Newsletter

Abonnements

M&A-Deals: Nestlé, SH+E, Vinnolit

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Nestlé kauft im Bereich Skin Care zu

Nestlé will die neue Sparte Skin Care mit der Übernahem von Produktrechten im Bereich ästhetischer Dermatologie in den USA und Kanada stärken. Das Portfolio übernehmen die Schweizer für 1,4 Milliarden US-Dollar in bar von der kanadischen Firma Valeant, die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Die Produkte sollen das neue Feld Skin Care stärken, dessen Basis von Galderma gebildet wird. Das frühere 50/50-Joint Venture mit L’Oréal will Nestlé wie im Febraur angekündigt vollständig übernehmen, die Zustimmung der Kartellbehörden zu diesem Schritt steht allerdings ebenfalls noch aus.

Advent verkauft Vinnolit

Der PE-Investor Advent International hat den PVC-Hersteller Vinnolit Holdings für 490 Millionen Euro an das US-amerikanische Unternehmen Westlake Chemical verkauft. Das Unternehmen war seit dem Jahr 2000 im Portfolio. Damals hatte sich Advent im Rahmen eines Management-Buyouts an dem ehemaligen Joint Venture von Celanese und Wacker beteiligt. Das Unternehmen wurde seitdem durch Expansion und Zukäufe entwicket. Vinnolit beschäftigt einer Mitteilung zufolge derzeit 1.400 Mitarbeiter und erzielte 2013 einen Umsatz von 917 Millionen Euro. Die Kartellbehörden müssen dem Verkauf an Westlake noch zustimmen. Freshfields Bruckhaus Deringer hat Advent beim Verkauf beraten.

Sausalitos geht von EQT an PE-Investor Ergon

Die Restaurantkette Sausalitos wird Teil des Portfolios von Ergon Capital Partners. Der PE-Investor übernimmt die Kette von Gründer Thomas Hirschberger und Investor EQT. Thomas Hirschberger und das Management werden sich zwar ebenfalls erneut beteiligen, die Mehrheit der Anteile wird jedoch künftig bei Ergon liegen. EQT hatte seit dem Einstieg im Jahr 2008 47 Prozent an Sausalitos gehalten. Finanzielle Details zur Transaktion wurden nicht bekannt, auch Angaben zum Umsatz von Sausalitos wurden nicht genannt. Zur Sausalitos-Kette gehören derzeit 27 Restaurants. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Ein Team von CMS Hasche Sigle mit Lead Partner Oliver Wolfgramm hat Thomas Hirschberger bei dem Verkauf sowie der Rückbeteiligung rechtlich beraten.

PE-Investor 3i verkauft Hilite

Der Motorenhersteller Hilite International mit Hauptsitz in Bayern wird an Avic Electromechanical Systems verkauft, eine Tochter der Aviation Industry Corporation of China (Avic). Der Unternehmenswert wird im Rahmen des M&A-Deals mit 473 Millionen Euro bewertet. Verkäufer ist der PE-Investor 3i, der nach eigenen Angaben durch die Transaktion ein Multiple von 2,31 (berechnet in Euro) erzielt. In britischen Pfund berechnet ergibt sich einer Mitteilung zufolge ein Multiple von 2,1.

3i hatte Hilite 2011 ausschließlich mit Eigenkapital übernommen und ursprünglich 190 Millionen Euro investiert. Seitdem hat Hilite insbesondere die Präsenz im chinesischen Markt ausgeweitet. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Morgan Stanley war bei dem M&A-Deal Finanzberater von 3i, Willkie Farr & Gallagher agierten als rechtliche Berater. Die Kanzlei Noerr hat Avic mit einem Team um den Corporate-Partner Till Kosche zusammen mit Simpson Thacher Bartlett (Peking und New York) rechtlich beraten.

