Deutsche Post will UK Mail übernehmen
Die Deutsche Post plant, den britischen Konkurrenten UK Mail für 242,7 Millionen Britische Pfund (rund 280 Millionen Euro) zu übernehmen. Der Konzern bietet 4,40 Britische Pfund je Aktie, was einer Prämie von 43,1 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag entspricht. Das Management von UK Mail steht hinter der Offerte und will seinen Aktionären empfehlen, das Angebot anzunehmen.
Die Deutsche Post stärkt mit dem Zukauf ihre Position auf dem größten Online-Handelsmarkt in Europa. Außerdem rechnet der Konzern mit Synergieeffekten. Die Deutsche Post hat die Wirtschaftskanzlei Linklaters als Berater mandatiert.
Lanxess will Konkurrenten für 2,4 Milliarden Euro kaufen
Der Chemiekonzern Lanxess bietet 2,4 Milliarden Euro für seinen US-amerikanischen Konkurrenten Chemtura. Das Angebot entspricht 33,50 US-Dollar je Aktie in bar. Lanxess-CFO Michael Pontzen will die Übernahme über Anleiheemissionen und aus Cash-Reserven finanzieren. Eigentlich wollte der Spezialchemiekonzern eigene Aktien im Umfang von 200 Millionen Euro zurückkaufen. Diese Pläne liegen nun auf Eis. Lanxess verspricht sich den Deal bis ins Jahr 2020 Synergien von jährlich 100 Millionen Euro.
Lufthansa will Brussels Airlines komplett übernehmen
Lufthansa will die übrigen Anteile an ihrer belgischen Beteiligung Brussels Airlines übernehmen. Bislang hält Lufthansa 45 Prozent der Anteile an der Muttergesellschaft der Fluglinie SN Airholding und hat sich bereits früher das Recht auf eine Komplettübernahme zusichern lassen.
Lufthansa will die Übernahme Anfang 2017 abschließen. Den Kaufpreis gab der Konzern nicht bekannt. Zu den bisherigen Mehrheitseignern gehören unter anderem die Region Brüssel, der Flughafen Brüssel, Banken und die Virgin Group. Die neuen Flugzeuge, die der Konzern dadurch gewinnt, sollen wohl für die Lufthansa-Billigfluglinie Eurowings starten. Weiterhin hat der Konzern eine Vereinbarung zwischen der Eurowings und der kriselnden Air Berlin zur Anmietung von 40 Flugzeugen geschlossen.
Star Capital veräußert Blohm+Voss an Lürssen
Das Familienunternehmen Lürssen erwirbt die Hamburger Werft Blohm+Voss von Star Capital. Für den PE-Investor Star Capital bringt der Exit eigenen Angaben zufolge eine Verdreifachung des Einsatzes. Star Capital hatte die Traditionswerft 2011 erworben. Für die Bremer Werft Lürssen bedeutet die Übernahme eine erhebliche Kapazitätserweiterung für Neubauten in Norddeutschland. Die beiden Werften sind Marktführer beim Bau von Luxusjachten in Deutschland.
EU prüft Zusammenschluss von Deutscher Börse und LSE
Die EU-Kommission hat laut dpa nach einer ersten Einschätzung Bedenken gegen die geplante Fusion von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) geäußert. Aus diesem Grund nehmen die Wettbewerbshüter eine vertiefte Prüfung vor. Brüssel befürchtet demnach unter anderem, dass durch den Zusammenschluss der Wettbewerb etwa bei Anleihegeschäften ausgeschaltet werde. Auch die Auswirkungen auf andere Märkte will die Kommission untersuchen.
Die LSE erwägt um möglichen wettbewerbsrechtlichen Bedenken entgegenzuwirken, das französische Tochterunternehmen LCH zu veräußern. Sie gehört zur LCH Group, einem Clearinghaus, an dem LSE die Mehrheit hält.
Aurelius kauft Office Depot Europa
Der PE-Investor Aurelius plant seinen bisher größten M&A-Deal. Das Beteiligungsunternehmen erwirbt über seine Tochter Aurelius Rho Invest das europäische Geschäft des US-Konzerns Office Depot. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Der M&A-Deal muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden und unterliegt bestimmten Closing-Bedingungen. Die Transaktion soll in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. Das Europageschäft von Office Depot erzielt einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro.
