waren 2014 bei Tom Tailor eingestiegen, nun halten sie rund 35 Prozent an dem Hamburger Unternehmen.

Wie Tom Tailor mitteilte, soll der Nettoerlös vor allem zur Unterstützung der laufenden Restrukturierung der Tochter Bonita sowie zur Verbesserung der Eigenkapital- und Finanzierungssituation verwendet werden.

Continental und Siemens handeln CP über Blockchain

Der Automobilzulieferer Continental hat in einer Pilottransaktion ein virtuelles Commercial Paper (CP) emittiert. Die Platzierung des CP über 100.000 Euro mit einer Laufzeit von drei Tagen wurde dabei vollständig digital via Blockchain abgewickelt. Käufer des Wertpapiers war der Technologiekonzern Siemens. Voraussetzung für die Transaktion war der Einsatz von digitalem Geld („cash on ledger“). Durch die Nutzung von digitalen Token konnte der Handel direkt zwischen Emittent und Investor erfolgen. Eine Bank als Vermittler war nicht nötig. Die Commerzbank begleitete das Projekt lediglich als Plattformbetreiber und Berater.

Elring Klinger schließt Konsortialkredit ab

Der kriselnde Automobilzulieferer Elring Klinger hat einen Konsortialkredit über 350 Millionen Euro abgeschlossen. Das Darlehen läuft über mindestens fünf Jahre und wird dem Unternehmen von sechs nationalen und internationalen Banken unter Führung von Commerzbank, LBBW und Deutsche Bank zur Verfügung gestellt. Weitere beteiligte Banken sind DZ Bank, HSBC und BECM.

Die neuen Mittel will Elring Klinger zur allgemeinen Unternehmensfinanzierung sowie der Refinanzierung bestehender bilateraler Kreditlinien nutzen. Der Zulieferer gab einen Tag nach Verkündung des Konsortialkredits vorläufige Jahreszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekannt. Der Vorstand des Konzerns schlägt eine Aussetzung der Dividendenzahlung vor, um die Innenfinanzierung für den Transformationsprozess weiter zu stärken, so das Unternehmen. Eine Analyse der Lage bei Elring Klinger lesen Sie in der aktuellen FINANCE-Ausgabe.

Deutsche Bahn platziert dritte Anleihe in 2019

Die Deutsche Bahn hat über ihre Konzernfinanzierungsgesellschaft Deutsche Bahn Finance eine Anleihe im Gesamtvolumen von 1 Milliarde Norwegischen Kronen (rund 103 Millionen Euro) emittiert. Der Bond hat eine Laufzeit von 15 Jahren und wird mit 2,705 Prozent verzinst. Der Anleiheerlös wurde in Euro geswappt und soll zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität dienen. Die Deutsche Bank begleitete die Transaktion. Erst vor wenigen Wochen platzierte die Deutsche Bahn eine Benchmark-Anleihe über 300 Millionen Pfund (rund 340 Millionen Euro).

Weitere Meldungen

Das Fintech Smava plant offenbar einen IPO: „Wir bereiten uns auf einen Börsengang vor“, äußerte sich Smava-Chef Alexander Artopé vergangene Woche gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-afx. Das Listing soll an einer deutschen Börse stattfinden. Details zum Datum, zur Bewertung oder zu den Gründen für einen Börsengang gab er nicht bekannt.

Godewind Immobilien hat einen neuen Kreditvertrag in Höhe von 82 Millionen Euro unterzeichnet. Das Darlehen hat eine Gesamtlaufzeit von fünf Jahren und wird mit 1,09 Prozent verzinst. Wie Godewind mitteilte, dient die Transaktion der Refinanzierung von drei Immobilien, die zu einem Kaufpreis von insgesamt 142,4 Millionen Euro erworben wurden. Die Finanzierung wurde von der DZ HYP gezeichnet.

Der Prozessautomatisierungsspezialist Onoff hat Details zu seinem geplanten Börsengang bekanntgegeben. Insgesamt ist eine Platzierung von bis zu 1,25 Millionen Aktien bei einer Preisspanne von 16 bis 18 Euro pro Aktie geplant. Das Angebot umfasst dabei bis zu 500.000 neue Aktien, eine Umplatzierung von bis zu 600.000 Aktien und eine Mehrzuteilungsoption über 150.000 Aktien. Der Angebotszeitraum erstreckt sich voraussichtlich vom 25. Februar bis zum 1. März 2019. Die Handelsaufnahme im Segment Scale der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 6. März geplant.

Das Werbetechnologieunternehmen Fyber hat nach eigenen Angaben einen weiteren Schritt in seinem Umschuldungs- und Refinanzierungsprozess gemacht. Die Aktionäre haben der Ausgabe von bis zu 550 Millionen neuen Aktien zugestimmt, was die Umwandlung der Verbindlichkeiten der Gesellschaft in Eigenkapital ermöglicht. Bislang ist das Unternehmen hauptsächlich über eine über 150 Millionen Euro sowie Darlehen eines Aktionärs in Höhe von 15 Millionen Euro finanziert.

Die Deutsche Industrie REIT hat ihre besicherte Anleihe von 89,9 Millionen auf 118 Millionen Euro aufgestockt und im Rahmen einer Privatplatzierung an einen institutionellen Investor verkauft. Der Bond läuft noch bis Ende August 2022 und wird mit 4 Prozent fest verzinst. 

Ratingmeldungen

Moody’s hat das Rating des Transport- und Logistikkonzerns Hapag-Lloyd von B2 auf B1 angehoben. Der Ausblick bleibt stabil. Moody’s begründet diese Verbesserung mit einer positiven Entwicklung Hapag-Lloyd’s, die insbesondere durch die Integration der UASC vorangetrieben wurde.

Moody’s hat das Rating des Windanlagenbauers Senvion von B2 auf B3 heruntergestuft. Der Ausblick ist negativ. Als Begründung für diese Entscheidung nennt die Ratingagentur die kürzlich bekannt gegebene Reduzierung der Ergebniserwartung Senvions für das Jahr 2018.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.