Unternehmen, deren Finanzierungsstruktur aufgrund eines exogenen Schocks angepasst werden muss, gelten als klassisches Beispiel für die präventive Sanierung. Damit könnte es auch für Betriebe interessant sein, die durch die Folgen des Coronavirus in Schieflage geraten sind. Für diese kommt das Verfahren jedoch zu spät: „Es wäre zwar wünschenswert, das Instrumentarium schnellstmöglich im Werkzeugkasten zu haben, doch noch sind viele Detailfragen offen“, sagt Reusch.
Er hofft, dass Unternehmenslenker künftig die präventive Sanierung im Blick haben. „Die präventive Sanierung erfordert es, dass sich das operative Management stark einbringt und selbst den Anstoß gibt“, sagt der Sanierer. Denn die Entscheidung für eine Sanierung müsse zu einem frühen Zeitpunkt getroffen werden. „Wer zu lange wartet, dem wird die Entscheidung häufig abgenommen“, mahnt Reusch. Dann bliebe oft nur noch der Gang in die Insolvenz.
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