Die stabile Wachstumsphase der vergangenen Jahre hat bei nicht wenigen Unternehmen das Risikomanagement etwas einrosten lassen – bis das Großrisiko Coronavirus kam. Die Pandemie hat aufgedeckt, dass sehr viele CFOs hier nachrüsten müssen. Ein integratives und entscheidungsorientiertes Risikomanagement ist das Gebot der Stunde.
Der Vorteil: Es geht jetzt nicht um Desaster-Management. Das Großrisiko ist bereits eingetreten, die Krisenbewältigung vielerorts angestoßen, teils sogar schon abgeschlossen. Jetzt gilt es, den geschärften Sinn für Risiken im Unternehmen zu nutzen, um der gesamten Unternehmensplanung zu mehr Qualität zu verhelfen. Werner Gleißner, Professor für Risikomanagement an der TU Dresden, geht sogar so weit, dass dadurch „Insolvenzen verhindert werden können“ – gerade jetzt, da die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht schon stark eingegrenzt worden ist. Dies gelingt, wenn eine mögliche Bestandsgefährdung gerade durch Kombinationseffekte von Risiken durch die sogenannte Risikoaggregation, also Simulationsrechnungen rechtzeitig aufgezeigt wird.