Die Bafin macht mit einer weiteren kritikwürdigen Aktion im Wirecard-Skandal auf sich aufmerksam: Beschäftigte der Finanzaufsicht haben in den Monaten vor der Pleite verstärkt mit Papieren des Zahlungsdienstleisters gehandelt. Das geht aus den vorliegenden Antworten des Bundesfinanzministeriums auf einen Fragenkatalog der Grünen hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
So entfielen im ersten Halbjahr dieses Jahres – in dem der Skandal um den insolventen Zahlungsdienstleister eskalierte – 2,4 Prozent aller gemeldeten privaten Finanzgeschäfte von Bafin-Mitarbeitern auf Wirecard-Aktien oder Aktienderivate. Im Jahr davor lag der Anteil noch bei 1,7 Prozent, 2018 bei 1,2 Prozent. Insgesamt hat in diesem und im vergangenen Jahr jeder fünfte der 2.700 Mitarbeiter der Bafin private Finanzgeschäfte angemeldet.