Schlechte Nachrichten für EY: Die Fondgesellschaft DWS will das Big-Four-Haus nicht mehr wie ursprünglich geplant zum Wirtschaftsprüfer für das Geschäftsjahr 2020 bestellen. Das geht aus der Tagesordnung für die virtuelle Hauptversammlung hervor, die am 18. November stattfinden soll. Stattdessen soll KPMG nun die Bilanzen wie bisher weiter prüfen.
„Diese Entscheidung wurde vorsorglich, einvernehmlich und unter sorgfältiger Abwägung getroffen, um mögliche zukünftige Konflikte zu vermeiden, die sich aus EYs Rolle als Abschlussprüfer der Wirecard AG ergeben können“, heißt es zur Begründung. Die DWS hatte das Geld ihrer Kunden teils auch in Wirecard-Aktien investiert und hat nach der Insolvenz der Zahlungsabwicklers viel verloren.
EY hatte die Zahlen von Wirecard über zehn Jahre geprüft und die Ungereimtheiten in der Bilanz offenbar nicht bemerkt. Wie viele andere geschädigte Investoren erwägt auch die DWS Klagen gegen Wirecard und andere involvierte Parteien – ein Interessenskonflikt mit EY wäre damit vorprogrammiert.
Big Four
Noch nie war der Wettbewerb zwischen KPMG, PwC, Deloitte und Ernst & Young so hart wie jetzt. Wer schnappt sich die lukrativsten Mandate, wer wächst am stärksten und wer hat die beste Strategie?