Houlihan Lokey baut das Geschäft mit Finanzinvestoren aus. Wie die Investmentbank mitteilte, ist Christian Keller seit Januar als Managing Director für das Geschäft mit Finanzinvestoren im deutschsprachigen Raum verantwortlich. In dieser Funktion soll er im Wesentlichen große Private-Equity-Häuser betreuen. Keller arbeitet von dem Frankfurter Büro, das von Deutschlandchef Ulrich Graebner geleitet wird.
Houlihan Lokey sieht in Deutschland einen wichtigen Wachstumsmarkt, vor allem im Private-Equity-Geschäft. Bei den Branchen fokussiert sich Houlihan einem Sprecher zufolge vor allem auf den Chemie- und Industriesektor. Im November wurde darum mit Martin Bastian ein Chemiespezialist als Managing Director eingestellt. Er kam von der Credit Suisse.
Auch Keller hat eine Bankvergangenheit. Er kommt von der HSBC, wo er zuletzt als Managing Director und Head of Leveraged & Acquisition Finance in Deutschland Deals für große und mittelgroße Private-Equity-Kunden eingefädelt hat. Bei der HSBC rückte bereits im Juli vergangenen Jahres Jürgen Stein in die gleiche Position. Stein wechselte damals zusammen mit Alexander Glawe in das von Nicolo Salsano geführte Corporate & Institutional Banking der HSBC.
Houlihan Lokey baut auch Distressed Debt aus
Neben Keller gibt Houlihan Lokey noch eine weitere Personalie bekannt: Ann Sharkey schließt sich als Managing Director dem Financial-Sponsors-Coverage-Team in London an. Sie soll vor allem Hedgefonds, Debt-Fonds und Finanzinstitute betreuen. Sharkey arbeitete zuvor als Managing Director für die Investmentfirmen Castlelake und Carval Investors. Ihr Fokus liegt auf dem europäischen Kreditgeschäft. Davor war sie mehrere Jahre bei der Citigroup im Bereich Distressed Debt tätig.
Die Financial-Sponsors-Gruppe von Houlihan Lokey besteht nach eigenen Angaben aus 18 Senior-Mitarbeitern in Europa und den USA. Das Team soll rund 750 Private-Equity-Häuser, 200 Hedgefonds und 100 Family Offices betreuen. In den vergangenen fünf Jahren hat Houlihan nach eigenen Angaben mitgeholfen, weltweit rund 375 Firmen an Finanzinvestoren zu verkaufen. Einer der prominentesten Deals in Deutschland, bei dem die Investmentbank mitmischte, ist der Verkauf des Outdoor-Ausrüsters Jack Wolfskin für 418 Millionen Euro an den Golfkonzern Callaway.
Die Finanzinvestoren Bain Capital, H.I.G und CQS waren bei Jack Wolfskin 2017 vor allem über die Debt-Seite eingestiegen, um die enorme Schuldenlast des Unternehmens wieder auf ein tragbares Niveau zu bringen. Das Finanzkonsortium konnte die Jack-Wolfskin-Kredite nach und nach unter ihrem Buchwert aufkaufen und dürfte mit dem späteren Exit eine hohe Rendite eingefahren haben.