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M&A-Deals: Bayer, Braas Monier, Linde

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Der Kauf von Monsanto durch Bayer ist die teuerste Übernahme, die je ein Unternehmen aus Deutschland im Ausland getätigt hat.
Bayer

Bayer kauft Monsanto für 66 Milliarden US-Dollar

Der Bayer-Monsanto-Deal ist besiegelt, die beiden Konzerne haben nun eine Fusionsvereinbarung unterzeichnet. Bayer zahlt 66 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden für das US-Unternehmen Monsanto. Bayer hatte bereits im Mai das erste Angebot abgegeben und im Juli sowie vergangene Woche nochmal aufgestockt. Der Konzern zahlt damit ein Ebitda-Multiple von 16,5x auf Basis der erwarteten Gewinne für 2017.

Bayer rechnet ab dem dritten Jahr nach dem Deal mit Synergien in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Durch den Zukauf gewinnt die Agrarsparte an Bedeutung. Die Transaktion birgt allerdings ein erhebliches Reputationsrisiko für Bayer. Wegen seinem Geschäft mit Genmais musste Monsanto in Deutschland bereits viel Kritik einstecken.

US-Unternehmen will Braas Monier kaufen

Der US-Baustoffhersteller Standard Industries will den deutschen Wettbewerber Braas Monier kaufen. Er hat über die Tochtergesellschaft Marsella Holdings den Braas-Monier-Aktionären ein Barangebot von 25 Euro pro Aktie vorgelegt und bewertet das Unternehmen inklusive Schulden mit 1,9 Milliarden Euro. 29,1 Prozent hat Marsella schon vom größten Einzelaktionär Monier Holdings zum jetzigen Angebotspreis gekauft, weitere 10,8 Prozent sollen noch angedient werden, hieß es.

Braas Monier wehrt sich jedoch gegen die Übernahme, weil das Angebot das Unternehmen unterbewerte. Den beiden Unternehmen scheint damit ein zäher Übernahmekampf bevorzustehen.

Linde lässt Fusion mit Praxair platzen

Linde und Praxair wollten zum weltgrößten Industriegasekonzern fusionieren. Nun haben beide Unternehmen mitgeteilt, dass die Verhandlungen abgebrochen wurden. Wie Linde verlauten ließ, habe keine Einigung über Details eines Zusammenschlusses erzielt werden können. Dabei spielte offenbar der künftige Unternehmenssitz eine Rolle. Medienberichten zufolge hätte die neue Konzernzentrale nicht mehr in Deutschland liegen sollen.

ZF Friedrichshafen erhöht Angebot für Haldex

Der Übernahmekampf um Haldex spitzt sich zu: Erst vor wenigen Tagen hat ZF Friedrichshafen sein Angebot auf 110 Schwedische Kronen je Aktie erhöht. Damit zog ZF mit dem Konkurrenten Knorr-Bremse gleich, der Anfang September in den Bieterkampf eingestiegen ist.

Kurz darauf erhöhte wiederum Knorr-Bremse sein Angebot auf 125 SEK. Nur wenige Stunden später erhöhte auch ZF seine Offerte, mit einem Angebot von 120 SEK blieb es aber über dem von Knorr-Bremse. ZF will damit punkten, dass es eine höhere Transaktionssicherheit bietet und der Verkauf schneller abgeschlossen werden könnte.

Ein PE-Investor steigt bei SLM Solutions ein

Der 3D-Druckerhersteller SLM Solutions hat das Interesse von PE-Investoren auf sich gezogen. Der US-Milliardär und Gründer des Hedgefonds Elliott Management, Paul Singer, hat sich bei dem Lübecker Unternehmen eingekauft. Er hat sich 14 Prozent der Anteile gesichert, wodurch sich der Streubesitz auf knapp 40 Prozent verringert.

Der US-Konzern GE hatte Anfang vergangener Woche angekündigt, SLM Solutions übernehmen zu wollen. Insgesamt bietet der Konzern 683 Millionen Euro. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 75 Prozent.