N+1 benennt sich in Alantra um
Die auch mit einem Büro in Deutschland präsente spanischstämmige M&A-Beratung N+1 benennt sich in Alantra um. Unter das weltweit einheitliche neue Dach schlüpfen auch die von N+1 im Ausland zugekauften M&A-Beratungen wie beispielsweise C.H. Downer (USA) und Landmark (Südamerika) sowie Vermögensverwaltungen wie Swiss Capital. Wolfram Schmerl, Deutchlandchef von N+1, hatte die Vereinheitlichung des globalen Marktauftritts im Interview mit FINANCE-TV Ende April bereits angekündigt. Alantra beschäftigt nach eigenen Angaben 345 Professionals in 19 Ländern, der Fokus der Investmentbank liegt auf dem Mid-Market. Im deutschsprachigen Raum hat Alantra in diesem Jahr unter anderem beim Verkauf der Industriefiltersparte des Autozulieferers Mahle und bei der Übernahme des österreichischen Verpackungsherstellers Schur Flexibles durch den PE-Investor Lindsay Goldberg beraten.
Aurelius steigt bei Berentzen aus
Der PE-Investor Aurelius hat die verbliebenen 6,26 Prozent der Anteile an der Berentzen-Gruppe veräußert. Der niederländische Investor Monolith hält als neuer Ankerinvestor 10,4 Prozent an Berentzen. Aurelius hatte 2008 in die Gruppe investiert und zeitweise über 60 Prozent der Anteile gehalten, aber 2015 mit dem Verkauf der Beteiligung begonnen.
Weitere M&A-Deals
Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse kämpft um den Haldex-Deal. Die Münchener haben ihren Anteil an dem schwedischen Konkurrenten um 3,56 Prozent auf 14,91 Prozent erhöht. Knorr-Bremse festigt mit dem Zukauf seine Position im Bieterwettstreit mit ZF Friedrichshafen. Der Autozulieferer ZF liegt zur Zeit offenbar vorn, denn das Haldex-Management stellte sich hinter dessen Offerte. Und dass, obwohl die Friedrichshafener 5 Kronen weniger je Aktie bieten. Eine erneute Erhöhung des Angebots hat ZF Medienberichten zufolge ausgeschlossen.
Der Industriekonzern General Electric will die Lübecker SLM Solutions, einen Hersteller von 3D-Druckern, für 672 Millionen Euro übernehmen. Dies entspricht einem Gebot von 38 Euro je Aktie. Die Mindestannahmeschwelle für das öffentliche Übernahmeangebot liegt bei 75 Prozent. Die Annahmefrist läuft bis zum 24. Oktober. Doch der Hedgefonds-Investor Paul Singer funkt dazwischen.
Allianz Capital Partners hat gemeinsam mit dem italienischen Netzbetreiber Snam eine Minderheit an der OMV-Tochter Gas Connect erworben. Das Konsortium konnte so einen Bieterkampf für sich entscheiden. Der Kaufpreis für den Anteil von 49 Prozent beläuft sich auf rund 601 Millionen Euro. Die Allianz-Tochter hält 60 Prozent an dem Konsortium. Die beiden Unternehmen haben bereits Finanzierungszusagen von Banken über bis zu 310 Millionen Euro erhalten.
Das Schweizer Beteiligungsunternehmen Capvis hat die Mehrheit an dem italienischen Kosmetikhersteller Gotha Cosmetics erworben. Die Anteile wurden von der Schweizer Trend International Holding veräußert. Capvis hat die Wirtschaftskanzlei Latham & Watkins unter Federführung von Christian Edye als Berater mandatiert.
Bayer will offenbar seine Dermatologiesparte veräußern. Laut einem Bericht der FAZ hat der Konzern die Investmentbank JP Morgan mit der Suche nach einem Käufer beauftragt. Auch seine Radiologiesparte will Bayer offenbar verkaufen. Dafür sollen mehrere Investmentbanken angesprochen worden sein. Allerdings sei noch nicht klar, ob der Geschäftsbereich tatsächlich verkauft werde.
Der Musik-Streaming-Dienstleister Spotify will einem dpa-Bericht zufolge den Wettbewerber Soundcloud kaufen. Die Unternehmen führen demnach fortgeschrittene Übernahmegespräche. Die Bewertung des Berliner Startups Soundcloud lag in vergangenen Finanzierungsrunden laut Medienberichten bei 700 Millionen US-Dollar.
