HeidelbergCement sichert sich neuen Kredit
Der Baustoffhersteller HeidelbergCement hat das derzeit günstige Marktumfeld genutzt und eine neue syndizierte Kreditlinie in Höhe von 3 Milliarden Euro abgeschlossen. Mit dem neuen Kreditrahmen refinanziert das Unternehmen die bisherige Kreditlinie, die erst im Dezember 2015 abgelaufen wäre. Die syndizierte Kreditlinie hat verschiedene Währungsoptionen und läuft nun bis 2019. Zudem ist sie nicht mehr besichert. Sie dient nach Unternehmensangaben als Liquiditätsreserve und kann für Barziehungen und Avale genutzt werden.
HeidelbergCement hat bei der selbst arrangierten Kreditlinie deutlich bessere Konditionen als bisher erreichen können. „Die Bedingungen der neuen Kreditlinie sind deutlich attraktiver als bei der bisherigen“, teilte HeidelbergCement mit. „Die Kreditmarge reduziert sich von 125 auf 95 Basispunkte“. Die Gewährung von Sicherheiten und Garantien der Tochtergesellschaften sei nicht mehr Bestandteil des Kreditvertrages. „Der Wegfall sämtlicher Sicherheiten und Garantien von Tochtergesellschaften ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten verbesserten Bonitätseinschätzung für HeidelbergCement durch die Ratingagenturen und kommt insbesondere den bestehenden Anleiheinvestoren zu Gute, die nun mit den Bankgläubigern gleichgestellt sind“, sagt Bernd Scheifele, CEO von HeidelbergCement.
Obwohl sich nach Unternehmensangaben viele Banken an dem Konsortialkredit beteiligten wollten, hat sich der Baustoffhersteller dazu entschieden, weiterhin mit dem bisherigen Bankenkreis zusammenzuarbeiten.
In Sachen Finanzierung war der Baustoffhersteller in den vergangenen Wochen sehr aktiv. Vor kurzem hat HeidelbergCement eine innovative Finanzierung in Indien auf die Beine gestellt. Die indische Tochter emittiert einen Bond, die Mutter ist die einzige Zeichnerin. Diese Struktur ist so erst seit kurzem möglich. Erst im vergangenen Dezember hat HeidelbergCement eine Anleihe über 500 Millionen Euro platziert.
Hella platziert erneut Anleihe
Der Automobilzulieferer Hella platziert eine Anleihe über 300 Millionen Euro. Das Papier läuft dreieinhalb Jahre und wird mit 1,25 Prozent verzinst. Das Orderbuch war nach Unternehmensangaben sechsfach überzeichnet „Mit der erfolgreichen Platzierung hat Hella die eigene Liquiditätsposition weiter gestärkt und zusätzliche Handlungsspielräume für anstehende Investitionen in das Wachstums- und Wettbewerbsfähigkeitsprogramm geschaffen“, heißt es seitens des Automobilzulieferers. Die Ratingagentur Moody’s bewertet den Bond mit Baa2. Die Transaktion wird von der Commerzbank, der Danske Bank und der Deutschen Bank begleitet.
Das ist die dritte Anleiheemission von Hella. Bereits im Oktober 2009 hatte der Automobilzulieferer eine Anleihe über 300 Millionen begeben. Im Januar 2013 folgte eine Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro. Hella wird einen Teil des Emissionserlöses nutzen, um die 2009 begebene Anleihe, die im Oktober 2014 ausläuft, zu refinanzieren.
Wirecard platziert Kapitalerhöhung
Der Zahlungsverkehrsabwickler Wirecard hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt und damit 367 Millionen Euro eingesammelt. Das Unternehmen hat rund 11,2 Millionen neue Aktien platziert. Die neuen Aktien wurden im Rahmen einer Privatplatzierung im Wege eines „Accelerated Bookbuildings“ angeboten. Das Recht der Wirecard-Aktionäre zum Bezug der Aktien wurde ausgeschlossen. Hogan Lovells hat die Konsortialbanken unter Führung der als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner und der Deutschen Bank als Joint Bookrunner bei der Platzierung beraten.
Nordex erhöht Avalkreditlinie auf 550 Millionen Euro
Die Nordex-Gruppe hat mit ihrem Bankenkreis eine neue syndizierte Kreditline für Bankgarantien unterzeichnet. Die Avalkreditlinie ist Unternehmsangaben zufolge deutlich optimiert und in Hinsicht auf die Laufzeit, den Umfang und den Konditionen an die aktuellen Bedürfnisse des Konzerns angepasst worden. Der Kreditrahmen hat ein Volumen von 550 Millionen Euro und läuft bis zum 30. Juni 2017. „Damit haben wir die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, um unser zukünftig erwartetes weiteres Wachstum und die daraus resultierenden Avalverpflichtungen zu finanzieren“, sagt Nordex-Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold.
Im zurückliegenden Jahr hat der Konzern seinen Umsatz um rund 33 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert und sein operatives Ergebnis deutlich verbessert. Gleichzeitig konnte Nordex seine Bilanz stärken. „Entscheidend dafür waren das strikte Working Capital-Management und eine im November 2013 erfolgreich platzierte Kapitalerhöhung“, teilte das Unternehmen mit.