Teile der SH+E Gruppe gehen an Skion

Im Verkaufsprozess für die Gesellschaften der SH+E Gruppe, die von der inzwischen insolventen Rena in die Insolvenz geschickt worden waren, haben weitere Bereiche neue Abnehmer gefunden. Insolvenzverwalter Tobias Hoefer teilte mit, man habe „für den größten Teil der Aktivitäten“ im Kernbereich Wasser- und Abwassertechnik Investoren gefunden. Hauptinvestor ist die Beteiligungsgesellschaft Skion der Unternehmerin Susanne Klatten. Bei der volumenstärksten Transaktion, die jedoch nicht näher beziffert wurde, sollen die wesentlichen Vermögenswerte der bisherigen Gesellschaften Stulz Planaqua (Standort Grafenhausen) und H+E Protec (Bonndorf) übertragen werden. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen, vom Gläubigerausschuss wurde der Verkauf bereits einstimmig gebilligt. Den Standort Bremen der Stulz Planaqua erwirbt mit Wirkung zum 1. Juni die mittelständische Metz-Gruppe im Rahmen eines Asset Deals. Für weitere operative Teile laufen noch Verhandlungen mit Investoren. Den Investorenprozess verantwortet das Bankhaus Metzler. Zuletzt wurde die 50-prozentige SH+E-Beteiligung an Microdyn-Nadir an Mann+Hummel verkauft.

Verkaufsgerüchte um Appelrath Cüpper

Der Handelskonzern Douglas will nach Informationen der F.A.Z. seine Modekette Appelrath Cüpper zum Verkauf stellen. Das Mandat dafür sollLincoln erhalten haben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Finanz- und Branchenkreise. Douglas, das seit 2012 mehrheitlich zum PE-Investor Advent gehört, hatte sich im März vom Süßwarengeschäft getrennt und die Kette Hussel an Emeram verkauft. Der Konzern selbst äußerte sich bislang nicht zu den Verkaufsgerüchten. 

Continental hält an Zeitplan für Veyance-Deal fest

Der Autozulieferer Continental möchte trotz einer längeren Prüfung des M&A-Deals durch das Bundeskartellamt an seinem Zeitplan für die Übernahme des US-Unternehmens Veyance festhalten. Gegenüber der Agentur dpa sagte ein Sprecher in dieser Woche, das ursprüngliche Ziel eines Closings bis zum Jahresende sehe man nicht in Gefahr. Das Bundeskartellamt hatte zuvor mitgeteilt, dass nach einer ersten Prüfung der Transaktion ein umfassenderes Hauptverfahren eingeleitet wird. Continental hatte die Übernahme im Volumen von rund 1,4 Milliarden Euro im Februar bekanntgegeben. Verkäufer von Veyance ist der PE-InvestorThe Carlyle Group.

Spie kauft in Deutschland zu

Der französische Informationstechnikdienstleister Spie, an dem unter anderem Clayton,Dubilier & Rice, der PE-Investor Ardian und die Caisse de dépôt et placement du Québec beteiligt sind, übernimmt über seine deutsche Tochter die Dienstleistungsunternehmen der Fleischhauer-Gruppe vom Beteiligungsunternehmen Opportunity Investment Management (OIM). Spie hatte im vergangenen Jahr die Servicesparte des Essener Baukonzerns Hochtiefübernommen und zur Deutschlandtochter Spie GmbH umgewandelt. Der M&A-Deal erfolgt dem Unternehmen zufolge auf der Grundlage einer schuldenfreien Bewertung von 20 Millionen Euro. Die Genehmigung des Bundeskartellamts wird für Ende Juni 2014 erwartet. Die Käufer werden bei der Transaktion beraten von Ernst & Young (Finanzen und Steuern) sowie Spieker & Jaeger (Recht). Berater der Verkäufer OIM, die 2005 bei der Fleischhauer-Gruppe eingestiegen waren, sind die IKB (M&A) und Taylor Wessing (Recht, Federführung Peter Hellich).

Deutsche Rohstoff AG schließt Windsor-Verkauf ab

Die Deutsche Rohstoff AG hat den im März angekündigten Verkauf des US-Ölprojekts in Windsor (Colorado) über die Tochter Tekton für 220 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Käufer ist der bisherige Kooperationspartner Extraction Oil & Gas aus Denver. Für ein weiteres Gebiet hat Extraction sich ein Vorkaufsrecht gesichert, für dessen Ausübung weiter 60 Millionen Dollar fällig würden.