Swiss Medical Network will die Privatklinik Clinique Générale Beaulieu übernehmen. Bislang haben die Aktionäre der Käuferseite mehr als 50 Prozent der Anteile angedient. Zu den Verkäufern gehört auch Albin Kister, der bislang 29 Prozent der Aktien hielt. Der von Swiss Medical Network gebotene Preis entspricht laut Angaben des Unternehmens einer Bewertung der Générale-Beaulieu-Gruppe von 187,5 Millionen Schweizer Franken.
Den Unternehmen M & H Medizin und Handel Beteiligungs- und Immobilienverwaltungsgesellschaft und HWO werden jeweils mehr als 25 Prozent der Stimmrechte an HeidelbergCement zugerechnet, wie das Unternehmen bekanntgab. Das Unternehmen hat weiterhin mitgeteilt, dass die Investoren ihre Beteiligung an HeidelbergCement in den nächsten zwölf Monaten nicht weiter aufstocken wollen.
Der PE-Investor EQT hat über seinen Fonds EQT VII und sein Portfoliounternehmen Kuoni GTA das auf Hotelvertrieb spezialisierte Unternehmen MTS Globe erworben. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Die Käuferseite wurde durch die Kanzlei DLA Piper beraten, das Team leiteten Dominik Stühler und Kai Terstiege.
Die Hamburger Börse könnte die Börse Düsseldorf übernehmen, wie „RP-Online“ unter Berufung auf das Umfeld der Börse berichtete. Demnach sei bereits vor dem Sommer eine entsprechende Vorentscheidung getroffen worden, allerdings könne noch die Freigabe durch einige Gremien erforderlich sein. Die größten Einzelaktionäre der Börse Düsseldorf sind HSBC Trinkaus und der Ersten Abwicklungsanstalt.
Der Baustoffkonzern Braas Monier empfiehlt seinen Aktionären weiterhin, das Übernahmeangebot von Standard Industries abzulehnen. Standard Industries hatte Braas Monier vorgeworfen, in einem Brief „eine Reihe irreführender Aussagen und eindeutiger Fehler“ übermittelt zu haben. Der Verwaltungsrat von Braas Monier hat Rothschild sowie Scott Harris als Berater mandatiert.
Der Medienkonzern Axel Springer hat die verbliebenen 39 Prozent der Anteile an Car&Boat Media erworben und das Unternehmen somit komplett übernommen. Car&Boat Media betreibt das französische Autorubrikenportal La Centrale. Verkäufer ist ein Tochterunternehmen des französischen Medienkonzerns Spir Communication.
Der Weinhändler Hawesko Holding hat die 66-prozentige Mehrheit an dem Onlinemarktplatz für Weine WirWinzer erworben, der von den Münchener E-Commerce Werken betrieben wird. Der Umsatz der Weinhandelsplattform liegt im einstelligen Millionenbereich.
Die Quandt-Erben Susanne Klatten und Stefan Quandt haben ihre Beteiligung an dem Autobauer BMW neu strukturiert. Die rund 16 Prozent der Anteile, die die Geschwister von Johanna Quandt geerbt haben, werden nun von einer Gesellschaft gehalten, an der beide zu gleichen Teilen beteiligt sind. Susanne Klatten hält zudem weitere 13 Prozent der Stimmrechte, während Stefan Quandt bislang schon rund 17 Prozent der Stammaktien besessen hat.
Der luxemburgische PE-Investor Palero hat die auf Werbeartikel spezialisierte Würth Inter Werbung von der Würth-Gruppe erworben. Für die Käuferseite war die Kanzlei White & Case beratend tätig, die Federführung lag bei Hendrik Röhricht.
Der Investor BayWa hat seine Beteiligung an den Geothermiekraftwerken Kirchstockach und Dürrnhaar an die Stadtwerke München veräußert. Bislang gehörten die Anlagen dem Unternehmen Süddeutsche Geothermie-Projekte, einem Gemeinschaftsunternehmen von BayWa r.e. und Hochtief PPP Solutions. Die Stadtwerke München haben sämtliche Anteile erworben.
