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Bund steigt bei Deutscher Pfandbriefbank aus

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Der Bund sagt adieu zum gesunden Teil der Pleitebank Hypo Real Estate: Durch einen Paketverkauf senkt er seinen Anteil an der Deutschen Pfandbriefbank von 20 auf 3,5 Prozent.
Jeng Niamwhan/istock/Thinkstock/Getty Images

Der Bund hat sich so gut wie komplett aus der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) zurückgezogen. Am gestrigen Abend teilte der im MDax gelistete Immobilienfinanzierer mit, dass die Hypo Real Estate (HRE), die zu 100 Prozent vom Finanzmarktstabilisierungsfonds der Bundesrepublik kontrolliert wird, 22 Millionen Euro Aktien der Deutschen Pfandbriefbank verkauft hat.

Dadurch sinkt der über die HRE gehaltene Anteil des Bunds von 20 auf 3,5 Prozent. Die Restbeteiligung darf Berlin frühestens Mitte November verkaufen, so lange gilt ein Verkaufsverbot („Lock-up“). Ein nicht näher genannter deutscher Institutioneller nutzte die Platzierung, um sich einen Anteil von 4,5 Prozent an der Deutschen Pfandbriefbank zu sichern.  

Späte Aufholjagd: Die PBB-Aktie gegen den MDax

Bund platziert teurer als beim Börsengang

Durch den Aktienverkauf erlöst der Bund 287 Millionen Euro. Beim Börsengang im Juli 2015 hatte er schon einen weitaus größeren Anteil verkauft. Damals kassierte Berlin über 1,1 Milliarden Euro zu – dieses Geld floss anschließend in den staatlichen Bankenrettungsfonds. Der damalige Ausgabekurs lag bei 10,75 Euro. Der gestrige Paketverkauf wurde zu 12,95 Euro je Aktie abgewickelt. In der Deutschen Pfandbriefbank bündelte der Bund einen großen Teil der gesunden Geschäfte der in der Finanzkrise zusammengebrochenen Skandalbank HRE. 

Obwohl die Deutsche Pfandbriefbank im März ein gutes Geschäftsjahr 2017 mit einem bereinigten Gewinnanstieg von rund 20 Prozent bilanzieren konnte, reichte die Aufholjagd des vergangenen Jahres nicht, um die unterdurchschnittliche Kursentwicklung seit dem Börsengang komplett aufzuholen: Der MDax konnte mit fast 30 Prozent in diesem Zeitraum doppelt so stark zulegen wie die PBB.

Am heutigen Mittwoch lastet der Paketverkauf des Bunds auf dem Kurs: Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank verliert im frühen Handel über 3 Prozent und fällt auf 13 Euro.