Stabilus löst Hochzinsanleihe mit neuen Darlehen ab
Stabilus hat einen Vertrag über Darlehen in Höhe von insgesamt 320 Millionen Euro mit Laufzeit bis Juni 2020 unterzeichnet. Stabilus hat zudem eine Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr. Die Darlehen sollen von Juni 2015 an zur Verfügung stehen. Der neue Vertrag umfasst eine Term Loan Facility von 270 Millionen Euro und eine Revolving Credit Facility von 50 Millionen Euro. Der Zins ist variabel und richtet sich nach dem Verschuldungsgrad der Gesellschaft, ausgehend vom aktuellen Verschuldungsgrad würde er sich einer Mitteilung zufolge auf 2,0 Prozent über Euribor belaufen. Die Darlehen erlauben es dem Unternehmen, die bis Juni 2018 laufende und mit 7,75 Prozent verzinste Hochzinsanleihe über 256,1 Millionen Euro vorzeitig abzulösen. Durch die neue Finanzierung reduzieren sich die Zinsaufwendungen der Stabilus Gruppe dem Unternehmen zufolge vom Juni 2015 an um rund 13 Millionen Euro jährlich im Vergleich zur aktuellen Finanzierungsstruktur. Die Transaktionskosten inklusive der Kosten für die vorzeitige Tilgung der Hochzinsanleihe liegen einmalig bei rund 15 Millionen Euro.
Apcoa einigt sich mit Gläubigern
Der Parkraumbetreiber Apcoa hat eine Einigung mit seinen Gläubigern und dem Finanzinvestor Eurazeo erreicht. Durch die Einigung wurde ermöglicht, dass formelle und rechtliche Einsprüche eines Hauptgläubigers gegen das Refinanzierungsverfahren zurückgezogen wurden. Einige Gläubiger hatten Einwände gegen die im Rahmen eines Scheme-of-Arrangement erfolgende Refinanzierung erhoben.
Die Vereinbarung sieht vor, die Bilanz des Parkraumbetreibers deutlich zu entschulden und die Verbindlichkeiten um mehr als 440 Millionen Euro zu senken. Außerdem konnte Apcoa eine Verlängerung der Laufzeit seiner Kreditlinien um bis zu sechs Jahre erreichen. Der Parkraumbetreiber erhält zudem 80 Millionen Euro zur Finanzierung des geplanten Wachstums. Die Kanzlei Ashurst hat die beteiligten Banken, DNB Bank ASA, Bank of Ireland und Mizuho Bank, bei der Refinanzierung von Apcoa beraten.
Hapag-Lloyd vollzieht Kapitalerhöhung
Hapag-Lloyd hat eine im Rahmen des Zusammenschlusses mit der chilenischen Reederei CSAV geplante Kapitalerhöhung in Höhe von 370 Millionen Euro vollzogen. Wie geplant hat davon CSAV 259 Millionen Euro gezeichnet. Kühne Maritime hat sich mit 111 Millionen Euro Bareinlage beteiligt. Nach der Kapitalerhöhung hält CSAV als größter Anteilseigner 34 Prozent an Hapag-Lloyd, die HGV (Stadt Hamburg) hält 23,2 Prozent, Kühne Maritime bestimmt über 20,8 Prozent. CSAV, HGV und Kühne Maritime haben vereinbart, 51% der Anteile an Hapag-Lloyd zu poolen und wichtige Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Die nun vollzogene Kapitalerhöhung war bereits Mitte April mit der Unterzeichnung der Verträge für die Einbringung des CSAV-Containergeschäftes in Hapag-Lloyd vereinbart worden und sollte bis zum Jahresende umgesetzt werden. Die Kapitalerhöhung war auch Voraussetzung für die Auszahlung der am 20. November erfolgreich platzierten Anleihe mit einem Volumen von 250 Millionen Euro. Die Einnahmen aus der Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren werden für die vorzeitige Rückführung der im Oktober 2015 fälligen Euro-Anleihen von Hapag-Lloyd verwendet. Die Ablösung erfolgt am 23. Dezember.
Buwog refinanziert Wandelschuldverschreibung
Der Immobilienkonzern Buwog wird seine Wandelschuldverschreibung 2019 zum 19. Januar mit einer Hard-Call-Option zu 260 Millionen Euro (101 Prozent) zurückkaufen. Das Unternehmen hat vor wenigen Tagen Hypothekenkreditverträge mit zwei österreichischen Banken über insgesamt 330 Millionen Euro unterzeichnet. Die Hypothekendarlehen haben einen durchschnittlichen gewichteten Nominalzinssatz von rund 1,8 Prozent. Gegenüber der Wandelschuldverschreibung erzielt die Buwog einen Zinsvorteil in Höhe von ca. 1,7 Prozentpunkten und erwartet eine cash-wirksame Entlastung ihres Finanzergebnisses von mehr als 3 Millionen Euro pro Jahr. Für die Refinanzierung fallen im laufenden Geschäftsjahr einmalig Kosten in Höhe von 4,9 Millionen Euro an.
