Sie ist als Direktbank und bei den internen Prozessen agil, setzte früh auf Digitalisierung und zielt im deutschen Firmenkundengeschäft verstärkt auf gehobene Mittelständler und Konzerne ab. Dem deutschen Arm der niederländischen ING ist es unter dem erfahren Firmenkundenchef Joachim von Schorlemer in den vergangenen Jahren gelungen, zu einer festen Größe für größere deutsche Unternehmen zu werden.
Aber auch die agilen Niederländer haben die Auswirkungen der Coronakrise im Corporate Banking zu spüren bekommen. 2020 sank ihr Gewinn im Vergleich zum Vorjahr auf rund 1 Milliarde Euro (2019: 1,35 Milliarden). Für dieses Jahr rechnet die Bank mit einem weiteren Rückgang beim Vorsteuerergebnis – und das, obwohl ein Großteil der Risikobelastung aus dem Vorjahr wegfällt. 2020 hatte die ING unter anderem rund 200 Millionen Euro auf Wirecard-Kredite abschreiben müssen.
Darauf hat die Bank reagiert: Bei der Kreditvergabe agierte die ING zuletzt selektiver. Dies dürfte mit dafür verantwortlich sein, dass sich die Bank im diesjährigen FINANCE-Banken-Survey eher seitwärts entwickelt. Ausgerechnet in den Kernfeldern der Bank sacken die Niederländer sogar bedenklich ab.
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