Bayer: Breiter Bankenkreis für Akquisitionsfinanzierung
Rund 14,2 Milliarden US-Dollar muss Bayer für die Übernahme des Consumer-Care-Geschäfts vom US-Wettbewerber Merck & Co. zahlen. An der Finanzierung des im Mai verkündeten M&A-Deals hat sich nun ein großer Bankenkreis beteiligt. Bayer hatte bereits angekündigt, die Akquisition zunächst mit einem Brückenkredit von der Bank of America Merrill Lynch, BNP Paribas und Mizuho zu finanzieren und diesen später an eine größere Gruppe aus dem Kreis der Bayer-Kernbanken zu syndizieren.
Insgesamt haben sich nun weitere 23 Banken an der Syndizierung beteiligt. Neben den drei bereits genannten Bookrunnern beteiligten sich als Mandated Lead Arranger BBVA, Santander, BTMU, Barclays, Citi, Commerzbank, CACIB, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, HSBC, JPMorgan, RBS, SocGen, SMBC und Unicredit. Als Arranger waren ANZ, Bank of New York Mellon, BayernLB, ING, Intesa SanPaolo, Helaba und SEB dabei.
12,2 Milliarden Dollar entfallen auf einen Überbrückungskredit, der Agenturberichten zufolge im Laufe eines Jahres am Kapitalmarkt über eine Kombination von Senior Bonds und Hybridanleihen refinanziert werden soll. Die einjährige Brückenfinanzierung ist den Berichten zufolge mit 25 Basispunkten über Libor verzinst. Die restlichen 2 Milliarden Dollar laufen über vier Jahre, bei einer Verzinsung von 50 Basispunkten über Libor.
Sana Kliniken platzieren erneut Schuldschein
Die Sana Kliniken haben ihren vierten Schuldschein platziert und damit 300 Millionen Euro eingesammelt. Die Klinikgruppe wollte ursprünglich lediglich 75 bis 100 Millionen Euro platzieren, hat aber aufgrund der starken Nachfrage ihre Pläne geändert. Die Emission war mehr als sechsfach überzeichnet. Der Schuldschein gliedert sich in vier Tranchen, die eine Laufzeit von drei, fünf, sechs und sieben Jahren haben. Begleitet wurde die Transaktion von der Helaba als Lead-Manager und der Apo-Bank als Co-Lead-Manager.
Beate Uhse emittiert Minibond
Der Erotikkonzern Beate Uhse will eine Mittelstandsanleihe begeben. Das Papier soll ein Volumen von bis zu 30 Millionen Euro haben, fünf Jahre laufen und mit einem Kupon von 7,75 Prozent p.a. ausgestattet sein. Voraussichtlich am 9. Juli 2014 soll die Anleihe erstmalig in das Handelssegment „Entry Standard für Unternehmensanleihen“ der Frankfurter Wertpapierbörse einbezogen werden.
Mit dem Emissionserlös will Beate Uhse Investitionen in das weitere Wachstum finanzieren. Das Erotikunternehmen hat dabei insbesondere das Brand-Marketing, d.h. die weitere Umsetzung des Marken-Relaunchs im Fokus. Zudem will das Unternehmen Bankkredite zurückführen. Euler Hermes bewertet Beate Uhse mit BB-.
Mit der jetzigen Ankündigung revidiert CFO Klees Vlasblom seine Pläne vom Frühjahr. Noch im März hatte der seit Herbst 2013 amtierende CFO im Interview mit FINANCE-TV erklärt, einen Kredit gegenüber einer Mittelstandsanleihe zu präferieren: „Wir sprechen bereits mit anderen Banken über eine Neufinanzierung“, sagte Vlasblom damals.
Volkswagen erstmals mit Anleihe in Rubel
Die Volkswagen Bank RUS, eine Tochtergesellschaft der Volkswagen Financial Services, hat ihre erste Anleihe in Rubel mit einem Volumen von 5 Milliarden Rubel (etwa 107 Millionen Euro) am russischen Kapitalmarkt platziert. Die Transaktion ist Bestandteil des lokalen 50 Milliarden Rubel umfassenden Emissionsrahmens der Volkswagen Bank RUS. Die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s haben die Anleihe mit den Noten „A-“ beziehungsweise „BBB-“ bewertet. Die Laufzeit der Anleihe beträgt fünf Jahre, es gibt eine Rückzahlungsoption nach zwei Jahren. Der Kupon wird halbjährlich gezahlt und liegt bei 9,35 Prozent pro Jahr.