Gerresheimer veräußert Laborglassparte

Die Duran Group, die OEP Capital Advisors gehört, hat Kimble Chase Life Science & Research Products von Gerresheimer und Chase Scientific Glass übernommen. Die Laborglassparte galt als Randbereich von Gerresheimer. Bislang hielt Gerresheimer 51 Prozent an dem Joint Venture. Die übrigen Anteile gehörten dem Partner Chase Scientific Glass. Der Kaufpreis liegt insgesamt bei 131 Millionen US-Dollar.

Leoni expandiert in Asien

Der Automobilzulieferer Leoni hat sich mehrheitlich an Wuhan Hengtong Automotive beteiligt. Leoni hält künftig 51 Prozent an dem chinesischen Bordnetzhersteller. Durch den Deal wird Leoni ein Lieferant des Dongfeng-Konzerns, des größten Autoherstellers in China. Wuhan Hengtong Automotive erzielt einen Jahresumsatz von rund 35 Millionen Euro. Das Geschäftsvolumen will Leoni allerdings mittelfristig auf einen dreistelligen Millionenbetrag ausweiten.

Christoph Seidel leitet deutsches M&A-Geschäft für J.P. Morgan

Der 39-jährige Christoph Seidel übernimmt die Leitung des M&A-Geschäfts der US-Bank J.P. Morgan in Deutschland und Österreich. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein internes Schreiben der Bank. Seidel ist bereits seit 2002 bei J.P. Morgan tätig. Er soll künftig eng mit Dirk Albersmeier zusammenarbeiten, der vor anderthalb Jahren gemeinsam mit David Lomer zum Leiter M&A der EMEA-Region aufgestiegen ist

Weitere M&A-Personalien

Andreas Widholz ist seit September 2016 Partner bei Kloepfel Corporate Finance, wo er nationale und internationale Kauf- und Verkaufsmandate betreut. Seine Schwerpunkte liegen in der Beratung von Familienunternehmen und Finanzinvestoren. Als M&A- und Corporate-Finance-Berater begleitete Widholz federführend einige größere Deals, wie beispielsweise den Verkauf der AWG Fittings Gruppe für den Finanzinvestor Paragon Partners an den börsennotierten US Konzern IDEX.

Weitere M&A-Deals

Die geplante Übernahme des insolventen Modeunternehmens Strenesse ist geplatzt. Die Holding MEAG der polnischen Industriellenfamilie Kucharczyk hat ihr Angebot zurückgezogen. Als Grund nannte MEAG, dass falsche Angaben über die wirtschaftliche Situation von Strenesse vorlagen. Dadurch sei das Vertrauen zum Vertragspartner geschädigt worden.

BASF will das Bauchemiegeschäft von Henkel übernehmen. Es handelt sich konkret um das westeuropäische Geschäft für Boden- und Fliesenverlegesysteme sowie Abdichtungen für professionelle Anwender. Der Gesamtumsatz des Geschäfts liegt im höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, hieß es. Die Transaktion bedarf der Zustimmung der zuständigen Behörden und soll bis Jahresende 2016 abgeschlossen sein. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Bei PNE Wind könnte der wichtigste M&A-Deal in der Unternehmensgeschichte anstehen. PNE sucht einen Käufer für das Windparkportfolio mit dem Namen „YieldCo“. Über drei Jahre lang hat das Unternehmen die darin enthaltenen Windparks entwickelt und aufgebaut. Es seien bereits mehrere Angebote eingegangen, hieß es. Der Deal soll noch vor Jahresende besiegelt werden.

Der PE-Investor 3i Group hat von der Hannover Finanz Gruppe und der Mackprang Holding deren Anteile am Automobilzulieferer Schlemmer erworben und das Unternehmen in diesem Zuge refinanziert. Die Finanzierung stellen die Commerzbank, ING-DiBa, Landesbank Baden-Württemberg, Raiffeisen Bank International, SEB, IKB Deutsche Industriebank und Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank bereit. 3i wurde bei der Transaktion durch die Wirtschaftskanzlei Latham & Watkins unter Federführung von Alexandra Hagelüken beraten. Für die finanzierenden Banken war Allen & Overy unter Leitung von ThomasNeubaum tätig.

