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Reparaturbedarf: Wie sich die Krise der Autozulieferer zuspitzt

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In der Automotive-Branche soll es 2023 zu mehr Deals kommen. Foto: vadimalekcandr - stock.adobe.com
In der Automotive-Branche soll es 2023 zu mehr Deals kommen. Foto: vadimalekcandr - stock.adobe.com

Ende September 2021 gab es eine Erfolgsmeldung für die mittelständische Huf Gruppe: Das Familienunternehmen aus Velbert bei Düsseldorf, das 2020 rund 1 Milliarde Euro umsetzte, hat eine Finanzierung über 400 Millionen Euro abgeschlossen. Sie umfasst revolvierende Kreditfazilitäten, Factoring-Programme und Schuldscheindarlehen, die alle in ein Gesamtpaket eingebunden werden mussten.

Der Fall steht exemplarisch für Unternehmen aus der Autozulieferbranche. Das Umfeld für Refinanzierungen ist schwierig, nicht erst seit gestern. Zum Branchenumbruch (weg vom Verbrenner hin zur Elektromobilität) gesellen sich Coronavirus-Folgen und der Chipmangel. Das Familienunternehmen Huf hatte bereits 2019 eine Restrukturierung eingeleitet und dabei das Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk deutlich gestrafft. Gleichzeitig musste Huf unter CEO Tom Graf stark in die Digitalisierung investieren, um am Markt zu bestehen. Als wäre das nicht herausfordernd genug, sehen sich auch die Rheinländer mit der Chipkrise und ihren Folgen konfrontiert.

Autozulieferer Leoni kämpft erneut

Während Huf seine dringlichsten Finanzierungsfragen lösen konnte, wartet das ehemalige MDax-Unternehmen Leoni noch auf ein Happy End mit einer neuen Finanzierung. Der Hersteller von Kabelbäumen und Bordsystemen hatte sich im Frühjahr 2020 in höchster Not eine Finanzierung mit Landesbürgschaften gesichert. Inzwischen haben die Nürnberger mit Pierer Industrie einen neuen Ankerinvestor gewonnen, der stabilisierend wirkt.

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Cash-Drain, CFO-Wechsel, verpatzte Projekte und kassierte Prognosen: Der Automobilzulieferer Leoni braucht frisches Geld und will sich aufspalten. Nicht nur Börsianer, auch die Kreditgeber sind alarmiert.

Doch die Ausgangslage ist nicht trivial: Obwohl Leoni schon lange kämpft, hat sich die Situation in den ersten drei Quartalen 2021 weiter verschlechtert. Der Schuldenberg wuchs zum Ende des dritten Quartals auf 1,67 Milliarden Euro, im Vergleich zu rund 1,5 Milliarden Euro zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Der Cashflow ist stark negativ, seine Kreditlinien reizt das Leoni-Management um CEO Aldo Kazunehmend aus. Und Ende dieses Jahres müssen die Nürnberger einen Staatskredit über 330 Millionen Euro tilgen. Sobald wie möglich muss ein neues Finanzierungskonzept stehen. Berater wie Roland Berger sind bereits mandatiert. Mitte Januar wurden dann auch noch Ermittlungen des Bundeskartellamts bekannt, die Leoni zusätzlich unter Druck setzen. Der Aktienkurs rauschte in den Keller.

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