Deutsche Bahn begibt Benchmark-Anleihe
Die Deutsche Bahn hat über die niederländische Konzernfinanzierungsgesellschaft Deutsche Bahn Finance B.V. eine Euro-Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Das Papier hat eine Laufzeit von 15,5 Jahren, der Kupon liegt bei 1,5 Prozent. Die Benchmark-Anleihe wurde vor allem bei institutionellen Investoren platziert. Mit dem Geld will der Bahnkonzern, bei dem seit März Finanzchef Richard Lutz auf dem Chefposten sitzt, seine finanzielle Flexibilität erhöhen. JP Morgan, die Landesbank Baden-Württemberg, die Mitsubishi UFJ Financial Group und die Royal Bank of Canada begleiteten die Transaktion als Konsortialführer.
Henkel begibt Bond über 600 Millionen US-Dollar
Der Konsumgüterhersteller Henkel hat den Eurodollar-Markt angezapft und eine Anleihe mit einem Volumen von 600 Millionen US-Dollar platziert. Das Papier läuft bis Juni 2020 und wird mit 2 Prozent verzinst. Nach eigenen Angaben war die Anleihe sehr stark nachgefragt. Mit dem Erlös sollen die zuletzt verkündeten Übernahmen zum Teil finanziert werden. Zu diesen zählen die Sonderhoff Holding, ein Anbieter von Dichtstoff-Lösungen, das Verpackungsgeschäft des US-Unternehmens Darex sowie das mexikanische Haarpflegeunternehmen Nattura Laboratorios. Die Transaktion wurde von Bank of America Merrill Lynch, Deutsche Bank, Citibank und HSBC als Konsortialführer begleitet.
Vapiano vor Börsengang
Die Restaurantkette Vapiano will noch in diesem Jahr den Börsengang schaffen. Sowohl neue als auch bestehende Aktien sollen im Prime Standard der Frankfurter Börse gelistet werden. Die neuen Aktien sollen ein Emissionsvolumen von 85 Millionen Euro umfassen. Wie viele bestehenden Aktien von Eigentümern im Zuge einer Zweitplatzierung dazukommen, ist noch nicht bekannt. Ebenfalls unbekannt ist bisher, welche Eigentümer ihre Titel abgeben wollen. Der Tchibo-Erbe Günter Herz sowie das Management werden im Rahmen des IPOs keine Aktien verkaufen. Somit verbleiben als mögliche Verkäufer die Wella-Erben Hans-Joachim und Gisa Sander, sowie der Mitbegründer Gregor Gerlach.
Mit dem Erlös soll das weitere Wachstum des Unternehmens vorangetrieben, sowie ein nachrangiges Gesellschafterdarlehen über 10 Millionen Euro zurückgezahlt werden. Barclays Bank, Berenberg und Jefferies sind die Joint Global Coordinators sowie zusammen mit der Unicredit die Joint Bookrunner der Transaktion. Lazard berät die Restaurantkette bei dem IPO.
Homann platziert neue Mittelstandsanleihe
Nachdem Homann Holzwerkstoffe Mitte des vergangenen Monats das Angebot für die zuvor bereits angekündigte Unternehmensanleihe gestartet hatte, legte das Unternehmen nun den Zinskupon fest. Das Mindestemissionsvolumen von 35 Millionen Euro ist bereits überschritten, Das Orderbuch umfasst neue Zeichnungen ebenso wie einem Umtausch einer älteren Anleihe. Aufgrund der starken Nachfrage hat Homann den Kupon der Mittelstandsanleihe am unteren Ende der Vermarktungsspanne festgesetzt und sorgt damit für eine positive Schlagzeile im Segment der Mittelstandsanleihen. Der Zins liegt bei 5,25 Prozent. Der Mini-Bond-Emittent will bis zu 50 Millionen Euro einsammeln.
