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KfW holt Ex-ING-Managerin für ihr Fördergeschäft

Die Ex-ING-Managerin Katharina Herrmann wird neues Mitglied im Vorstand der Förderbank KfW. Foto: KfW
Die Ex-ING-Managerin Katharina Herrmann wird neues Mitglied im Vorstand der Förderbank KfW. Foto: KfW

Die KfW hat mit Katharina Herrmann früher als erwartet eine neue Chefin für ihr inländisches Fördergeschäft gefunden. Über die Personalie hatte der Verwaltungsrat der staatlichen Förderbank am gestrigen Mittwoch entschieden, wie die KfW mitteilt. Demnach übernimmt die ehemalige ING-Managerin das Ressort bereits mit Wirkung zum 8. April als Generalbevollmächtigte. In ihren künftigen Aufgabenbereich fallen unter anderem Themen wie die Corona-Hilfen und die Wohnungsbauförderung, aber auch das Beteiligungsengagement der KfW. Nach zwölf Monaten an der Spitze des Fördergeschäfts soll Herrmann schließlich in den Vorstand der Förderbank einziehen.

Dessen Mitglied war auch Herrmanns Vorgängerin Ingrid Hengster, die den Posten als verantwortliche Vorständin für das heimische Fördergeschäft im April 2014 übernommen hatte. Hengster war nach fünf Jahren im Vorstand der KfW im vergangenen Jahr zur britischen Großbank Barclays gewechselt, deren Deutschlandgeschäft sie seitdem leitet.

Medienberichten zufolge hatte sich Hengster, die als Leiterin des Fördergeschäfts zu diesem Zeitpunkt vor allem für die Umsetzung der Corona-Hilfskredite verantwortlich zeichnete, damals gute Chancen im Rennen um den Chef-Posten bei der KfW ausgerechnet. Dieses hatte letztlich jedoch der ehemalige Citi-Deutschlandchef Stefan Wintels gemacht, der seit dem Ausscheiden Hengsters interimistisch auch den Bereich Inlandsförderung leitet.

Hengster-Nachfolgerin soll Digitalisierung der KfW vorantreiben

Auf Hengsters Nachfolgerin Katharina Herrmann dürfte bei der KfW einiges an Arbeit zukommen. „In den kommenden Jahren wird die KfW einen verstärkten Beitrag leisten, die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu beschleunigen und gleichzeitig Deutschland als Industrie- und Technologiestandort zu stärken“, betont KfW-Chef Wintels. So soll die 53-jährige Betriebswirtin als künftiges Vorstandsmitglied der Förderbank vor allem die Digitalisierung des Inlandsgeschäfts vorantreiben.   

Die nötige Erfahrung dafür dürfte Herrmann mitbringen: Bei der ING hatte sie sich zuletzt als Head of Platforms and New Business sowie seit 2018 parallel als Global Head of Platforms and Beyond Banking in der niederländischen Zentrale der ING den Ruf als ausgewiesene Expertin im Bereich des digitalen Bankings erarbeitet.

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Herrmann war Österreich-Chefin der ING

Zur damaligen ING-Diba war Katharina Herrmann nach der Ausbildung bei der Nassauischen Sparkasse und dem BWL-Studium sowie einem kurzen Zwischenspiel bei der Commerzbank bereits im Jahr 1998 als Marketing Managerin gewechselt. Im Jahr 2002 hatte sie die Leitung des Marketing-Bereichs übernommen und war 2007 zur Geschäftsführerin der Österreich-Tochter der Direktbank aufgestiegen. 2011 kehrte die Managerin zurück nach Frankfurt, wo sie bis 2017 im Vorstand der deutschen ING saß.

Ihren Abschied von den Niederländern hatte Herrmann bereits zum Ende des vergangenen Jahres genommen. Ein Vorteil für die KfW, die die Bankerin so schon zum 1. April einstellen konnte. Die Suche nach einer Nachfolgerin für die ausgeschiedene Ingrid Hengster hatte sich zunächst verzögert, da Vorstandspersonalien bei der KfW, die zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Ländern gehört, von der Bundesregierung entschieden werden. Daher hatte man bei der Förderbank zunächst die Regierungsbildung abwarten müssen. Ihren Abschied hatte Hengster bereits im Juli 2021 angekündigt.

thomas.holzamer[at]finance-magazin.de

Thomas Holzamer ist Redakteur bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Banken-Sektor, speziell das Firmenkundengeschäft. Er hat Politikwissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt studiert. Vor FINANCE arbeitete Thomas Holzamer mehr als 12 Jahre in den Redaktionen der Mediengruppe Offenbach-Post, zunächst als verantwortlicher Redakteur für Sonderpublikationen, später im Lokalen.