Das auf Steuerungs- und Antriebstechnik spezialisierte Industrieunternehmen Bosch Rexroth hat sein Tochterunternehmen Bosch Rexroth Monitoring Systems an die Weidmüller Holding verkauft. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. Bosch Rexroth hatte Beiten Burkhard unter Federführung von Insa Cornelia Müller als Berater mandatiert.
Die Krombacher Brauerei kauft sämtliche Anteile an der Marke Vitamalz. Bislang gehörten Krombacher rund 47 Prozent der Markenrechte von Vitamalz. Verkäufer der restlichen Anteile ist Glaabsbräu.
Der österreichische Versicherer Uniqa will sich offenbar aus dem Italiengeschäft zurückziehen, wie das Handelsblatt berichtete. Demnach stehen drei italienische Tochterunternehmen des Konzerns zum Verkauf. Es soll bereits Angebote von vier Kaufinteressenten geben, zu denen der italienische Versicherer Cattolica, die spanische Mutua sowie die Investmentfonds Apollo und Cinven gehören sollen.
Der chinesische Investor Shenzhen Oriental Fashion Asset Management übernimmt das kriselnde Modeunternehmen Laurèl von LFH. Die Kaufvereinbarung unterliegt noch bestimmten aufschiebenden Bedingungen. Unter anderem erwartet Shenzhen, dass die Anleihegläubiger der Mittelstandsanleihe von Laurèl einer Herabsetzung ihrer Forderung auf 22 Prozent des Nennwerts sowie dem Verzicht auf eine Verzinsung der Anleihe zustimmen.
Das Beteiligungsunternehmen Mutares will zwei französische Werke der Mecaplast Gruppe erwerben, die Verkleidungsteile für LKW produzieren. Der Umsatz der Werke beträgt rund 70 Millionen Euro. Der Zukauf soll das Portfoliounternehmen STS ergänzen.
Das Beteiligungsunternehmen Solvesta veräußert seinen auf Fan- und Sportartikel spezialisierten Teilkonzern „Fan & More“ an die Flacks Group. Solvesta hatte Fan & More im vergangenen November übernommen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Beraten wurde Solvesta bei der Transaktion durch Jürgen Schwarz von Capitalmind.
Die Schweizer Accu Holding hat die Cieffe Gruppe an Pearl Vintage Cars veräußert. Der Kaufpreis beträgt 550.000 Schweizer Franken. Allerdings ist der Preis mit einer Besserungsklausel für Accu verbunden, falls es der Käuferseite gelingt, die Schulden der Cieffe Gruppe im Zuge eines Nachlassverfahrens mit den Gläubigern zu senken. Die Accu Holding muss im Rahmen des Verkaufs Millionen abschreiben, wodurch sich das Eigenkapital der Gruppe von 23,8 auf 5,7 Millionen Franken reduziert.
Die japanische Nissha-Gruppe übernimmt das operative Geschäft der Schuster-Gruppe, einem Hersteller von Dekorteilen für die Automobilindustrie. Der M&A-Deal umfasst die Unternehmen Schuster Kunststofftechnik und Back Stickers. Nissha wurde von Arqis mit einem Team um Eberhard Hafermalz und Shigeo Yamaguchi beraten. Zudem war Angermann M&A International als Berater tätig. Das Team leitete Claus Buhmann. Die Transaktion soll Ende Oktober abgeschlossen werden.
Die Heizkostenabrechner Techem und Ista sollen einem Bericht der FAZ zufolge beide zum Verkauf gestellt werden. Demnach haben die Eigentümer beider Unternehmen Investmentbanken mandatiert, potenzielle Käufer zu finden.
Init Innovation in Traffic Systems, ein Hersteller von Systemen für den öffentlichen Personenverkehr, übernimmt mit Wirkung zum 1. Oktober HanseCom Public Transport Ticketing Solutions, einen Anbieter von Vertriebs- und Kundenmanagementsystemen für den Personennahverkehr. Bei dem M&A-Deal wurde Init durch die Wirtschaftskanzlei Beiten Burkhardt beraten.
Der Finanzdienstleister FWU kauft die Fortuna Lebens-Versicherungs AG mit Sitz in Liechtenstein. Verkäufer ist die Generali Schweiz Holding. Die Wettbewerbshüter müssen dem Deal noch zustimmen. Fortuna verwaltet ein Vermögen von rund 700 Millionen Schweizer Franken.
julia.schmitt[at]finance-magazin.de
Info
Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.