Weitere Finanzierungen
Die Rettung der Reederei Rickmers ist gescheitert. Die HSH Nordbankhat das geplante Sanierungskonzept vor der Gläubigerversammlung platzen lassen. Das Rickmers-Management hatte sich mit seinen Banken auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Darüber sollten die Gläubiger der 275 Millionen Euro schweren Mittelstandsanleihe am vergangenen Donnerstag abstimmen. Der Plan stand jedoch noch unter Gremiumvorbehalt, wovon die HSH nun Gebrauch gemacht hat. Rickmers hatte im Vorfeld betont, dass ohne die Restrukturierung die Insolvenz drohe. Rickmers will den Geschäftsbetrieb weiterführen und eine Sanierung in Eigenverwaltung anstreben.
Der Modekonzern Tom Tailor startet eine große Barkapitalerhöhung mit einem angestrebten Volumen von mehr als 61 Millionen Euro. 50 Millionen davon will CFO Thomas Dressendörfer für Investitionen verwenden, im Wesentlichen in die IT. Die bestehenden Aktionäre können im Verhältnis 3:1 neue Aktien zum Preis von je 6,50 Euro erwerben. Am Freitag beendete Tom Tailor die Handelswoche bei 7,80 Euro. Begleitet wird der Deal von Commerzbank, Berenberg, BNP Paribas, Hauck & Aufhäuser und der DZ Bank.
Die Planungen eines Börsengangs der Schweizer Versandapotheke Zur Rose scheinen konkreter zu werden. Das Unternehmen lud in der vergangenen Woche zu einer außerordentlichen Generalversammlung am 19. Juni ein. Auf dieser sollen die formalen Voraussetzungen für einen Börsengang mit Kapitalerhöhung geschaffen werden. Im Detail plant der Verwaltungsrat die Vorbereitung eines Aktienpakets, das die Hälfte des bestehenden Aktienkapitals ausmachen soll und später für einen IPO oder andere Finanzierungsalternativen genutzt werden kann. Die Banken UBS und Berenberg sind Financial Advisor bei der Aktion. In Schweizer Finanzkreisen wird das zum Verkauf gedachte Aktienpaket auf bis zu 250 Millionen Schweizer Franken geschätzt. Zur Rose ist bereits eine Aktiengesellschaft nach Schweizer Recht, führte bisher aber nur Privatplatzierungen durch.
Der Börsengang der Rocket-Internet-Beteiligung Delivery Hero, über den schon seit längerem spekuliert wird, wird konkreter. Wie der Essensbringservice am heutigen Montag ankündigte, soll der Börsengang ein Volumen von rund 450 Millionen Euro erreichen. Als Konsortialbanken mandatiert sind Citi, Goldman Sachs und Morgan Stanley, unterstützt von Berenberg, Jeffries, Unicredit und UBS. Delivery Hero kauft im Nahen Osten zu
Der Schweizer Gesundheitskonzern Galenica hat Bonds mit Volumen von 380 Millionen Schweizer Franken platziert. Die Transaktion teilt sich in zwei Tranchen. Die erste Tranche hat ein Volumen von 200 Millionen Schweizer Franken und läuft bis Juni 2023. Der Kupon liegt bei 0,5 Prozent. Die zweite Tranche umfasst 180 Millionen Schweizer Franken und besitzt eine Laufzeit von neuneinhalb Jahren bis Dezember 2026. Ihr Kupon liegt bei 1 Prozent. Die Credit Suisse und die Zürcher Kantonalbank begleiteten die Transaktion. Mit dem Erlös soll der im Zuge des IPOs gewährten Überbrückungskredits refinanziert werden. Die Apothekensparte des Galenica-Konzerns, die frühere Galenica Santé im im April als Spin-off an die Börse gegangen und hat den Namen des Konzerns mitgenommen.
Der Schweizer Methanol- und Düngemittelhersteller Consolidated Energy hat über seine Finanzierungstochter Consolidated Energy Finance zwei High Yield Bonds über insgesamt 800 Millionen US-Dollar begeben. Die Floating Rate Notes haben ein Volumen von 300 Millionen US-Dollar und laufen bis 2022. Der festverzinste Bond umfasst 500 Millionen US-Dollar und hat eine Laufzeit bis 2025. Der Kupon liegt bei 6,875 Prozent. White & Case (Federführung: Rebecca Emory und Gernot Wagner) hat das Unternehmen bei der Begebung beraten.
