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Finanzierungen: Syngenta, Hochtief, Bayer

Der Agrochemiekonzern Syngenta hat Anleihen über fast 4 Milliarden Euro platziert. Mit dem Erlös refinanzieren die Schweizer die eigene Übernahme durch den Gesellschafter Chem China.
Syngenta

Syngenta platziert Bonds über 4,75 Milliarden Dollar

Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta hat wie erwartet Anleihen über 4,75 Milliarden US-Dollar (rund 3,8 Milliarden Euro) platziert. Die Transaktion teilt sich in sechs Tranchen. Bei fünf davon liegt das Laufzeitende zwischen 2020 bis 2028, eine Tranche hat jedoch eine deutlich längere Laufzeit bis 2048. Mit dem Erlös will Syngenta-CFO Mark Patrick eine Brückenfinanzierung des Gesellschafters Chem China für die Übernahme des Basler Konzerns refinanzieren. Der verbleibende Erlös wird für allgemeine Unternehmenszwecke eingesetzt.

Hochtief schließt Finanzierung von Abertis ab

Der deutsche Baukonzern Hochtief hat mit seiner spanischen Mutter ACS und dem italienischen Autobauer Atlantia die Finanzierung des Übernameangebots für den spanischen Autobahnbetreiber Abertis abgeschlossen, berichtet die Nachrichtenagentur Dow Jones unter Berufung auf eine Pflichtmitteilung des Konzerns an die spanische Börsenaufsicht. Eine Vereinbarung zwischen Hochtief-Mutterkonzern ACS und Atlantia sieht vor, dass der Kauf zunächst über die Essener erfolgt. Anschließend werden Anteile der spanischen Abertis von einer Holding übernommen, die Atlantia, ACS und Hochtief gemeinsam gehört.

Insgesamt 27 Banken stellen dem Essener Baukonzern Hochtief Kreditlinien über knapp 18 Milliarden Euro zur Verfügung, heißt es bei Dow Jones. Ein Hochtief-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. FINANCE-Informationen zufolge sind die Angaben aus dem Artikel korrekt.

Die neuen Linien sollen die Kredite über 15 Milliarden Euro ersetzen, die Hochtief sich im November hatte einräumen lassen. Damals sollte ein Teil des Kaufpreises noch in Hochtief-Aktien bezahlt werden.

Bayer sammelt 3 Milliarden Euro ein

Der Pharmakonzern Bayer besorgt sich über eine Kapitalerhöhung 3 Milliarden Euro. Die Bezugsrechte der Investoren waren ausgeschlossen. Die asiatische Investmentgesellschaft Temasek hat  sich verpflichtet, die 31 Millionen neuen Bayer-Aktien zu erwerben und wird damit zu einem neuen Großaktionär. Bayer hatte bereits eine Bezugsrechtskapitalerhöhung zur Finanzierung der Monsanto-Übernahme angekündigt. Der Erlös dieser Transaktion wird voll berücksichtigt werden, wenn der Umfang der Bezugsrechtskapitalerhöhung festgelegt wird, teilte der Konzern mit.

Weitere Meldungen

Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus plant, eine vorrangig besicherte Anleihe über 500 Millionen Euro zu begeben. Der Bond soll bis 2025 laufen. Mit dem Erlös will die Gesellschaft, deren langjähriger Finanzchef Frank Posnanski bald aus dem Unternehmen ausscheiden wird, das Fälligkeitsprofil diversifizieren und sich vor Änderungen des Zinsniveaus absichern. Um den Bond zu platzieren, hat Tele Columbus die Zustimmung bestimmter Geldgeber der bestehenden vorrangigen Kreditlinien erhalten. Einige Kreditlinien sollen teilweise zurückgezahlt werden. Neben dieser teilweisen Rückzahlung sollen der Emissionserlös und bestehende Barmittel auch die entstehenden Transaktionskosten abdecken.

Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement hat im Rahmen seines EMTN-Programms eine Anleihe über 750 Millionen Euro platziert. Der Bond läuft bis 2028 und wird mit 1,75 Prozent verzinst. Den Erlös will der Konzern zur Rückzahlung anstehender Fälligkeiten und zur allgemeinen Unternehmensfinanzierung verwenden. BNP Paribas, Mediobanca, BayernLB, Deutsche Bank, JP Morgan und Danske Bank begleiteten die Transaktion.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia hat aus der Umwandlung von Wandelschuldverschreibungen rund 11,9 Millionen Aktien der übernommenen österreichischen Buwog bezogen. Für den 30 Millionen Euro schweren positiven buchhalterischen Vorzieheffekt ergebe sich ein Verwässerungseffekt je Aktie, teilte Buwog mit. Die Zahl der bisher begebenen Buwog-Aktien betrug 112 Millionen. Die Aktienanzahl hat sich durch die Wandlung entsprechend um gut 10 Prozent erhöht.

Die Informationen rund um den Börsengang der VW-Lastwagensparte, zu der auch MAN und Scania gehören, werden konkreter. In den kommenden zwölf Monaten soll das Lkw-Geschäft bereit für die Börse gemacht werden. Doch die Maschinenbausparte der Traditionsmarke MAN, Diesel & Turbo, soll nicht dazugehören, da sie nicht zur Equity Story eines fokussierten Lkw-Herstellers passt. Sie stellt Schiffsmotoren und Kompressoren für die Industrie her.

Das Immobilienunternehmen Eyemaxx Real Estate hat die Zeichnungsfrist für die Emission ihrer neuen Unternehmensanleihe 2018/2023 gestartet. Die Anleihe bietet einen Kupon von 5,5 Prozent und hat eine Laufzeit bis April 2023. Darüber hinaus ist der Bond mit verschiedenen Covenants ausgestattet, wie beispielsweise Beschränkungen bei der Gewinnausschüttung des Unternehmens. Das öffentliche Angebot endet am 24. April.

Das Immobilienunternehmen Deutsche Industrie REIT-AG hat die Anfang April beschlossene Kapitalerhöhung zu einem Preis von 7,75 Euro je Aktie platziert. Die Gesellschaft wird damit 1,5 Millionen neue Aktien ausgeben, durch die ihr rund 11,6 Millionen Euro zufließen.

Der Windkraftanlagenbauer Abo Wind hat die Zeichnungsfrist seiner Wandelanleihe gestartet. Neben dem festen Jahreszins von drei Prozent gibt es während der zweijährigen Laufzeit zwei Perioden, in denen Anleger ihre Anleihen in Aktien von Abo Wind umtauschen können. Eine Anleihe solle 15 Euro kosten. Insgesamt bietet der Windkraftanlagenbauer 1 Million Wandelanleihen zur Zeichnung an. Der Emissionserlös soll bis zu 15 Millionen Euro betragen und die Ausweitung der Geschäftstätigkeit finanzieren.

Der französische Edelstahl-Großhändler Jacquet Metal Service (JMS) hat ein Schuldscheindarlehen über 150 Millionen Euro platziert. Die BayernLB hat die Transaktion begleitet. Im Rahmen der Platzierung wurde eine Tranche mit einer Laufzeit von fünf Jahren mit variabler Verzinsung angeboten. Zum Investorenkreis zählten vor allem Geschäftsbanken aus der DACH-Region, Spanien, Frankreich sowie China. Für die BayernLB war es bereits die zweite Schuldscheintransaktion mit JMS.

Das Immobilienunternehmen Grand City Properties hat eine unbefristete Nachranganleihe im Wert von 350 Millionen Euro platziert. Der Zinskupon beträgt 2,5 Prozent. Den ersten Rückzahltermin hat die Hybridanleihe nach  fünf Jahren. Das Unternehmen will die Mittel sowohl für die Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten wie auch für weiteres Wachstum verwenden.

Der Automobilzulieferer Continental hat sein Commercial Paper Programm erneuert und aufgestockt. Es beläuft sich nun auf bis zu 1,5 Milliarden Euro. Die Commerzbank agierte als Arranger und Dealer. Das Dealer-Konsortium bestand aus Bank of America, Merrill Lynch, BayernLB, BNP Paribas, DZ Bank, ING, LBBW und RBS. CMS war als Transaction Counsel beteiligt.

Die Immobilienkonzern Adler Real Estate plant die Emission von erstrangigen, unbesicherten Schuldverschreibungen in zwei Tranchen mit Laufzeiten von 5 und 8 Jahren. Die Schuldverschreibungen werden in einem eintägigen Bookbuilding-Verfahren in den Vereinigten Staaten angeboten. Der Erlös soll für den Rückkauf von bis zu 200 Millionen Euro der bestehenden Schuldverschreibung 2015/2020 im Wert von 500 Millionen Euro verwendet werden. Darüber hinaus soll der Erlös der Refinanzierung des Überbrückungskredits in Folge der erfolgreichen Übernahme von Brack Capital Properties dienen.

