Staramba steht am Rand der Pleite. Am gestrigen Dienstagnachmittag vermeldete der Berliner Virtual-Reality-Spezialist den Verlust von über der Hälfte des Grundkapitals. Das Unternehmen braucht nun dringend frisches Eigenkapital, um das Aus zu vermeiden. Der Abbau von 40 Prozent der Stellen ist bereits eingeleitet.
Ursache der Verlustwarnung ist eine gravierende Falschbilanzierung: Der Wirtschaftsprüfer RSM hat nicht zugestimmt, dass Staramba die Erlöse aus dem Verkauf so genannter „Token“ als Umsatz verbuchen darf. Staramba muss die auf diesem Wege zugeflossenen Gelder nun als erhaltene Anzahlung verbuchen, wobei Staramba mit diesem Aktivposten nach Angaben eines Unternehmenssprechers auch noch einen Passivposten buchen muss, der die mit dem Token-Verkauf verbundenen Leistungsverpflichtungen abbildet. Grund dafür dürfte sein, dass die virtuelle Welt, in der die Käufer ihre Tokens einlösen können, erst in Grundzügen steht.
Abgeschminkt
Abgeschminkt – der FINANCE-Blog über aufgehübschte Unternehmenszahlen und skandalöse Bilanzkosmetik.