Das Private-Equity-Haus EQT hat den Technologiepark Köln für 188 Millionen Euro erworben. Verkäufer ist das insolvente Unternehmen Narat. Als Berater hatte EQT die Kanzlei Ashurst unter Federführung von DerkOpitz und Nicolas Deuerling mandatiert. Zudem agierte BNP Paribas Real Estate als strategischer Partner von EQT, während Drees & Sommer die technische Due Diligence vorgenommen hat. Der Insolvenzverwalter von der Kanzlei Jaffé wurde durch Noerr sowie Ziems & Co und JLL beraten.

Bayer könnte sein Dermatologiegeschäft veräußern, wie Bloomberg berichtete. Ein möglicher Deal könne über 1 Milliarde Euro schwer sein, so die Nachrichtenagentur unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Allerdings seien die Überlegungen hinsichtlich eines Verkaufs noch nicht abgeschlossen. Dem Bericht zufolge könnten die Nestlé-Sparte Galderma, Allergan und Almirall sowie Beteiligungsunternehmen Interesse an der Sparte haben.

Der künftige Sitz des neuen Gemeinschaftsunternehmens der Deutschen Börse und der London Stock Exchange (LSE) soll keinen Einfluss auf die Genehmigung des Deals durch die hessische Landesregierung haben, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Demnach wolle der hessische Finanzminister Thomas Schäfer Regulierung und den Sitz der Holding auseinanderhalten.

Siemens könnte laut Bloomberg seine Beteiligung an Osram nach China verkaufen. Offenbar sei der chinesische Investor GSR Go Scale Capital an den 17 Prozent interessiert. Das Aktienpaket ist rund 800 Millionen Euro schwer.

Der IT-Dienstleister Adesso kauft den Business-Intelligence-Spezialisten Flitcon in Düren bei Köln. Durch den Deal erweitert Adesso sein Portfolio um Technologien und Services, die insbesondere bei Banken und Versicherungen von zunehmender Bedeutung sind, heißt es. Das schuldenfreie Unternehmen wurde mit einem Ebit-Multiple von unter 5x bewertet, hieß es.

Mehr als 50 Prozent der Aktionäre von Chorus Clean Energy, ein auf den Betrieb von Solar- und Windenergieanlagen spezialisiertes Unternehmen, haben das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot von Capital Stage angenommen. Damit ist die Mindestannahmequote vorzeitig erreicht. Die Annahmefrist läuft noch bis zum 16. September.

Die CSU plant eine Fusion von ARD und ZDF. Allerdings stößt der Vorschlag laut einem Bericht des „Handelsblatts“ auf breiten Widerstand. Die SPD führte unter anderem an, dass Vielfalt zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens dazugehöre.

Die Landesbank Hessen-Thüringen will ihre Beteiligung an der Hannover Leasing laut dpa bis Mitte nächsten Jahres veräußern. Bislang hält die Helaba 49,34 Pozent an der Hannover Leasing. Auch die Hessisch-Thüringische Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft, die 48 Prozent hält, will ihre Anteile verkaufen.

Siemens und Gamesa können laut dpa die verbleibenden Anteile an dem Offshore-Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen Energiekonzern Areva übernehmen. Der Zuschlag wird für diese Woche erwartet. Für die 50 Prozent soll der Kaufpreis bei rund 60 Millionen Euro liegen.

Der US-Hedgefonds Elliott hat seine Anteile an der DMG Mori aufgestockt und besitzt nun 5,07 Prozent der Stimmrechtsanteile. Elliott war im Zuge der Übernahme von DMG Mori Seiki (ehemals Gildemeister) durch den gleichnamigen japanischen Partner eingestiegen.

Das Bundeskartellamt hat den Kauf des dänischen Windenergie-Dienstleister Connected Wind Services durch die EnBWabgesegnet. Der Deal soll im vierten Quartal vollzogen werden.  

Die MCH Messe Schweiz (Basel) hat 60,3 Prozent der Anteile an Seventh Plane erworben. Das indische Unternehmen organisiert die India Art Fair. Zudem haben sich Angus Montgomery mit 29,7 Prozent und die Gründerin Neha Kirpal mit 10 Prozent beteiligt.

Die Raiffeisen Bank International will die polnische Tochter Polbank veräußern. Wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtete, haben die polnischen Staatsbanken PKO BP und Alior Bank ein Gebot abgegeben. Der Buchwert der Polbank lag zuletzt bei rund 1,4 Milliarden Euro.

