General Electric macht Fortschritte beim Verkauf seiner Finanzsparte GE Capital. Der US-Industriegigant hat sein europäische Flottenleasinggeschäft wie angekündigt an die BNP-Paribas-Tochter Arval verkauft. Das Closing des Deals, bei dem rund 160.000 Fahrzeuge im Wert von insgesamt 2,4 Milliarden Euro den Besitzer wechseln, wurde heute vollzogen. Dadurch ist Arval nach eigenen Angaben nun Marktführer im Full Service Leasing in Europa.
GE Capital verfügt damit in Deutschland nur noch über zwei Geschäftsbereiche: Das in Mainz ansässige Factoring-Geschäft sowie den Bereich Equipment Financing, der sich auf Absatz- und Objektfinanzierung konzentriert und in Düsseldorf seinen Sitz hat. Für beide Geschäftsfelder ist das Unternehmen weiter auf der Suche nach einem Käufer: GE hatte im April angekündigt, sich innerhalb der kommenden zwei Jahre fast vollständig von seinen Finanzierungsaktivitäten zu trennen.
Viele Unbekannte im Verkaufsprozess von GE Capital
FINANCE-Informationen zufolge steht der Verkaufsprozess für die beiden verbleibenden Geschäftsbereiche in Deutschland noch recht am Anfang. Wie zu hören ist, ist noch offen, ob die Leasing- und Factoringsparte getrennt oder zusammen verkauft werden sollen. Unklar ist auch, ob es eine regionale Zersplitterung des Business geben wird – oder ob GE das Geschäft wie beim Flottenleasing im Europa-Paket verkaufen kann. Als potentieller Interessenten wurde bereits BNP Paribas und die US-Bank Wells Fargo ins Spiel gebracht. Letztere hat kürzlich bereits das Working-Capital-Geschäft (CDF) übernommen.
Besonders im Bereich Factoring zählt GE Capital nach der vollständigen Übernahme der Mainzer Heller Bank im Jahre 2005 zu den ersten Adressen in Deutschland: Der Factoringumsatz lag 2014 bei rund 49 Milliarden Euro und damit bei mehr als dem Doppelten wie noch 2009. Ein potentieller Käufer könnte durch die Übernahme der GE Factoringaktivitäten auf einen Schlag ein dominanter Anbieter im deutschen Markt werden.
Info
Mehr rund um das Thema Factoring finden Sie auf unserer Themenseite.