CFO Thomas Gutschlag sagte über die Transaktion: „Der Verkauf bringt uns einen hohen Gewinn und sichert bereits frühzeitig die Rückzahlung der Anleihe. Der Verkaufserlös gibt uns darüber hinaus erheblichen finanziellen Spielraum bei der Umsetzung weiterer Öl- und Gasprojekte in den USA.“ Die Gesellschafter der Tekton wollen Darlehen an die Deutsche Rohstoff AG inklusive Zinsen in Höhe von rund 39 Millionen Dollar zurückzuführen und die verbleibenden Mittel bis auf1,5 Millionen Dollar ausschütten. Die Deutsche Rohstoff USA, die als 100-prozentige Tochter der AG rund 30 Millionen Dollar Eigenkapital in Tekton investiert hat, erhält eine Ausschüttung von 129 Millionen Dollar. Nach diesem Verkauf will die Deutsche Rohstoff AG die Aktivitäten im US-amerikanischen Öl-  und Gasgeschäft weiter auszubauen, Details dazu sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

KTW und JK verkaufen an Nifco

Die Gesellschafter der KTW Kunststofftechnik Weißenburg und der JK Industrielackierungen haben ihre Anteile an beiden Gesellschaften zu einem nicht genannten Preis an eine Tochtergesellschaft des japanischen Konzerns Nifco verkauft. Nifco hatte 2013 bereits das Unternehmen KTS Kunststofftechnik Schmidt in Solingen erworben und will mit dem jetzigen M&A-Deal seine Strategie der Marktpenetration in Europa fortführen. Umgekehrt sollen KTW und JK leichteren Zugang zu asiatischen Kunden erhalten. Concentro Management (Manuel Giese, Andreas Weigert) hat die Gesellschafter der KTW und JK bei der Planung und Strukturierung des M&A-Deals beraten. 

FINANCE Research: PE-Investoren fürchten Überhitzung

Die dramatisch anschwellende Liquidität am Kreditmarkt scheint die deutschen Private-Equity-Häuser nicht mehr länger zu stärken. Die Mehrzahl von ihnen glaubt sogar, dass der Finanzierungsmarkt gerade überhitzt, wie das FINANCE Private Equity Panel zeigt. Den Zugang zu Buy-out-Finanzierungen schätzen die PE-Investoren so gut ein wie noch nie seit Beginn der Befragungen Anfang 2010. Allerdings werden steigende Kaufpreise zunehmend als Problem wahrgenommen.

M&A-News: Personalien

Der M&A-Anwalt Heinrich von Bünau (43) verstärkt von Juni an die Kanzlei Metis Rechtsanwälte in Frankfurt am Main. Von Bünau war mehr als zwölf Jahre lang als Rechtsanwalt und Partner von Mayer Brown in Frankfurt und London tätig. Metis wurde 2010 als Spin-off des Frankfurter Büros von Freshfields Bruckhaus Deringer gegründet.

Tobias Göbbel verstärkt als Managing Partner die Geschäftsführung der Strategieberatung für Marketing und Vertrieb Batten & Company. Er verantwortet insbesondere die Bereiche Wachstum, Marktstrategie und M&A. Göbbel ist seit 2007 im Unternehmen tätig.

Weitere M&A-Deals

Der Medienkonzern Bertelsmann beteiligt sich am indischen Online-Marktplatz Pepperfry. Der Konzern investiert gemeinsam mit dem US-amerikanischen Investmentfonds Norwest Venture Partners einen zweistelligen Millionenbetrag. Das Internetportal ist auf den Verkauf von Möbeln und Wohnaccessoires spezialisiert. Für Bertelsmann ist es das dritte Direktinvestment in Indien. 2013 beteiligte sich das Unternehmen am Immobilienportal Indiaproperty sowie an Authorgen Technologies und dessen Online-Bildungsplattform Wiziq.

