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Finanzierungen: Varta, Hapag-Lloyd, Cheplapharm

Der Batteriehersteller Varta sichert sich durch eine Kapitalerhöhung 104 Millionen Euro.
AntonMatveev/iStock/Getty Images Plus

Varta sichert sich frisches Kapital

Der Batteriehersteller Varta hat seine geplante Kapitalerhöhung abgeschlossen. Insgesamt hat das im SDax notierte Unternehmen rund 2,2 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 46,70 Euro je Aktie bei institutionellen Investoren platziert. Dadurch fließt dem Batteriespezialisten ein Bruttoemissionserlös von 104 Millionen Euro zu.

Die frischen Mittel will Varta für die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien verwenden. Berenberg fungierte als Sole Global Coordinator und Sole Bookrunner der Transaktion. Rechtlich wurde Varta bei der Kapitalerhöhung von der Kanzlei DLA Piper (Federführung: Roland Maaß) beraten. 

Hapag-Lloyd vereinbart neue Kreditfazilität

Das Transport- und Logistikunternehmen Hapag-Lloyd hat eine neue revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 100 Millionen Euro vereinbart. Sie kann für unterschiedliche Laufzeiten bis zu 18 Monaten mit Option auf eine zweijährige Verlängerung gezogen werden. Die Linie kann das Unternehmen unter anderem für allgemeine Geschäftszwecke sowie für die weitere Optimierung seiner Kapitalstruktur und -kosten verwenden.

Zudem hat Hapag-Lloyd die vorzeitige und vollständige Rückzahlung einer Anleihe mit Fälligkeit in 2022 beschlossen. Der mit einem Kupon von 6,75 Prozent verzinste Bond soll zum 24. Juni in der verbleibenden Höhe von 280 Millionen Euro zurückgezahlt werden.

Cheplapharm schließt dritte Kapitalmarkt-Transaktion ab

Das Pharmaunternehmen Cheplapharm hat eine syndizierte Term Loan B-Fazilität über 150 Millionen Euro abgeschlossen. Die Nachfrage sei fünffach überzeichnet gewesen und lag final bei knapp 800 Millionen Euro, so Cheplapharm. Das Pharmaunternehmen wollte nach eigenen Angaben das gute Marktumfeld nutzen, um die Kreditlinie aufzustocken und sich bessere Zinskonditionen zu sichern.

Für Cheplapharm ist dies bereits die dritte Kapitalmarkt-Transaktion innerhalb von zwölf Monaten. Im Juli vergangenen Jahres hatte das Pharmaunternehmen mit Sitz in Greifswald einen 530 Millionen schweren Term Loan B begeben, um bestehende Kredite und Schuldscheindarlehen zu refinanzieren. Ende November folgte dann die Erhöhung der Term Loan B-Fazilität um 300 Millionen Euro. Dazu hatte sich Finanzchef Jens Rothstein auch in London mit mehreren institutionellen Investoren getroffen, wie er im FINANCE-Interview erklärte.

Traton soll Ende Juni an die Börse

Der Autobauer Volkswagen hat die Details zum wieder angelaufenen Börsengang von Traton vorgestellt: Die Preisspanne für die Aktien wurde auf 27 bis 33 Euro pro Aktie festgelegt. Als erster Handelstag ist der 28. Juni geplant. „Wir sind jetzt für die entscheidende Phase gerüstet“, sagte VW-CFO Frank Witter.

Die Preisspanne entspricht einer Gesamtbewertung von 13,5 bis 16,5 Milliarden Euro. Der Streubesitz wird vorerst bei lediglich 10 bis 11,5 Prozent liegen. Das Basisangebot umfasst 50 Millionen Aktien aus dem Bestand der Volkswagen AG, der bisherigen Alleinaktionärin von Traton. Bis zu 7,5 Millionen weiterer Aktien können im Rahmen einer Greenshoe-Option aus dem VW Bestand verkauft werden. Der Angebotszeitraum endet voraussichtlich am 27. Juni. Dann sollen auch der endgültige Angebotspreis und die endgültige Anzahl der zu verkaufenden Aktien festgelegt werden.

Joint Global Coordinators der Transaktion sind Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan. Die Bank of America Merrill Lynch, Barclays, BNP Paribas, SEB und UniCredit sind Joint Bookrunners. Commerzbank, HSBC, Société Générale und LBBW agieren als Co-Lead Managers.

Allgeier schließt Kapitalerhöhung ab

Das Münchener IT-Unternehmen Allgeier hat eine Kapitalerhöhung abgeschlossen, mit der das Grundkapital um rund 10 Prozent erhöht wurde. Die Gesellschaft hat dafür knapp 998.000 Stückaktien gegen Bareinlage ausgegeben. Die Aktien wurden zu einem Platzierungspreis von 24 Euro über eine Privatplatzierung prospektfrei bei internationalen institutionellen Investoren, Organmitgliedern der Gesellschaft und weiteren Führungskräften der Allgeier-Gruppe platziert.

