Das dürfte die rund 17.000 Bondholder endgültig ernüchtern, haben sie bei German Pellets doch 270 Millionen Euro im Feuer. Von dem mageren Verkaufserlös werden die Anleihegläubiger wohl nichts sehen, da sie mit ihren unbesicherten Mittelstandsanleihen und Genussrechten im Rang hinter den Banken und Lieferanten von German Pellets stehen. Laut des Halbjahresberichts 2015 stand German Pellets bei Banken mit rund 65 Millionen Euro in der Schuld. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen sogar bei rund 110 Millionen Euro. Dem Handelsblatt zufolge hat auch ein Factoringfinanzierer Forderungen bei der Insolvenzverwaltung angemeldet – in Höhe von 59 Millionen Euro.
Damit müssen sich die Bondholder aus heutiger Sicht auf einen Totalausfall ihrer Anleihen einstellen. Grund zur Freude dagegen könnten die 650 Mitarbeiter von German Pellets haben. Denn laut Handelsblatt wollen die aktuellen Bieter German Pellets als Ganzes übernehmen – also mit den drei Werken in Wismar, Herbrechtingen und Ettenheim sowie unter Umständen sogar inklusive der defizitären Produktionsstätte in Torgau. Den Verkauf wird Schmudde wohl noch bis zum 1. Mai über die Bühne bringen, denn dann beginnt für German Pellets die Regelinsolvenz.