MT-Energie verlängert Finanzierungsverträge bis Ende 2015
Der Zevener Biogasspezialist MT-Energie ist in seinem Restrukturierungsprozess einen weiteren Schritt vorangekommen. Die Banken haben sich gegenüber der Gesellschaft verpflichtet, die Kreditlinien mindestens bis 31. Dezember 2015 vollständig aufrechtzuerhalten. Damit ist die Finanzierung der MT-Energie GmbH nun vorerst gesichert.
Zudem hat der Biogasspezialist beschlossen, eine Versammlung der Anleihegläubiger einzuberufen. Auf der Gläubigerversammlung soll über die Änderung der Anleihebedingungen in zwei Punkten abgestimmt werden: Die MT-Energie GmbH schlägt einen Verzicht auf die beiden Sonderkündigungsrechte bei Unterschreiten der Mindesteigenkapitalquote von 20 Prozent und bei einem Kontrollwechsel vor. Die Gläubigerversammlung von MT-Energie soll am 1. April 2014 um 10.00 Uhr am Unternehmenssitz in Zeven stattfinden. Der Kandidat für den gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger ist Felix Homann von der Novum Capital Beratungsgesellschaft.
Weitere Finanzierungen
Adler Real Estate will eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um dort eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zum Zweck des Aktienerwerbs der Estavis-Aktien zu beschließen.
Der Puppenhersteller Zapf Creation unterzeichnet eine Verlängerung der Konzernfinanzierung mit seinem bisherigen Kreditgeber, Finanzierung läuft jetzt bis Mai 2016.
Die Unternehmensgruppe BOS finanziert die Übernahme des Automobilzulieferers Engineering Technologie Marketing und sichert sich eine Betriebsmittellinie. Shearman & Sterling hat ein von der Landesbank Baden-Württemberg geführtes Bankenkonsortium dabei beraten.
Das Landwirtschaftsunternehmen KTG Agrar hat die im Entry Standard der Börse Frankfurt notierende Mittelstandsanleihe 2011/2017 um 20 Millionen Euro aufgestockt. Die Aufstockung wurde im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren durchgeführt. Die 2011 begebene Mittelstandsanleihe wird mit 7,125 Prozentverzinst und läuft bis 5. Juni 2017.
Das Modeunternehmen More & More hat Ende Februar im Rahmen einer Umwandlung bestehender Finanzverbindlichkeiten ihre im Juni 2013 platzierte Anleihe um 1,5 Milionen. Euro aufgestockt. Damit beträgt das platzierte Volumen der Anleihe nun insgesamt 9,5 Millionen Euro. Die fünfjährige Unternehmensanleihe wird mit 8,125 Prozent p.a. verzinst und verfügt über eine halbjährliche Zinszahlung.
Der Automobiltechnikanbieter Paragon hat eine weitere Tranche ihrer im Juli 2013 begebenen Unternehmensanleihe platziert. Die Emission im Volumen von 3 Millionen Euro wurde im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren durchgeführt. Damit erhöht sich das platzierte Gesamtvolumen der Anleihe auf 13 Millionen Euro. Der Automobilzulieferer hatte im vergangenen Sommer ursprünglich bis zu 20 Millionen Euro einsammeln wollen.
Die Restrukturierung im Anleihebereich der Carpevigo-Gruppe kommt voran. Eine erste Gruppe von Anleihegläubigern ist in eine neue Anleihe gewechselt und hat so Carpevigo über das dreijährige Moratorium hinaus weitere fünf Jahre für eine Rückführung der Anleihen zugestanden.
Yoc kommt bei seiner Restrukturierung voran: Mit einem wesentlichen Gläubiger konnte das Unternehmen einen „weitgehenden“ Forderungsverzicht vereinbaren. Das Unternehmen wird damit mit Ausnahme der Gesellschafterdarlehen schuldenfrei sein.
Der insolvente Immobilienkonzern IVG hat die Insolvenzquoten bekannt gegeben: Demnach beträgt die allgemeine Planquote in dem vom Amtsgericht Bonn niedergelegten Insolvenzplan 60 Prozent. Jedoch erwarten die gesicherten Gläubiger und Gläubiger mit Sonderquoten deutlich höhere Quoten.
Der Gläubigerausschuss der Centrosolar Group hat den Weg für die Restrukturierung des insolventen Solarkonzerns geebnet: Mit radikalen Einschnitten soll Centrosolar gerettet werden. Einzig für das US-Geschäft sieht der Solarkonzern noch eine Zukunft.
Der angeschlagene Lebensmittelhersteller Zamek hat vor einigen Tagen für weite Teile der Unternehmensgruppe Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Antrag umfasst zunächst die Vermögen der Tochtergesellschaften Zamek Nahrungsmittel GmbH & Co. KG, Zamek Nahrungsmittel Dresden GmbH und Dr. Lange & Co. GmbH. Auch Insolvenzanträge für die Holding Günter Zamek Produktions- und Handelsgesellschaft, die im Mai 2012 eine Mittelstandsanleihe über 45 Mio. Euro begeben hatte, sowie für die Zamek GmbH sollen im Laufe der Woche gestellt werden.
Moody’s weist der Anleihe über 235 Millionen Euro, die die Safari Holding Verwaltungsgesellschaft, Muttergesellschaft der Löwen Play Group, ein definitives B2-Rating zu. Das Unternehmensrating bleibt wie bisher bei B2, Ausblick stabil.
Die Allerthal-Werke haben der Zulassung ihrer Aktien im regulierten Markt an der Börse Hannover mit Ablauf des 28. Februars widerrufen. Die Preisfeststellung wird eingestellt.
Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.