Der PE-Investor Montagu hat Anteile an der Universal-Investment-Gesellschaft übernommen. Die Verkäufer sind die Privatbank Joh. Berenberg, Gossel & Co. und das Bankhaus Lampe. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Beraten wurden die Verkäufer von Latham & Watkins, federführend tätig war Henning C. Schneider. Montagu wurde von Linklaters beraten (Federführung: Ralph Drebes).

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat sich an dem Medizintechnikunternehmen Vivasure Medical mit Sitz in Irland beteiligt. Die Finanzierungsrunde hat der niederländische Health Economics Fund angeführt. Zudem haben sich der italienische Panackes Fund und die bestehenden Investoren Fountain Partners, Orchestra Medical Ventures und Ascent Biomedical Ventures beteiligt.

Das Beteiligungsunternehmen Quadriga Capital hat die Essmann Gruppe, einen Anbieter von Lösungen für Flachdächer und Fassaden, veräußert. Käufer ist die auf Hochleistungsisolierung spezialisierte Kingspan Gruppe. Beraten wurde Quadriga durch die Kanzlei Latham & Watkins unter Federführung von Oliver Felsenstein und Leif Schrader.

Das Beteiligungsunternehmen The Carlyle Group hat sich mehrheitlich an Exocad, einem Anbieter von CAD/CAM-Software für die Zahntechnik, beteiligt. Verkäufer ist die Fraunhofer-Gesellschaft über Fraunhofer Venture. Die Gründer von Exocad bleiben beteiligt. Als Berater hatte Carlyle die Kanzlei Latham & Watkins unter Federführung von Partner Burc Hesse beauftragt. Für die Gründer war die Kanzlei Willkie Farr & Gallagher tätig. Das Team leiteten Axel Wahl und Mario Schmidt. Die Gesellschafter von Exocad wurden außerdem durch die Investmentbank Harris Williams & Co. unter Federführung von Jeffery Perkins beraten.

Der Chemiehändler Brenntag übernimmt den US-Schmierstoffhersteller Mayes County Petroleum Products. Im vergangenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen einen Umsatz von 37 Millionen US-Dollar erzielt.

Der PE-Investor Waterland hat sich an dem Finanzsoftwareanbieter Hanse Orga beteiligt. In diesem Rahmen wollen Waterland und die Holding der Eigentümerfamilie Lindemann dem Unternehmen in den nächsten Jahren Wachstumskapital bereitstellen. Bei der Transaktion wurde Waterland durch die Wirtschaftskanzlei Hengeler Mueller beraten.

Das auf Automationslösungen spezialisierte Unternehmen Keba hat die Mehrheit an Kemas, einem Anbieter von Sicherheitssystemen, übernommen. Die übrigen Anteile halten CEO Hans-Jürgen Grämer und CFO Björn Grämer. Keba wurde bei der Transaktion durch MP Corporate Finance beraten.

Der PE-Investor Heliad Equity Partners hat sich mit einem mittleren einstelligen Millionenbetrag an dem IT-Unternehmen Tiani Spirit Gruppe beteiligt. Damit hält Heliad einen signifikanten Anteil, wie das Unternehmen mitteilte.

Store Electronic Systems, ein französischer Anbieter von elektronischen Preisschildern, will in den nächsten drei Jahren alle Anteile an Findbox übernehmen. Das Startup Findbox wurde bei dem Deal durch Friedrich Graf von Westphalen & Partner beraten. Federführend war Barbara Mayer. Zudem war die Pariser Kanzlei Racine mit Jean-Christophe Beaury tätig.

Der Möbelhändler Steinhoff International Holdings hat die Übernahme der Mattress Firm Holding abgeschlossen. Insgesamt wurden Steinhoff rund 67,36 Prozent der Anteile angedient. Steinhoff hatte 64 Dollar je Aktie geboten.

Das SAP-Tochterunternehmen Concur kauft das US-Reiseplanungsportal Hipmunk. Der Deal soll im Oktober abgeschlossen werden.

julia.schmitt[at]finance-magazin.de

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Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

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