„Unsere erste Anleihe in Rubel erzielte mit einer mehr als sechsfachen Überzeichnung eine sehr hohe Investorennachfrage. Deshalb konnte sie mit einem aus Sicht des lokalen Marktes sehr niedrigen Kupon erfolgreich platziert werden“, kommentierte Frank Fiedler, CFO bei Volkswagen Financial Services, die Emission. Die Transaktion soll ein erster Schritt sein, die Volkswagen Bank RUS im lokalen Markt als Daueremittent zu etablieren. Die Anleihe wurde von einem Bankenkonsortium bestehend aus Raiffeisen Bank und Rosbank vermarktet.
KfW Ipex stellt erste Finanzierung in Renminbi
DieKfW Ipex-Bank übernimmt die Finanzierung von deutschen und europäischen Exporten zur Erweiterung der chinesischen Produktionsstandorte des Hausgeräteherstellers BSH Bosch und Siemens Hausgeräte. Die entsprechenden Verträge wurden bereits Ende Mai unterzeichnet. Das fünfjährige Darlehen über 100 Mio. Renminbi (umgerechnet ca. 12 Mio. Euro) ist die erste Finanzierung der Bank in chinesischer Währung. BSH ist schon seit vielen Jahren in China tätig. Das Reich der Mitte gehört zu den wichtigsten Märkten des Hausgeräteherstellers. Der Umsatz in China, wo BSH immer wieder auch durch innovative Finanzierungen auf sich aufmerksam macht, wuchs im vergangenen Jahr allein um 25 Prozent auf über 1,5 Milliarden Euro.
Weitere Finanzierungen
Die Ratingagentur Scope stuft Karlie von BB auf BB- herab; Ausblick stabil. Die Agentur begründet ihren Schritt vor allem damit, dass Karlie die akquirierter Unternehmen langsamer als erwartet integriert. Damit verzögere sich die Realisierung von Skalen- und Synergieeffekten.
Dem hoch verschuldeten Automatenbetreiber Selecta ist die Refinanzierung gelungen – im Gesamtvolumen von insgesamt 770 Millionen Euro. Das letzte Portfoliounternehmen von PE-Investor Allianz Capital Partners (ACP) löst damit zumindest vorerst seine Finanzierungsprobleme.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens über das Vermögen vonRena hat das Amtsgericht Villingen-Schwenningen jeweils eine Anleihegläubigerversammlung für die Inhaber der Schuldverschreibungen der Rena-Anleihe 2010/2015 und für die Inhaber der Schuldverschreibungen der Rena-Anleihe 2013/2018 einberufen, um einen gemeinsamen Vertreters für alle Anleihegläubiger zu bestimmen.
Der an der Frankfurter Börse gelistete chinesische Handtaschenproduzent Powerland hat das im Juli 2013 initiierte Aktienrückkaufprogramm erneut verlängert. Das Programm war bereits im Januar auf eine Laufzeit bis Ende Juni 2014 ausgeweitet worden, nun verlängert das Untenehmen es nochmals um ein halbes Jahr bis Ende Januar 2015. Das Gesamtvolumen des verlängerten Aktienrückkaufprogramms beträgt bis zu 1 Million weitere Aktien der Gesellschaft bei einem maximalen Erwerbspreis von 8 Euro pro Aktie. Auf Grundlage des laufenden Aktienrückkaufprogramms hat die Gesellschaft bislang bereits rund 450.000 Aktien erworben. Dies entspricht etwa 3 Prozent des Grundkapitals. Der Kurs steht zurzeit bei rund 2 Euro.
Die Dometic Group hat eine Hochzinsanleihe über 314 Millionen Euro platziert. Das Papier läuft bis Juni 2019 und wird mit 9,5 Prozent p.a. verzinst. Nordea und Goldman Sachs waren als Bookrunner an der Transaktion beteiligt.
Senator Entertainment plant die Begebung einer Anleihe zur Zwischenfinanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit. Geplant ist eine neunmonatige Anleihe im Volumen bis zu 10 Millionen Euro, zunächst sollen 5 Millionen Euro bei institutionellen Investoren platziert werden.
Das angeschlagene Segment der Mittelstandsanleihen verzeichnet seinen 17. Ausfall. Dieser Fall weist einige Merkwürdigkeiten auf: Mox Telecom, Ende 2012 an den Mittelstandsmarkt gegangen, beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung, da die Banken Kredite nicht mehr verlängern.
Die Stadt Offenbach hat einen Schuldschein über 140 Millionen Euro bei einem süddeutschen Versorgungswerk platziert. Mit dem Geld will die Stadt Kassenkredite ablösen und sich gegen steigende Zinsen absichern. Dafür nahm sie einen „strategischen Preis“ in Kauf. Lesen Sie mehr zu der Transaktion bei der FINANCE-Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“. Im Mai hatten die StädteLeipzig und Bielefeld ihr Debüt am Schuldscheinmarkt gegeben.