„Das aktuelle Zinsumfeld ermöglicht uns eine günstige Refinanzierung der Wandelanleihe durch Hypothekendarlehen“, kommentierte der seit Februar amtierende CFO Ronald Roos die Transaktion. Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit der neuen Hypothekenkredite beträgt 25,5 Jahre. Kurzfristig will das Unternehmen noch weitere Zinssicherungsgeschäfte abschließen, danach soll die durchschnittliche Laufzeit der Finanzverbindlichkeiten bei rund 17 Jahren liegen, mit einem durchschnittlichen Zinssatz für alle Finanzverbindlichkeiten von 2,4 Prozent. Die Finanzierungsstruktur soll dann über Festzinsvereinbarungen und Zinsswaps zu rund 86 Prozent gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert sein.
Penell arbeitet an Nachbesicherung
Das Familienunternehmen Penell muss eine im Juni 2014 begebene fünfjährige Anleihe nachbesichern. Anfang Dezember war bekannt geworden, dass die Lagerbestände, die als Sicherheit dienten, einen geringeren Wert hatten als im Wertpapierprospekt zugesagt. Während das Unternehmen zu dem Zeitpunkt noch von einem Wert von etwa 5,5 Millionen Euro anstatt 9 Millionen Euro ausging, gibt Penell jetzt die Bestände mit etwa 2,5 Millionen Euro an.
Das Management des Familienunternehmens arbeitet nun nach eigenen Angaben mit einem Treuhänder und dem Vertreter der Anleihegläubiger an einem Nachbesicherungskonzept, das den Gläubigern im Januar zur Entscheidung vorgelegt werden soll. Wie genau dies aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Als gemeinsamer Vertreter wurde bereits im Wertpapierprospekt One Square Advisory Services bestellt.
HanseYachts tilgt Schuldverschreibung
Der Yachtenhersteller HanseYachts hat planmäßig eine Schuldverschreibung mit einem Nominalvolumen von 5 Millionen Euro getilgt. Das einjährige Papier hatte einen Kupon von 9 Prozent. Etwa 1,377 Millionen Euro der Anleihe waren bereits in einen fünfjährigen Bond umgetauscht worden. HanseYacht hat daher noch etwa 3,6 Millionen Euro tilgen müssen.
Weitere Finanzierungen
Die Deutsche Geothermische Immobilien erhält insgesamt über 10 Millionen Euro von zwei großen, nicht näher benannten deutschen Pensionskassen. Die Immobiliengesellschaft will die Mittel zur Stärkung des Eigenkapitals und das weitere Wachstum im Bereich der energetischen Umrüstung von Wohnimmobilien verwenden.
Die Deutsche Rohstoff AG hat ihr Aktienrückkaufprogramm vorzeitig beendet. Im Rahmen des Programms hat die Gesellschaft vom 16. Juli bis zum 19. Dezember 2014 insgesamt 259.075 Aktien erworben. Dies entspricht einem Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von 4,87 Prozent.
UBM Realitätenentwicklung hat im Rahmen einer Privatplatzierung eine Anleihe-Aufstockung zum Emissionskurs von 100,5 Prozent umgesetzt. Steubing hat die Emission als Sole Global Coordinator und Bookrunner begleitet. Die Quirin Bank fungierte als Co-Lead Manager. Das bisherige Volumen der im Juli 2014 emittierten Anleihe wurde um 15 Millionen Euro auf nun insgesamt 175 Millionen Euro aufgestockt. Die Restlaufzeit der Anleihe beträgt rund 4,5 Jahre bei einem jährlichen Zinskupon von 4,875 Prozent.
Der Spezialist für Big-Data-Analysen Blue Yonder hat von einer Tochter des Private-Equity-Hauses Warburg Pincus eine Beteiligungszusage über 75 Millionen US-Dollar (etwa 60,4 Millionen Euro) erhalten. Mit den Mitteln will Blue Yonder das Wachstum und die weitere Expansion des Unternehmens finanzieren.
Die neu entstandene Tui Group hat die Erstnotierung an der Londoner Börse vollzogen. Der neue Touristikkonzern besteht aus den Unternehmen Tui und Tui Travel PLC.
MicData, ein Portfoliounternehmen der Münchener Beteiligungsgesellschaft mic hat die Zulassung zur Einbezieung der micData-Aktien an die Münchener Börse erhalten. Die Notierungsaufnahme findet voraussichtlich am 29. Dezember statt.
Ratingmeldungen
Moody’s hat das Rating des Pharmakonzerns Merck von A3 auf Baa1 gesenkt. Der Ausblick ist negativ. Grund für die Verschlechterung seien die höheren Schulden, die durch die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Sigma-Aldrich entstehen. Nach Angabe der Ratingagentur werde sich die Verschuldung durch den M&A-Abschluss verdreifachen. Die neue Hybridanleihe des Pharmakonzerns erhält ein Baa3-Rating.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.
Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.