Der Windturbinenhersteller Nordex verliert seinen Finanzchef: Christoph Burkhard gibt den CFO-Posten vorzeitig ab und wird das Unternehmen Ende Februar verlassen. Der Schritt erfolge „aus persönlichen Gründen“, heißt es in einer Mitteilung des Hamburger Konzerns.
Gut möglich, dass Burkhard bereits eine neue Karrierestation im Blick hat: Der Mitteilung zufolge will er sich „künftig neuen beruflichen Herausforderungen stellen“. Wohin es den Diplom-Kaufmann zieht, ist bislang jedoch nicht bekannt. Burkhard war seit Oktober 2016 Finanzvorstand bei Nordex. Zuvor hatte er verschiedene Führungspositionen innerhalb des Siemens-Konzerns inne, unter anderem war er CFO für das Offshore-Wind-Geschäft.

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Nordex verliert CFO Christoph Burkhard
Ilya Hartmann wird neuer Nordex-CFO

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Einen Nachfolger für Christoph Burkhard haben die Hamburger schon berufen: Ilya Hartmann, bislang CEO der Division Europa bei Nordex, soll das Finanzressort vom 1. März an übernehmen. Hartmann ist seit Jahresanfang Vorstandsmitglied.
Hartmann hat seit 2017 verschiedene Führungspositionen im Konzern übernommen, seit 2018 gehört er als CEO der Division Europa der erweiterten Konzernleitung an. Bereits vor seinem Einstieg bei Nordex war der promovierte Jurist mehr als zehn Jahre lang bei Unternehmen aus der Energiebranche aktiv.
Ilya Hartmann war für Acciona tätig
Hartmann bringt aus dieser Zeit auch umfassende Erfahrung beim Nordex-Großaktionär Acciona mit: Von April 2007 an arbeitete er für Acciona Energy, zunächst in Berlin und anschließend von 2009 an im spanischen Madrid. 2012 wechselte er als CEO zu Acciona Energy North America in Chicago. Seit August 2017 arbeitet Ilya Hartmann für Nordex.
Sein vorheriger Arbeitgeber Acciona spielt bei Nordex als Ankeraktionär eine wichtige Rolle. Im Herbst 2019 haben die Spanier mit ihrer Nordex-Beteiligung die 30-Prozent-Schwelle überschritten und anschließend ein Pflichtangebot abgegeben. Derzeit ist Acciona ist mit mehr als 33 Prozent der Aktienanteile der größte Einzelaktionär des Hamburger Windturbinenbauers.
Burkhard sicherte Nordex Konsortialkredit
Für den scheidenden Finanzchef gab es zum Abschied warme Worte und viel Lob: „Wir bedauern die Vertragsauflösung mit Christoph Burkhard sehr“, sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Ziebart. Burkhard habe in den vergangenen vier Jahren „wesentlich zur erfolgreichen Transformation und strategischen Neuausrichtung von Nordex beigetragen“.
Burkhard hatte erst im Dezember eine Kapitalerhöhung über 200 Millionen Euro abgeschlossen. Im Sommer sicherte sich der Windturbinenhersteller einen Konsortialkredit über 350 Millionen Euro aus einem Bürgschaftsprogramm der Bundesregierung unter Beteiligung von Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.
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Die Kreditlinie soll das Geschäft gegen die Folgen der Coronavirus-Pandemie absichern.
sabine.reifenberger[at]finance-magazin.de

Mehr über den Werdegang des scheidenden Finanzchefs finden Sie im FINANCE-Köpfe-Steckbrief von Christoph Burkhard.