Die Umbauten im Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank gehen weiter: Dirk Schmitz, Deutschlandchef des Bereichs Global Markets, verlässt das größte deutsche Geldhaus. Das geht aus einer internen Mitteilung der Bank hervor, die FINANCE vorliegt und über die das „Handelsblatt“ zuerst berichtete.
Im Segment Global Markets bündelt die Deutsche Bank Kapitalmarktaktivitäten wie den Anleihehandel, das Aktien- und Derivategeschäft sowie Geldmarktprodukte und verbriefte Instrumente. Schmitz hat den Bereich über sechs Jahre lang geleitet. Er will sich nun erst einmal mehr seiner Familie widmen, zitierte das „Handelsblatt“ Personen aus seinem Umfeld.
Stefan Hoops folgt bei der Deutschen Bank auf Dirk Schmitz
Schmitz‘ Nachfolge tritt mit sofortiger Wirkung Stefan Hoops an. Er ist seit 2003 für die Deutsche Bank tätig und war seinerzeit direkt von der Universität zu dem Geldinstitut gewechselt. Er arbeitete für die Deutsche Bank bereits in Frankfurt am Main, London und New York, in erster Linie in den Geschäftsbereichen Transaktionsbank (Global Transaction Banking) und Unternehmensfinanzierung.
Zuletzt leitete Hoops den Bereich Institutional Client Group für die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH). Zudem ist er für das Ressort Financing & Solutions in der DACH-Region zuständig, in der die Treasury-Aktivitäten der Deutschen Bank angesiedelt sind. Beide Positionen behält Hoops laut der Mitteilung auch weiterhin in seinem Portfolio.
In seiner neuen Position berichtet Hoops an Garth Ritchie, Head of Global Markets bei der Deutschen Bank. Das Geldhaus und der neue Kapitalmarktchef Hoops wollen ihre Präsenz im Heimatmarkt offenbar stärken und personell aufrüsten: „Wir werden im deutschen Kapitalmarktgeschäft in den nächsten Jahren eher Leute aufbauen“, lässt sich Hoops in einer firmeninternen Mitteilung zitieren. Man müsse aber noch abwarten, wie die Brexit-Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien ausgehen.
Deutsche Bank formiert Firmenkundengeschäft neu
Hoops wird in Kürze neben Ritchie wohl auch noch einen zweiten neuen Chef bekommen, denn die Deutsche Bank hat vor wenigen Tagen erneut große Umstrukturierungen angekündigt. In diesem Zuge werden der Bereich Global Markets, das Corporate-Finance-Geschäft (inklusive M&A-Beratung) und die Transaktionsbank in einem großen Geschäftsbereich zusammengeführt. Erst im Oktober 2015 hatte die Bank diese Aktivitäten stärker von einander getrennt. Zweiter Chef dieses zentralen neuen Geschäftsbereich neben Ritchie wird der bisherige Konzern-CFO und frühere Investmentbanker Marcus Schenck.
jakob.eich[at]finance-magazin.de
Info
Deutsche Unternehmenskunden sind bei Banken heiß begehrt. Wie die einzelnen Geldhäuser um diese buhlen, erfahren Sie auf unserer FINANCE-Themenseite Firmenkundengeschäft.
Jakob Eich ist Chef vom Dienst des Printmagazins FINANCE und arbeitet parallel für das Schwestermedium DerTreasurer. Beide Publikationen gehören zum Fachverlag F.A.Z Business Media, bei dem der gebürtige Schleswig-Holsteiner auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Erste journalistische Erfahrungen sammelte der Journalist in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost.