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Dürr holt Ex-Schaeffler-CFO Dietmar Heinrich

Finanzchef Dietmar Heinrich wechselt von Schaeffler zu Dürr. Wie sein Vorgänger wollte auch Heinrich nach gut zwei Jahren seinen Vertrag nicht verlängern.
Schaeffler

Dürr hat einen Nachfolger für seinen scheidenden Finanzchef Carlo Crosetto gefunden. Wie der Maschinenbauer mitteilte, übernimmt Dietmar Heinrich ab August 2020 das Finanzressort von Dürr. Der 56-Jährige arbeitet derzeit noch für den Automobilzulieferer Schaeffler, kündigte Anfang November jedoch an, seinen Vertrag dort nicht verlängern und zum Juli 2020 ausscheiden zu wollen.

Gleichzeitig ernannte Dürr Vorstandsmitglied Jochen Weyrauch zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Komplettiert wird das Führungsteam von CEO Ralf Dieter und dem Finnen Pekka Paasivaara. 

Dietmar Heinrich arbeitete über 20 Jahre für Schaeffler

Heinrich startete seine Karriere als Controller bei dem Reinigungsgerätehersteller Alfred Kärcher. Bereits 1995 wechselte er zur Schaeffler-Gruppe, wo er bis zuletzt verschiedene Führungs- und Managementpositionen bekleidete.

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Dietmar Heinrich, Dürr AG

Nach seinem Studium an der Karlsruher Universität für Technologie beginnt Dietmar Heinrich seine Karriere 1990 im Controlling des Familienunternehmens Alfred Kärcher, einem Hersteller von Reinigungssystemen. Fünf Jahre später wechselt Heinrich zu FAG Kugelfischer. 2001 wird dieses Unternehmen von dem Autozulieferer Schaeffler übernommen.

Zwischen 2001 und 2005 ist Dietmar Heinrich Finanzchef des Schaeffler-Außenstandorts in Korea. Dort ist er neben dem Finanzbereich auch für Einkauf, Personalwesen und Informationssysteme zuständig. 2006 übernimmt er die Position des Finanzleiters für die Region Asien/Pazifik. Danach kehrt er als Leiter des Geschäftsbereichs Lineartechnik der Homburger Niederlassung nach Deutschland zurück. Zwei Jahre später wird Heinrich zum CFO der Region Europa (exklusive Deutschland) berufen. 2014 steigt er zum regionalen CEO Europa und somit Mitglied des Executive Boards der Schaeffler-Gruppe auf.

Seit August 2017 ist Dietmar Heinrich Finanzvorstand des Schaeffler-Konzerns. Nur gut zwei Jahre später, im November 2019, kündigt er an, seinen im Juli des Folgejahres auslaufenden Vertrag aus persönlichen Gründen nicht verlängern zu wollen. Im Dezember 2019 wird bekannt, dass er im August 2020 zum Maschinenbauer Dürr wechseln wird.

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Zwischen 2014 und August 2017 verantwortete er als Regional-CEO das Europageschäft des Automobilzulieferers. Anschließend folgte die Beförderung zum Konzern-CFO.

Bei Dürr wird Heinrich neben Finanzen und Controlling auch die Bereiche Investor Relations, Risikomanagement, Recht, Global Sourcing Non-Production Material und Corporate Social Responsibility verantworten. Als neuer Finanzchef kündigte Heinrich nach eigener Aussage strikte Kosten- und Kapitaldisziplin an.

Carlo Crosetto kündigte Sparprogramm an

Bereits Heinrichs Vorgänger Carlo Crosetto hatte im Juli angekündigt, bei der Tochter Homag 350 von 4.100 Stellen in Deutschland streichen und deren Produktion im niedersächsischen Hemmoor einstellen zu wollen. Vorausgegangen war eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2019. 

Kurz darauf kündigte Crosetto an, seinen im Februar 2020 auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Mitte November wurde bekannt, dass Crosetto ab März bei dem österreichischen Ziegelhersteller Wienerberger anheuern wird.

Schaeffler sucht derweil weiter nach einem neuen Finanzchef. Seit dem Aufstieg von Klaus Rosenfeld vom CFO an die Konzernspitze im Juni 2014 kommt das Finanzressort des Konzerns nicht wirklich zur Ruhe. Wie Heinrich wollte bereits dessen Vorgänger Ulrich Hauck nach gut zwei Jahren im Amt seinen Vertrag nicht verlängern.

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Carlo Crosetto, Wienerberger AG

Carlo Crosetto startet seine berufliche Laufbahn 1993 bei Daimler. In seinen ersten Jahren ist der gebürtige Italiener vor allem im asiatischen Raum tätig. 2005 wird Crosetto Finanzchef des Mercedes-Joint-Ventures mit dem chinesischen Autobauer BAIC in Peking, bis es ihn 2008 als kaufmännischen Leiter zu Mercedes-AMG ins baden-württembergische Affalterbach zieht.

2010 kehrt er zurück nach Asien zum Mischkonzern RMA Group, wo er bis Ende 2016 als Finanzvorstand maßgeblich an der Expansion des Unternehmens mitarbeitet. Nach einem kurzen Stopp als Managing Director bei der Unternehmensberatung Bucheim wird Crosetto im März 2017 CFO des Maschinen- und Anlagenbauers Dürr.

Im Juli 2019 gibt Dürr bekannt, dass Crosetto seinen bis Februar 2020 laufenden Vertrag nicht verlängern und das Unternehmen verlassen wird. Er geht zum österreichischen Ziegelhersteller Wienerberger, wo er allerdings nur ein Jahr lang bleibt. 

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Info

Mehr zu dem familiengeführten Automobilzulieferer lesen Sie auf unserer Themenseite zu Schaeffler.

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