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Rocket Internet verkauft alle Anteile an Hello Fresh

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Der Investor Rocket Internet steigt bei Hello Fresh aus. Der Kochboxen-Anbieter verliert seinen größten Aktionär.
HelloFresh

Der Start-up-Investor Rocket Internet  hat sich komplett aus dem Kochboxen-Lieferdienst Hello Fresh zurückgezogen. Seinen verbliebenen Anteil von knapp 29 Prozent platzierte der Investor in der Nacht zum heutigen Dienstag über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren bei institutionellen Investoren. Insgesamt wechselten bei der von Berenberg begleiteten Transaktion 43,7 Millionen Aktien zu je 8 Euro den Besitzer, woraus sich für Rocket Internet ein Erlös von knapp 350 Millionen Euro ergibt.

Für Rocket Internet war es ein Ausstieg in zwei Etappen: Bereits im Januar hatte der Investor seinen Hello-Fresh-Anteil von 48 Prozent auf weniger als 30 Prozent gesenkt. Der nun festgesetzte Preis von 8 Euro bedeutet einen Abschlag von rund 7 Prozent auf den Schlusskurs vom Montagabend, als die Aktie bei mehr als 8,50 Euro aus dem Handel ging. Während die Hello-Fresh-Aktien am Dienstag mit einem Abschlag in den Börsenhandel starteten, legte die Aktie von Rocket Internet leicht zu.

Hello Fresh verliert mit Rocket Internet größten Aktionär

Hello Fresh war im Herbst 2017 im zweiten Anlauf an die Börse gegangen. Der Ausgabepreis der Aktien lag damals bei 10,25 Euro – deutlich über dem nun von Rocket Internet erzielten Verkaufspreis. Seit dem Börsengang hat der Anbieter von Kochboxen seinen Aktionären eine Berg- und Talfahrt beschert: Im Juli 2018 notierten die Papiere auf ihrem Höchststand bei mehr als 14 Euro, es folgte ein rasanter Absturz auf Werte von weniger als 6 Euro im Dezember 2018. Seit Jahresanfang pendelt die Aktie bei Werten zwischen 8 und 9 Euro.

Rocket Internet war auch nach der Anteilsreduzierung im Januar noch größter Aktionär von Hello Fresh. Zweitgrößter Anteilseigner ist der Investor Insight Ventures mit 15 Prozent.  

Rocket Internet reduzierte auch bei Home24

Hello Fresh war im zurückliegenden Jahr stark gewachsen und steigerte den Umsatz um gut 40 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr will der Kochboxen-Versender währungsbereinigt um 25 bis 30 Prozent wachsen und beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) die Gewinnschwelle erreichen. Im Jahr 2018 lag das bereinigte Ebitda bei einem Minus von 54,5 Millionen Euro – ein geringerer Verlust als von Analysten erwartet worden war.

Für Rocket Internet ist der Komplettausstieg bei Hello Fresh nicht die einzige Veränderung im Portfolio in den zurückliegenden Monaten. Erst vor wenigen Wochen hat der Investor bereits in großem Stil Aktien des Online-Möbelhändlers Home24 abgegeben und seinen Anteil an Home24 von 33 auf 25 Prozent reduziert.

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