Der PE-Investor EQT hat neben dem Verkauf von Sausalitos auch seine Beteiligung an Sportradar umgeschichtet. Das Unternehmen wechselt im Rahmen eines Verkaufs vom Fonds für Wachstumsunternehmen EQT Expansion Capital II in den Fonds für etablierte Buy-out-Unternehmen EQT VI. Der Gründer und CEO Carsten Koerl sowie das Management werden einer Mitteilung zufolge „maßgeblich“ an der Gesellschaft beteiligt bleiben. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hat EQT VI beraten. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.

Die DKB Finance hat in einem strukturierten Bieterverfahren 74,9 Prozent der Anteile an den Stadtwerken Cottbus nebst Tochtergesellschaften (SWC-Gruppe) an Eurawasser Cottbus verkauft. Die Käuferin ist eine Tochter der Remondis-Gruppe. Die Stadt Cottbus hat als Mitgesellschafter ein Vorkaufsrecht, das bereits ausgeübt wurde. Die Übertragung der Anteile an der SWC-Gruppe ist in drei Tranchen geplant. Die Kanzlei Beiten Burkhardt hat die DKB beim Verkauf und der Transaktionsstrukturierung unter Federführung von Karl-Dieter Müller beraten. Deloitte Corporate Finance Advisory war Finanzberater der DKB Finance.

Die Travel Viva Holding hat sämtliche Anteile an der Travel Viva AG von den beiden bisherigen Großaktionären Lilli Venture und Aerticket erworben und hält nun 92,2 Prozent der Aktien. Die Travel Viva AG ist eine Gesellschaft der Unister-Gruppe. Die Holding will in einem nächsten Schritt ein Squeeze-out-Verfahren einleiten. Ein Team von CMS Hasche Sigle um Jörg Lips (Lead Partner)  und Jochen Lux (Projektkoordination) hat die Unister-Gruppe rechtlich beraten und begleitet das Unternehmen bei umwandlungsrechtlichen Fragen im Rahmen des Squeeze-outs.

Der Entwickler von Hotels und Freizeitanlagen Orascom Development treibt seine Umstrukturierung mit Verkäufen voran. Nicht-strategische Vermögenswerte in Ägypten sollen an die Egyptian Resorts Company (ERC) verkauft werden. Die finale Bewertung der Targets steht noch aus, die Transaktion wird auf 110 bis 130 Millionen Schweizer Franken geschätzt. ERC beabsichtigt die Transaktion teilweise in bar mit den Erlösen aus einer Kapitalerhöhung sowie anteilig in Aktien zu bezahlen. Orascom Development erwartet den Abschluss der Transaktion innerhalb der nächsten fünf bis sieben Monate.

Der Verlag Axel Springer stärkt sein Jobportal StepStone mit einem Zukauf in Großbritannien. Für 110 Millionen Euro kauft StepStone den 1995 gegründeten WettbewerberJobsite. Die Wettbewerbskontrolle in Großbritannien muss der Transaktion noch zustimmen.

Der westfälische Anbieter von Lüftungsprodukten Jet-Group übernimmt das dänische Unternehmen Domex Ovenlys von der Winther Holding. Die Jet-Group ist bereits seit 2012 durch die Übernahme von Multi-Lite in Dänemark vertreten. Beide Unternehmen sollen künftig gemeinsam entwickelt werden.

Der Facility-Services-Anbieter ISS aus Dänemark hat zwei deutsche Töchter für Personalservice und Hauswirtschaftsservice an die Büttgen-Gruppe verkauft. Die Kanzlei Noerr hat ISS bei der Transaktion beraten.

Im Rahmen eines Management Buy Outs haben Michael Döring, Torsten Grosser und Uwe Langanke die Theysohn Extruder-Komponenten GmbH sowie die Theysohn Extrusionstechnik GmbH übernommen. Über finanzielle Details des M&A-Deals wurde Stillschweigen vereinbart. Transaktionsberater war die Intelligence Unit Consulting, rechtlich wurde der MBO durch Luther sowie Karasek Wietrzyk Rechtsanwälte begleitet.

Info

Die wichtigsten Transaktionen der vergangenen Wochen finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite M&A-Deals.

Themen