Es ging Schlag auf Schlag: Schulden in Höhe von fast 5 Milliarden Euro hat der Immobilienkonzern Gagfah erfolgreich refinanziert. Nach der vor wenigen Wochen platzierten Wandelanleihe fehlt Gagfah-CFO Gerald Klinck aber noch ein bestimmtes Finanzierungsinstrument. Er schmiedet schon Pläne.
Der US-amerikanische PE-Investor Sandton Capital Partners hat Darlehensforderungen von JP Morgan gegen die Neschen AG gekauft. Die Sandton-Tochtergesellschaft Sandton Financing III (Luxemburg) hat dabei alle Forderungen der Investmentbank JP Morgan sowie der Investmentgesellschaft Aldermanbury gegen das Unternehmen aus Bückeburg erworben. Dazu zählt auch ein besichertes Seniordarlehen von etwa 24,3 Millionen Euro. Gleichzeitig hat die von Sandton unabhängige Londonderry ein Aktienpaket von rund 29,8 Prozent an Neschen übernommen. Die Kanzlei Noerr hat Sandton Capital Partners beraten.
Moody’s senkt das Rating von Südzucker von Baa1 auf Baa2, Ausblick stabil. Der Grund für diesen Schritt ist die schwache Gewinnprognose des Unternehmens, erklärten die Ratinganalysten. Diese wiederum beruhe auf einer Kombination der aktuellen Marktbedingungen am europäischen Zucker- und Bioethanol-Markt sowie der Ansicht von Moody’s, die anstehende Regulierung des europäischen Zuckermarkts werde zu schwankenden Ergebnissen im Zuckersegment führen. Zudem spiegelt der Ratingagentur zufolge die Abstufung die erwartete Senkung des operativen Gewinns auf rund 200 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr wieder.
Moody’s stuft die Bonitätsbewertung für den Spezialchemiekonzern Lanxess von Baa2 auf Baa3 herunter. Gleichzeitig änderte sie den Ausblick von negativ auf stabil. Zur Begründung verweist die Ratingagentur auf schwächere Fundamentaldaten auf den Märkten für Kautschuk, einem wichtigen Geschäftsfeld des DAX-Konzerns. Hinzu komme die Erwartung, dass Lanxess ein großes Restrukturierungsprogramm über die nächsten Jahre durchführen wird. Die vollständige Erholung der Finanzlage des Unternehmens werde einige Jahre in Anspruch nehmen. Bereits Ende Mai hatte die Ratingagentur S&P den Spezialchemiekonzern Lanxess von BBB auf BBB- heruntergestuft, Ausblick stabil.
Moody’s weist Pfleiderer ein Unternehmensrating von B3 zu. Gleichzeitig gibt die Ratingagentur dem geplanten Bond von Pfleiderer in Höhe von 320 Millionen Euro ein vorläufiges Rating von Caa1.
Das auf den deutschen Immobilienmarkt fokussierte Unternehmen Grand City Properties will die 150 Millionen Euro umfassenden vorrangig besicherten Wandelschuldverschreibungen (Serie C Anleihen) um 125 Millionen Euro aufstocken. Der Gesamtnennbetrag der Anleihen der Serie C wird sich entsprechend auf 275 Millionen Euro erhöhen. Die zusätzlichen Papiere werden zu einem Preis von 111,25 Prozent ihres Nennwerts zuzüglich aufgelaufener Zinsen ausgegeben werden, bei einem Gesamtnettoemissionserlös von rund 140 Millionen Euro. Die Mittel sollen für Akquisitionen verwendet werden.
Der Anbieter von Systemlösungen für die Elektroversorgung Penell hat seinen im Mai angekündigten Minibond über bis zu 5 Millionen Euro bislang nur etwa zur Hälfte platzieren können. Nach Abschluss der börslichen Zeichnungsfrist wurden 2,63 Millionen Euro bei Investoren platziert. Die Anleihe mit fünf Jahren Laufzeit und einem Kupon von 7,75 Prozent kann weiterhin über die Börse Düsseldorf gezeichnet werden. Mit dem bisher eingesammelten Geld will das Unternehmen Bankverbindlichkeiten abbauen. Weitere Mittel sollen der Finanzierung des Working Capital und der Verbesserung der Einkaufskonditionen dienen. Feri vergab für den Minibond ein Emissionsrating von B+. Arranger war Dicama.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.