Der Immobilienkonzern Buwog hat seine angekündigte Barkapitalerhöhung abgeschlossen. Rund 12,5 Millionen neue Aktien platzierte das Unternehmen zu einem Ausgabepreis von 24,50 Euro je Aktie. Insgesamt floss Buwog so ein Bruttoemissionserlös von rund 305,6 Millionen Euro zu.
Der Onlinespielehersteller Gamigo hat beschlossen, seine Anleihe mit Fälligkeit in 2018 vorzeitig zu kündigen. Grund hierfür sei die „gute wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft“, so das Unternehmen. Schon ab dem zweiten Halbjahr soll die vorzeitige Kündigung einen deutlich positiven Effekt auf das Finanzergebnis bei Gamigo haben. Der Bond wird mit 8,5 Prozent verzinst. Das Unternehmen zahlt den Anleihegläubigern eine Rückzahlung von 101,5 Prozent des Nennbetrags. Wie viele Mini-Bonds musste auch die Mittelstandsanleihe von Gamigo zwischenzeitlich Kursstürze verkraften. Zuletzt notierte der Bond über 100 Prozent.
Alphapet Ventures, ein Betreiber von Online-Plattformen für Heimtierbedarf, schließt eine Finanzierungsrunde über 13 Millionen Euro ab. 10 Millionen Euro davon fließen als Eigenkapital von einem nicht genannten Family Office mit Konsumgüterhintergrund sowie weiteren Altinvestoren an das Unternehmen. Darüber hinaus stellt die Deutsche Handelsbank 3 Millionen Euro als Working Capital zur Verfügung.
Das Technologieunternehmen BDT Media Automation begibt eine neue nachrangige Unternehmensanleihe. Mit dem Bond will das Unternehmen bis zu 5 Millionen Euro einsammeln. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre und der Kupon liegt bei 8 Prozent. Außerdem unterbreitet BDT Media Automation den Inhabern der Schuldverschreibung 2012/2017 ein Umtauschangebot, bei dem die Anleger zusätzlich zu den aufgelaufenen Stückzinsen von voraussichtlich 61,88 Euro eine Umtauschprämie in Höhe von 20 Euro in bar pro umgetauschte Schuldverschreibung erhalten. Teilnehmer des Umtauschangebots können darüber hinaus eine Mehrerwerbsoption wahrnehmen. Daneben gibt es noch ein allgemein öffentliches Angebot. Mit dem Geld will das Unternehmen unter anderem die Fertigentwicklung neuer Produkte vorantreiben.
Die Crowdinvesting-Plattform für Immobilien, Exporo, hat in einer weiteren Finanzierungsrunde 8 Millionen Euro Risikokapital eingesammelt. Zu den Kapitalgebern gehörten die Venture Capital Investoren E.Ventures, Holtzbrinck Ventures und Sunstone sowie die Investmentgesellschaft BPO Capital. Die neuen Mittel sollen für die Entwicklung neuer Produkte genutzt werden und somit das Wachstum des Unternehmens antreiben.
Die Immobiliengesellschaft Solidare Real Estate Holding hat mit einem von Roundshield Partners beratenen Fonds eine Finanzierungsvereinbarung über 50 Millionen Euro abgeschlossen. Mit dem Geld will Solidare weiteres Potential im Marktsegment Micro-Apartments heben.
Die Schindler Holding, ein Schweizer Anbieter von Aufzügen und Fahrtreppen, hat seine Beteiligung an dem Schweizer Großhandels- und Logistikkonzern Also fast vollständig abgebaut. Im Mai 2013 hatte die Schindler Holding Umtauschanleihen mit einem Emissionsvolumen von 218 Millionen Schweizer Franken ausgegeben. In der vergangenen Woche ist die Wandlungsfrist dieser Anleihen verstrichen und 99,99 Prozent der Umtauschanleihen sind in Namensaktien der Also Holding gewandelt worden.
