Bayer erwägt offenbar eine Fusion seines Tierarzneigeschäfts mit dem US-Wettbewerber Elanco Animal Health. Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ unter Berufung auf Insider berichtete, sind die Leverkusener an Elanco herangetreten, um über einen möglichen Zusammenschluss beider Unternehmen zu sprechen. Den Insidern zufolge zögert Bayer mit dem Auktionsstart für Finanzinvestoren, um ein Abkommen mit Elanco abzuschließen. Zuletzt wurden noch die Finanzinvestoren CVC, KKR, Blackstone, EQT, Bain und Cinven als mögliche Interessenten für die Tiermedizinsparte gehandelt.
Morphosys steigt bei Vivoryon Therapeutics ein: Die Biotechfirma zahlt für einen Minderheitsanteil an dem biopharmazeutischen Wettbewerber bis zu 15 Millionen Euro. Der Einstieg bei Vivoryon soll Ende des Jahres im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgen. Im Gegenzug erhält Morphosys von Vivoryon eine exklusive Lizenzoption für die Entwicklung und Vermarktung von speziellen Wirkstoffklassen in der Krebsforschung.
Das Melsungener Pharmaunternehmen B. Braun erwirbt über sein Tochterunternehmen B. Braun Avitum den Geschäftsbetrieb des Medizintechnikers Nephtec, hinter dem die Maintaler Unternehmensgruppe Centec steht. Mit der Übernahme baut B. Braun das Produktportfolio im Bereich der zentralen Aufbereitung von Dialysekonzentraten aus. Über finanzielle Transaktionsdetails wurde Stillschweigen vereinbart. Die Wirtschaftskanzlei Beiten Burkhardt (Federführung: Sebastian Weller) hat B. Braun Avitum beim Kauf rechtlich beraten.
Riverside hat ein Add-on gefunden: Der Private-Equity-Investor beteiligt sich an Compana, einem Anbieter von Rekrutierungssoftware für die Zeitarbeitsbranche. Das PE-Haus will Compana mit seinem Portfoliounternehmen Germanpersonnel zusammenführen. Zum Kaufpreis oder der Höhe der Beteiligung wurden keine Angaben gemacht. Die Geschäftsführer von Compana und Germanpersonnel leiten ihre Unternehmen weiterhin und bleiben auch Anteilseigner. Der US-Finanzinvestor wurde von dem Beratungshaus Bluemont (Commercial), EY (Financial and Tax), der Digitalberatung Wdp (IT) sowie den Rechtsanwälten von Lupp + Partner (Legal) begleitet.
Die Schuhhandelsgruppe Kienast übernimmt den insolventen Warendorfer Wettbewerber Schuhpark Fascies. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. In dem Eigenverwaltungsverfahren konnten 70 der insgesamt 88 Filialen sowie 700 von 900 Arbeitsplätzen gesichert werden. Die Wirtschaftskanzlei Luther (Federführung: Thomas Halberkamp und Vincent Tiepold) hat Kienast bei der Transaktion unterstützt.
Die Private-Equity-Investor Steadfast beteiligt sich mehrheitlich an Söhngen, einem Hersteller und Anbieter von Produkten für die Notfallmedizin. Teil der Transaktion sind die beiden Unternehmen W. Söhngen und Silva. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Finanzierung der Akquisition wurde von einem Bankenkonsortium um die Norddeutsche Landesbank und die Oldenburgischen Landesbank bereitgestellt. Steadfast wurde von der Rechtsanwaltskanzlei Taylor Wessing (Federführung: Maria Weiers und Ulf Gosejacob) beraten.
Der Immobilieninvestor Corestate übernimmt seinen französischen Wettbewerber Stam Europe. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnen die im SDax gelisteten Luxemburger im vierten Quartal dieses Jahres. Transaktionsdetails wurden nicht genannt. Das 1997 gegründete Pariser Unternehmen Stam verwaltet rund 2 Milliarden Euro. Corestate wurde von Allen & Overy (Federführung: Fréderic Jungels) und EY beraten. Stam Europe wurde von De Pardieu Brocas Maffei begleitet.
Main Capital investiert rund 50 Millionen Euro in GBTEC Software & Consulting. Für das Investment erhält der niederländische Finanzinvestor 51 Prozent der Anteile an dem Softwarespezialisten für Business Prozessmanagement. Transaktionsdetails sind nicht bekannt. GBTEC hat seinen Sitz in Bochum und bedient mehr als 700 Kunden. Das Softwareunternehmen wurde von dem WP-Haus BDO (Federführung: Matthias Meyer, Oliver Bach und Thorsten Schumacher) beraten.
United Internet hat seine Anteile an 1&1 Drillisch aufgestockt: Der Internetanbieter hat die Anzahl seiner Anteile auf eine kritische Schwelle gehoben und kontrolliert jetzt 75,1 Prozent an 1&1. Damit eröffnen sich für United Internet nun viele Handlungsoptionen, die sie aktuell aber nicht nutzen möchten. Auch der Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags sei nicht geplant, heißt es in einer Kapitalmarktmitteilung.
Waterland verkauft seine Beteiligung Vivaneo: Der Private-Equity-Investor veräußert die Kinderwunschzentren an Fertility Partnership, hinter denen der Investor Impilo steht. Waterland hatte Vivaneo 2011 erworben und seitdem für das Wiesbadener Zentrum 12 Add-ons gekauft. Nun geht das Unternehmen, das mittlerweile an 15 Standorten in Europa 300 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro erwirtschaftet, an den britisch-polnischen Anbieter künstlicher Befruchtungen. Über Transaktionsdetails wurde Stillschweigen vereinbart. Waterland ließ sich bei der Transaktion von Quarton (M&A) und Willkie Farr & Gallagher (Legal) beraten. Impilo hat sich bei der Transaktion von der Kanzlei Herbert Smith Freehills (Federführung: Christoph Nawroth) beraten lassen.
Die auf die Gesundheitsbranche spezialisierte Investmentgesellschaft Archimed übernimmt im Rahmen eines Management-Buy-outs das Salzburger Diagnostikunternehmen Eurolyser. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Neben Eurolyser hat der Investor auch den österreichischen Handelsvertreter Eurolab gemeinsam mit dem Management gekauft. Beide Unternehmen sollen Archimed zufolge die Basis für die zukünftige Eurolyser Gruppe bilden. Archimed entstand 2014 aus einem Zusammenschluss ehemaliger Mitglieder der Private-Equity-Gesellschaft 3i.
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