Durch die Kapitalerhöhung fließt Allgeier ein Bruttoemissionserlös von rund 24 Millionen Euro zu, mit dem das Unternehmen Wachstumsinvestitionen und Zukäufe finanzieren möchte. 

Weitere Meldungen

Das Berliner Start-up Adjust hat in einer Finanzierungsrunde 227 Millionen Dollar (rund 200 Millionen Euro) von Investoren eingesammelt. Laut dem Tech-Unternehmen, das sich auf die Analyse von Smartphone-Nutzerdaten spezialisiert hat, war dies eine der größten europäischen Eigenkapital-Finanzierungsrunden im laufenden Jahr. An der Transaktion beteiligt waren Eurazeo Growth, Highland Europe, Morgan Stanley Alternative Investment Partners und Sofina. Adjust wurde bei der Transaktion von Noerr (Federführung: Felix Blobel) beraten.

Bei VST Building Technologies, einem Anbieter von Technologielösungen für den Hochbau, läuft die Zeichnungsfrist für die geplante Anleihe, über die das Unternehmen bis zu 15 Millionen Euroeinsammeln will. Der Bond hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit 7 Prozent verzinst. Neben einem öffentlichen Angebot, können Inhaber der 2013 begebenen Anleihe ihre Papiere im Rahmen eines Umtauschangebots in die neue Anleihe wandeln. Zusätzlich soll die neue Anleihe „ausgewählten Anlegern“ auch im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten werden, teilte das Unternehmen mit. Den Emissionserlös der Transaktion will VST auch dafür nutzen, seine Fremdkapitalstruktur zu verbessern.

Progroup, ein Hersteller von Wellpappen, hat drei Kreditfazilitäten in einem Gesamtvolumen von 75 Millionen Euro abgeschlossen. Zudem hat das Familienunternehmen seine im März 2018 begebene Anleihe über 450 Millionen Euro mit einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank um 150 Millionen Euro aufgestockt. Progroup wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Mayer Brown (Federführung: Bernd Bohr und Jan Streer) beraten. Das Bankenkonsortium wurde bei der Aufstockung von Latham & Watkins (Federführung: Rüdiger Malaun und Alexander Lentz) begleitet.

Die Krefelder CC Gruppe, ein Portfoliounternehmen der Beteiligungsgesellschaft Novum Capital, hat ein Finanzierungspaket über 51 Millionen Euro abgeschlossen, das von der britischen Investmentfirma Kartesia arrangiert wurde. Für Kartesia ist es das erste Investment des neu aufgelegten Senior-Lendung-Fonds. DC Advisory hat Novum bei der Auswahl der Geldgeber für die Rekapitalisierung der CC Gruppe beraten. Die Gesamtstruktur des Finanzierungspakets umfasst Term-Loans, eine Capex-Fazilität sowie Super-Senior-Linien für Working Capital, die von der Deutschen Bank gestellt werden. Wie genau sich das Gesamtvolumen auf die einzelnen Bestandteile aufteilt, ist nicht bekannt.

Das Wohnungsbauunternehmen Gewobag hat in Kooperation mit der Unternehmensberatung Lincap ein Commercial Paper Programm über 500 Millionen Euro aufgesetzt. Das Programm bildet die Basis für die Emission von Inhaberschuldverschreibungen mit bis zu 364 Tagen Laufzeit, teilte Gewobag mit. Arrangeur der Transaktion ist die Commerzbank. Dealer sind BayernLB, Commerzbank, DZ Bank, HSBC und ING Bank.

Das indonesische Fintech Achiko plant einen IPO in der Schweiz. Es sollen insgesamt 100 Millionen Aktien an der Schweizer Börse Six gelistet werden. Wann genau der Börsengang erfolgen soll, ist bislang noch nicht bekannt.

Der Dialyseanbieter Frensenius Medical Care hat eine Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Dollar (rund 443 Millionen Euro) platziert. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und wird jährlich mit 3,75 Prozent verzinst. Mit dem Erlös will der Konzern unter anderem fällig werdende Verbindlichkeiten refinanzieren. Zudem will FMC in dieser Woche mit einer weiteren Tranche seines Aktienrückkaufs beginnen. Dazu sollen innerhalb eines Jahres Papiere im Wert von bis zu 660 Millionen Euro zurückgekauft werden, teilte das Unternehmen mit.

Ratingmeldungen

Fitch hat die Bonitätsnote der Deutschen Bank gesenkt. Die Ratingagentur setzte das langfristige Emittentenrating (IDR) mit BBB um eine Stufe herab. Als Gründe nennt Fitch die anhaltenden Schwierigkeiten der Bank sowie ungenügende Fortschritte bei der Profitabilität und der Stabilisierung des Geschäftsmodells. Der Ausblick steht bei „evolving“ (sich entwickelnd). Zudem hat Moody’s das A3-Rating für die Deutsche Bank mit einem negativen Ausblick versehen. Standard & Poor’s bewertet die Deutsche Bank mit BBB+ und einem stabilen Ausblick.

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.