Der Polymerasehersteller Sygnis hat seine angekündigten Kapitalerhöhungen abgeschlossen. Zunächst hatte das Unternehmen im Rahmen eines Bezugsrechtsangebots rund 3,58 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 1,38 Euro platziert. Die zweite Kapitalerhöhung umfasste rund 3,68 Millionen Aktien ebenfalls zu einem Preis von 1,38 Euro, die unter Ausschluss der Bezugsrechte bei qualifizierten Investoren platziert wurden. Den Bruttoemissionserlös von 10 Millionen Euro will Sygnis für die Übernahme der Innova Biosciences, für einmalige Transaktions- und Integrationskosten sowie zur Finanzierung des Working Capital nutzen.
Roy Ceramics, ein Produzent von Bad-Keramikprodukten, hat eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht aus genehmigten Kapital beschlossen. Rund 5 Millionen neue Aktien sollen zu einem Bezugspreis von 1 Euro je Aktie in einem Verhältnis von 5:2 ausgegeben werden. Die Baader Bank wird als Zeichnungsstelle für die neuen Aktien tätig werden und diese den Altaktionären anbieten. Mit dem Großaktionär Hi Scene Industrial Limited wurde eine Backstop-Vereinbarung geschlossen. Das Unternehmen verzichtet auf sein Bezugsrecht und verpflichtet sich, die nicht platzierten Aktien zu erwerben. Roy Ceramics plant, mit dem Erlös die Errichtung neuer Produktionsanlagen in den USA zu finanzieren.
Das IT-Beratungsunternehmen Softline hat seine im Dezember beschlossene Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage unter Ausschluss der Bezugsrechte mit einer Ausgabe von 685.081 neuen Aktien abgeschlossen. Die Aktien werden von S.K. Management- und Beteiligungs GmbH und Löschke & Partner gezeichnet, die sich verpflichtet haben, Softline Forderungen über insgesamt knapp 3,63 Millionen Euro zu erlassen und damit in die Gesellschaft einzubringen. Mit den Mitteln will das Unternehmen unter anderem die Eigenkapitalausstattung verbessern. Die entfallenen Zinskosten verbessern zudem die Liquiditätssituation des Unternehmens.
Almondia, ein Unternehmen, das private Bauherren bei deren Bauprojekten berät, hat eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Zu den Investoren zählt unter anderem das Investmenthaus Obotritia Capital. Mit dem Erlös, dessen Höhe nicht bekannt ist, will Almondia sein Betreuungsangebot weiter ausbauen.
3,4 Millionen Schweizer Franken und damit viermal so viel wie erhofft, hat das geplante Schweizer Online-Magazin „Republik“ mit seiner Crowdfunding-Kampagne eingesammelt, wie die Nachrichtenagentur Dpa berichtet. 3,5 Millionen Schweizer Franken an Investoren- und Spendengelder kommen dem Bericht der Dpa zufolge zusätzlich hinzu.
Ratingmeldungen
Fitch bestätigt das Langfristrating des Autobauers Daimler bei A-. Die Ratingagentur begründet dies mit dem großen und diversifizierten Geschäftsmodell des Unternehmens. Der Ausblick ist stabil.
Moody’s zieht das langfristige Emittentenrating bei Baa2 des Agrochemiekonzerns Syngenta. Die Ratingagentur erteilte dem Unternehmen nun ein Corporate Family Rating bei Ba2 Die Agentur begründet diese Schritte mit der Übernahme von Syngenta durch den chinesischen Chemiekonzern Chemchina, der nach dem Deal eine Kapitalstruktur mit hoher Verschuldung aufweisen wird.
Der Pflegedienstbetreiber Senivita Sozial hat von Euler Hermes ein Erstrating von B- erhalten. Der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur begründet diese Bewertung unter anderem mit dem leicht erhöhten Geschäftsrisiko sowie mit dem erhöhten Finanzrisiko des Unternehmens, das vor allem durch die Tochter Senivita Social Care beeinflusst wird.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.