Der Metallhändler Metalcorp hat das Volumen seiner 2017 begebenen Anleihe über 50 Millionen Euro um 30 Millionen Euro aufgestockt. Die neuen Bonds wurden in einer internationalen Privatplatzierung bei institutionellen Investoren platziert. Mit dem Erlös will das Unternehmen das Wachstum in der Aluminiumproduktion und im Stahlbereich finanzieren. Das soll auch über Akquisitionen erfolgen.

Beckers Bester finanziert sich ab sofort über das Crowdinvesting. Investoren können sich über die Online-Plattform des Mittelstandsspezialisten Finnest.com an dem Fruchtsafthersteller Beckers Bester beteiligen. Die Investoren können statt einer Auszahlung der Zinsen in bar auch ein Gutscheinmodell wählen. Das Unternehmen möchte das Kapital vor allem für Investitionen von neuen Maschinen nutzen.

Das Amtsgericht Düsseldorf hat die Insolvenzverfahren aller Gesellschaften der Stockheim-Gruppe, ein Unternehmen der deutschen Catering-, Messe- und Systemgastronomie, aufgehoben. Die gesamte Gruppe wurde zuvor operativ umfassend saniert und wieder wettbewerbsfähig aufgestellt. Finanziell wurden die Gesellschaften durch Insolvenzpläne restrukturiert. Im Mai 2017 meldete Stockheim Insolvenz an. Als Sachwalter war Biner Bähr von White & Case tätig.

Die Deutsche Oel & Gas-Gruppe, die sich auf die Exploration und Förderung von Erdgas sowie Erdöl in Alaska spezialisiert hat, hat von der Beteiligungsgesellschaft Energy Capital Partners (ECP) die Zusage für weitere Investitionen in Höhe von bis zu 35 Millionen US-Dollar erhalten. Die Mittel sollen für die Weiterentwicklung eines Fördergebietes in Alaska verwendet werden.

Die Aktionäre des Immobilienunternehmens DIC Asset wählten im großen Umfang die ihnen erstmals angebotene Möglichkeit, ihre Dividende in Form von Aktien zu erhalten. Die Annahmequote der dividendenberechtigten Aktien lag bei einem Bezugspreis je neuer Aktie von 9,92 Euro bei rund 44 Prozent. Insgesamt werden rund 1,95 Millionen neue Aktien ausgegeben. Durch die Kapitalerhöhung bleiben rund 19 Millionen Euro Barmittel im Unternehmen, die in das weitere Wachstum investiert werden sollen.

Der Kommunikationstechnikspezialist Kathrein-Werke und seine Rechtsnachfolgerin Kathrein haben Ende März mit ihren wesentlichen Finanzierern eine Sanierungsvereinbarung getroffen. Die Restrukturierung sieht neben einer Einlage ihres Gesellschafters Anton Kathrein auch eine Sicherung der Finanzierung des Unternehmens bis Ende 2020 vor. Die Kathrein-Werke wurden dabei von der Kanzlei Allen & Overy (Federführung: Peter Hoegen) beraten. Latham & Watkins (Federführung: Jörn Kowalewski) begleitete das Bankenkonsortium.

Ratingmeldungen

Moody’s hat den Ausblick von Scout24, einem Betreiber digitaler Marktplätze, von stabil auf positiv verbessert. Gleichzeitig bestätigt die Ratingagentur das Emittentenrating von Scout24 bei Ba3. Moody’s begründet die Verbesserung mit einer guten operativen Performance des Geschäfts im vergangenen Jahr. Zudem erwähnt die Ratingagentur die Rückführung von Krediten, die Scout24 zuletzt vorgenommen hatte.

Scope hat die Bewertung des Immobilienunternehmens Stern bei B+ mit stabilem Ausblick bestätigt. In der Begründung verweist die Ratingagentur darauf, dass das Unternehmen durch einige Projekte einen Cash-Zufluss zu verzeichnen hat, der rund 80 Prozent der Summe abdeckt, die das Unternehmen Ende Mai refinanzieren muss. Ein im Jahr 2013 begebener Bond wird fällig.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker