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Fremdkapitalmarkt mit stärkstem Auftakt seit acht Jahren

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Starke Schweiz: Während Novartis Capital den größten Bond des Monats beisteuert, begab Lonza die größten Finanzierungen am Kredit- sowie am Eigenkapitalmarkt.
Novartis

Spezialisten für den Fremdkapitalmarkt dürfen sich über mangelnde Arbeit derzeit nicht beklagen, Unternehmen im Investmentgrade nutzen Anleihen und Schuldscheine derzeit so intensiv wie lange nicht mehr. Das besagen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.

Gab es im Januar bereits sieben Milliardentransaktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, kamen Dealogic zufolge im Februar zwei weitere hinzu: Die Schweizer Novartis Capital steuerte mit einem Volumen von 3,0 Milliarden US-Dollar den bislang größten Bond des Jahres bei. Die zweitgrößte Finanzierung stemmte Daimler (1,3 Milliarden Dollar).

Der Fremdkapitalmarkt in der DACH-Region erreichte damit bis Ende Februar ein Gesamtvolumen von 27,4 Milliarden Dollar, verteilt auf 36 Transaktionen. Das ist das höchste Volumen seit 2009, als allerdings mit 75,5 Milliarden Dollar verteilt auf 38 Deals bei ähnlicher Transaktionszahl rund das dreifache Volumen erzielt wurde.

Gemessen am Vorjahr ist das Wachstum allerdings beträchtlich: Der deutsche Markt, der mit 22,4 Milliarden Dollar den größten Teil zum diesjährigen Rekordvolumen beisteuert, hat sich gegenüber dem Vorjahr rund verdreifacht (7,6 Milliarden Dollar). Der Knoten am Bondmarkt löste sich 2016 erst im März, als EZB-Chef Mario Draghi den Start eines milliardenschweren Kaufprogramms für Corporate Bonds ankündigte.

UBS führt ECM-League-Tables an

Auch der Eigenkapitalmarkt kommt 2017 deutlich besser in Schwung als im Vorjahr: Das Gesamtvolumen in der DACH-Region liegt nach den ersten zwei Monaten 2017 bereits bei 4,6 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (1,9 Milliarden Dollar). Auf den deutschen Markt entfällt mit 2,7 Milliarden Dollar der höchste Anteil, verteilt auf 17 Transaktionen.

Die größte Eigenkapitaltransaktion im Februar steuerte allerdings die Schweizer Lonza Gruppe bei, die im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 5 Millionen neue Aktien platzierte und damit  umgerechnet 871 Millionen Dollar erlöste. Die UBS und die Bank of America Merrill Lynch waren Joint Bookrunners. Auch in den League Tables stehen die beiden Häuser an der Spitze: Die UBS begleitete Dealogic zufolge bislang Transaktionen im Gesamtvolumen von 855 Millionen Dollar, die Bank of America Merrill Lynch liegt mit 657 Millionen Dollar dahinter. Den dritten Rang sichert sich die Deutsche Bank (605 Millionen Dollar).

Die Deutsche Bank war gemeinsam mit Goldman Sachs (Rang 5 der League Tables) und UBS als Joint Global Coordinators  sowie der BNP Paribas (Rang 4)  als Joint Bookrunner auch an den beiden umfassenden Finanzierungen der Deutschen Wohnen beteiligt, die sich auf rund 1,4 Milliarden Dollar summieren. Die Finanzierung teilt sich auf in eine neue Wandelanleihe über umgerechnet 849 Millionen Dollar sowie eine Barkapitalerhöhung über 579 Millionen Dollar.

Lonza arrangierte auch den bislang größten SynLoan 2017

Zu dem Finanzierungspaket, dass Lonza für die 5,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme des US-Konzerns Capsugel schnürte, gehört neben einer Kapitalerhöhung auch die bislang größte Kreditfazilität des Jahres. Ihr Volumen: umgerechnet 6,26 Milliarden Dollar. Insgesamt liegt das Volumen syndizierter Kredite in der DACH-Region nach den ersten beiden Monaten mit 15,6 Milliarden Dollar jedoch um rund ein Drittel unter dem Vorjahreswert von 24,3 Milliarden Dollar.

In den League Tables setzt sich JP Morgan mit einem begleiteten Transaktionsvolumen von 1,29 Milliarden Dollar im Februar deutlich an die Spitze, gefolgt von der Unicredit (828 Millionen Dollar) und der Commerzbank (540 Millionen Dollar).

Actelion-Deal prägt die M&A-League-Tables

Der M&A-Markt in Deutschland stand im Februar im Zeichen des Übernahmekampfs um Stada. Eine Entscheidung, wer den Zuschlag erhält, steht nach wie vor aus. In die Februar-Statistik fließen daher gleich zwei Angebote für Stada mit ein, sowohl das von Cinven als auch das konkurrierende Gebot von Advent, die beide jeweils rund 5 Milliarden Dollar schwer sind. Mit einem Gesamtvolumen von 18,3 Milliarden Dollar steht das M&A-Volumen mit Zielunternehmen in Deutschland damit auf dem höchsten Stand seit 2009 – auch wenn bei Stada im späteren Jahresverlauf mindestens eines der beiden Angebote wieder aus der Zählung herausfallen wird.

Ausschlaggebend dafür, welche Banken in den M&A-League-Tables vorne liegen, ist nach wie vor die Beteiligung an der Übernahme der Schweizer Biotech-Größe Actelion durch Johnson & Johnson, die mit 30 Milliarden Dollar zu Buche schlägt. Neben dem derzeitigen Spitzenreiter Bank of America Merrill Lynch (39,3 Milliarden Dollar) steht dieser Betrag auch bei der Citi (35,7 Milliarden Dollar), der Credit Suisse (32,4 Milliarden Dollar), bei Lazard (31,9 Milliarden Dollar) und bei Alantra (31,4 Milliarden Dollar) in den Büchern. Diese fünf M&A-Berater setzen sich damit in den M&A League Tables deutlich an die Spitze. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in der FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.

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Die Marktdaten zum Download

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE-Research kostenlos zum Download.