Kurz vor Beginn des Pfingstwochenendes und mitten in der Coronavirus-Krise hat IK Investment Partners seinen neunten Fonds geschlossen: Wie der Private-Equity-Investor mitteilte, hat der Fonds ein Volumen von 2,85 Milliarden Euro erreicht. Es ist dem Finanzinvestor zufolge der größte Fonds, den die Gesellschaft bislang aufgelegt hat. Der Vorgängerfonds erzielte im Jahr 2016 ein Volumen von 1,85 Milliarden Euro.
Die Kapitalzusagen stammen IK zufolge zu 60 Prozent von europäischen institutionellen Investoren. Knapp ein Drittel der Investoren kommt aus dem nordamerikanischen Raum. Die restlichen Kapitalgeber hat IK in Asien und Südamerika gefunden. Dem Finanzinvestor zufolge stammt mehr als ein Drittel der Summe von Kapitalgebern, die zum ersten Mal in einen IK-Fonds investieren. IK Investment Partners wurde beim Aufsetzen des Fonds von der Kanzlei Kirkland & Ellis beraten.
IK will auch in Healthcare investieren
Mit den zugesagten Geldern will der Private-Equity-Investor hauptsächlich in Unternehmen im nordischen Markt, in der DACH-Region, in Frankreich sowie in den Benelux-Länder investieren. Der Fokus liegt dabei auf Mittelständlern aus den Segmenten Business Services, Consumer/Food, Engineered Products und Healthcare. Der Investor sucht nach Zielunternehmen, bei denen er den Wert steigern kann, indem er sie internationalisiert und ihre operativen Prozesse verbessert. Bislang wurde noch kein Investment aus dem neuen Fonds getätigt, sagte ein Sprecher auf FINANCE-Nachfrage.
IK zielt auf M&A-Targets mit einem Unternehmenswert zwischen 100 und 500 Millionen Euro ab und will in der Regel zwischen 50 und 200 Millionen Euro Eigenkapital pro Investment einsetzen, teilte der Investor auf FINANCE-Anfrage mit. Dabei bevorzugt IK Investment Partners Mehrheitsbeteiligungen. Derzeit hält IK nach eigenen Angaben rund 40 Unternehmen, die in über 100 Ländern tätig sind.
Wie viel der Gelder des neuen Fonds nach Deutschland fließen, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen – zuletzt wurde IK hierzulande jedoch gleich mehrfach fündig: Aus dem Vorgängerfonds hat IK in insgesamt 16 Unternehmen investiert, darunter sind sechs deutsche Firmen.
IK sieht trotz Corona Investitionschancen
Trotz der anhaltenden Coronakrise sieht der Private-Equity-Investor „spannende Möglichkeiten in den Kernsektoren und -regionen“, sagte ein Sprecher.
Bislang hat IK Investment Partners insgesamt 11 Fonds aufgelegt, neben den Midcap-Fonds investieren die Skandinavier über zwei Smallcap-Fonds auch in kleinere Zielunternehmen. Der jüngste Smallcap-Fonds ist gut drei Jahre alt: Im Februar 2018 sammelte der Finanzinvestor 550 Millionen Euro ein. Auch dieser Fonds war damals fast doppelt so groß wie sein Vorgänger, der 277 Millionen Euro auf die Waage brachte.
Info
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Olivia Harder ist Redakteurin bei FINANCE sowie Chefin vom Dienst bei FINANCE-Online und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Private-Equity- und M&A-Geschäft. Sie hat Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie und Geographie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert, wo sie auch einen Lehrauftrag innehatte. Vor FINANCE arbeitete Olivia Harder in den Redaktionen mehrerer Wochen- und Tageszeitungen, unter anderem beim Gießener Anzeiger.