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CFO Posnanski verlässt den Kabelkonzern Tele Columbus

Tele-Columbus-CFO Frank Posnanski sucht nach neuen Herausforderungen. Er übergibt die Finanzen des Kabelnetzbetreibers im Juli an Eike Walters.
Tele Columbus

Der langjährige CFO Frank Posnanski verlässt den Kabelnetzbetreiber Tele Columbus. Wie das Berliner Unternehmen mitteilte, gehe der 51-Jährige Mitte Juli auf eigenen Wunsch. „Nach sieben sehr intensiven und spannenden Jahren, und zum für mich richtigen Zeitpunkt, möchte ich mich nun neuen Aufgaben widmen“, lässt sich 51-Jährige zitieren. Welche Aufgabe das sein wird, ist noch nicht bekannt.

FINANCE-Köpfe

Frank Posnanski, Tele Columbus AG

Posnanski startet seine Karriere bei dem Handelskonzern Metro in Köln und führt sie bei dem Logistiker Schenker in Essen fort. In beiden Unternehmen ist er in verschiedenen Positionen im Bereich Controlling tätig. Mit einem Wechsel zu Berentzen steigt Posnanski zum Head of Controlling auf, bevor er als Director of Shared Services und Head of Controlling Europe zu Johnson Electric wechselt. Von 2006 bis 2008 führt er schließlich die Bereiche Controlling und Anlagenbuchhaltung beim Kabelnetzbetreiber Kabel BW in Heidelberg.

Anschließend übernimmt er von Ende 2008 bis Ende 2009 bei dem Medizintechnikhersteller Pulsion in Feldkirchen seine erste CFO-Position. Bei seiner nächsten Karrierestation Digital Identification Solutions, einem Lösungsanbieter im Bereich der digitalen Personenidentifikation, agiert Posnanski von Januar 2010 bis Juni 2011 als CFO. Anschließend wechselt er in gleicher Funktion zu dem Kabelnetzbetreiber Tele Columbus, den er im Jahr 2015 an die Börse führt. Im Frühjahr 2018 kündigt Frank Posnanski seinen Abschied von den Berlinern an.

zum Profil

Posnanski hat den SDax-Konzern Tele Columbus, der unter dem Markennamen PŸUR auftritt, in den vergangenen Jahren stark geprägt. Seit 2011 kümmert sich der der studierte Wirtschaftsmathematiker um die Finanzen der Berliner.

Posnanskis Amtszeit war ereignisreich: Der Manager restrukturierte die Finanzen des Unternehmens und führte Tele Columbus Anfang 2015 an die Börse. Heute kommt der Kabelnetzbetreiber auf eine Marktkapitalisierung von 1 Milliarde Euro bei einem Umsatz von fast 500 Millionen Euro.

CFO Frank Posnanski fädelte große M&A-Deals ein

Auch M&A-seitig war Posnanski aktiv. Vor drei Jahren verkündete Tele Columbus binnen weniger Wochen die Übernahmen der Konkurrenten Pepcom und Primacom für einen Gesamtwert von 1,3 Milliarden Euro. Durch die Zukäufe festigte der Konzerne seine Position als drittgrößter Kabelnetzbetreiber Deutschlands.

Der gelungene Börsengang sowie die aggressive M&A-Agenda machte Tele Columbus zu einem begehrten Target. So kaufte der Internetkonzern United Internet Anfang 2016 rund 25 Prozent der Anteile an dem Konzern.

Zuletzt hatte Posnanski die Finanzierung von Tele Columbus erneuert. Dafür refinanzierte er einen Kredit über gut 1,2 Milliarden Euro. „Wir sparen dadurch 40 bis 50 Millionen Euro an Zinsen und sind in den einzelnen Tranchen bis 2021, 2022 und 2023 durchfinanziert“, sagte er im November in einem Interview mit FINANCE-TV.

Eike Walters wird neuer Tele-Columbus-CFO

Seinem Nachfolger hinterlässt Posnanski somit bestellte Finanzen. Dieser steht schon fest: Eigengewächs Eike Walters, seit 2014 Director Controlling bei den Berlinern, soll die CFO-Aufgaben übernehmen und von Posnanski eingearbeitet werden.

Der 39-jährige Walters arbeitet seit 2007 für Tele Columbus und hat die finanzielle Restrukturierung und den Börsengang begleitet. Zudem hat Walters diverse Projekte im Rahmen der M&A-Deals, wie etwa die Neustrukturierung des Unternehmenscontrollings, verantwortet.

jakob.eich[at]finance-magazin.de

Info

Mehr Informationen zum Lebenslauf des Tele-Columbus-CFOs finden Sie auf dem FINANCE-Köpfe-Profil von Frank Posnanski.

Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.