Die Anträge auf KfW-Kredite sind in der Coronakrise rasant angestiegen: Bis Anfang Juli erreichte das Antragsvolumen bereits mehr als 50 Milliarden Euro. Doch viele Unternehmen erhalten den rettenden Kredit nicht: Laut einer Umfrage der auf Restrukturierung spezialisierten Beratung Falkensteg unter Krisenberatern wurde jeder sechste von ihnen begleitete Kreditantrag abgelehnt, durchschnittlich warteten die Befragten rund einen Monat auf eine Antwort der Bank. In die Umfrage sind Angaben zu rund 145 Anträgen eingeflossen, 76 und damit etwa die Hälfte davon hatten ein Volumen unter 800.000 Euro. Bei 41 Anträgen lag das Volumen bei mehr als 10 Millionen Euro.
Damit ist die Gewichtung der in der Untersuchung betrachteten Anträge etwas anders gelagert als bei der Gesamtheit aller bislang gestellten Anträge: Die KfW hat nach eigenen Angaben bislang Anträge mit einem Volumen von insgesamt 33 Milliarden Euro bewilligt. Dabei entfällt der Großteil der Summe auf großvolumige Förderungen: 74 Prozent der Fördersumme wurden für Anträge mit einem Volumen über 800.000 Euro ausgereicht – auch wenn diese insgesamt nur 7 Prozent der an die KfW gerichteten Anträge ausmachten.
Die Restrukturierer gehen davon aus, dass die Anzahl der Ablehnungen künftig steigen wird. Der Grund: „Die Unternehmen, die vor dem Coronavirus in einer guten Lage waren, haben die Zusagen schon bekommen. Warten müssen vor allem Unternehmen, die intensiver geprüft werden müssen“, beobachtet Tillmann Peeters, Managing Partner bei Falkensteg.
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