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Das sind Deutschlands Investorenlieblinge

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Investors' Darling 2018: Lanxess-CFO Michael Pontzen.
Lanxess

Der von dem Leipziger Ökonomieprofessor Henning Zülch an der Hochschule HHL Leipzig ins Leben gerufene Investor-Relations-Wettbewerb „Investors‘ Darling“ bekommt in diesem Jahr einen überraschenden Gewinner. Nach Abschluss einer umfangreichen quantitativen Auswertung diverser Faktoren hat sich Michael Pontzen als diesjähriger Investorenliebling herauskristallisiert. Die traditionell im IR-Bereich vorne liegenden Dax-Konzerne gehen leer aus.

FINANCE-Köpfe

Michael Pontzen, Lanxess AG

Nach dem Studium der Betriebswirtschaft beginnt Michael Pontzen 1997 seine Karriere beim Industrieleistungsunternehmen Ferrostaal in Essen, wo er zwei Jahre lang als Vorstandsassistent tätig ist. 1999 wechselt er als Manager in die Investor Relations Abteilung bei MAN. 2001 verlässt er das Unternehmen und wird Teamleiter Investor Relations bei EADS (heute: Airbus) in München.

Im November 2004 wechselt er schließlich zum Spezialchemiekonzern Lanxess und ist zunächst als Leiter der Group Function Investor Relations tätig. Vier Jahre später übernimmt er die Leitung des Bereichs Corporate Finance innerhalb der Group Function Treasury. 2009 ist er zusätzlich für Risk und Cash Management verantwortlich. Im Januar 2012 erhält er die Leitung des Corporate Controlling. Im April 2015 wird Pontzen schließlich zum CFO des Konzerns ernannt und folgt damit auf Bernhard Düttmann, der seit 2011 Lanxess-CFO war.

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Pontzen ist seit 2015 CFO des Kölner Chemiekonzerns Lanxess. Dass er am Kapitalmarkt auch persönlich reüssiert, könnte an seinem Werdegang liegen: 2004 begann Pontzen seine Lanxess-Karriere als Investor-Relations-Chef, bevor er vier Jahre später ins Treasury wechselte. Auch  bei seinen vorherigen Berufsstationen MAN und EADS (heute: Airbus) war er mit Investor Relations betraut. Aber auch die interne Unterstützung dürfte bei Pontzens Erfolg eine Rolle spielen – seit Jahren schon rangiert das IR-Team von Lanxess unter Leitung von Oliver Stratmann in den einschlägigen Rankings fast immer auf den vordersten Rängen. 

Lanxess krempelt Portfolio um

Großen Raum in der Investorenkommunikation von Lanxess nahmen zuletzt M&A-Transaktionen ein: 2017 übernahmen die Rheinländer den US-Chemieproduzenten Chemtura, die größte Übernahme in der Firmengeschichte. Parallel dazu brachten Pontzen und CEO Matthias Zachert das volatile Kautschukgeschäft in ein Joint Venture mit Saudi Aramco ein, aus dem sich Lanxess deutlich früher zurückzog als ursprünglich geplant.

Grundlage des Investors‘ Darlings-Wettbewerbs ist das sogenannte RIC-Modell (Reporting, Investor Relations, Capital Markets). Zülch und sein Team vergleichen dabei die relevanten Investor-Relations-Instrumente der Unternehmen. Neben den Geschäfts- und Halbjahresberichten, die 40 Prozent der Bewertung ausmachen, schlagen auch noch die Präsentation und Kommunikation der Inhalte mit jeweils 15 Prozent zu Buche. Die Entwicklung des Aktienkurses und die Wahrnehmung des Unternehmens am Kapitalmarkt steuern 30 Prozent zum Ergebnis bei. Dafür befragt die HHL Leipzig zahlreiche Investmenthäuser und Fondsgesellschaften.

Die Sieger der jeweiligen Indizes

1 Im Dax

Fresenius

2 Im SDax

Deutsche Beteiligungs AG

3 Im TecDax

Evotec

Unter den Dax-Konzernen ging Fresenius als erster durchs Ziel, gefolgt von BASF und Adidas. Die Deutsche Telekom siegte in den Sonderkategorien CSR-Kommunikation und Strategieberichterstattung.

Im MDax sind hinter Lanxess der Befestigungsspezialist Norma und der Gabelstaplerproduzent Kion ins Ziel gekommen. Sieger im TecDax wurde das Biotech-Unternehmen Evotec vor dem Photonikunternehmen Jenoptik. Dritter wurde der Laborzulieferer Sartorius.

Einen überraschenden Sieger gab es im Kleinwertesegment SDax. Ausgerechnet die börsennotierte Private-Equity-Gesellschaft Deutsche Beteiligungs AG, deren Geschäftsmodell, Gewinntreiber und Zahlenwerke sich allesamt deutlich von denen der Industrieunternehmen unterscheiden, führt die SDax-Liste an.

Finanzchefin des Unternehmens ist seit sechs Jahren Susanne Zeidler, Investor-Relations-Chef Thomas Franke. Auf Platz im SDax zwei landete der Fotoentwickler Cewe vor dem Versandhändler Takkt.

dominik.ploner[at]finance-magazin.de

FINANCE-Köpfe

Susanne Zeidler, Deutsche Beteiligungs AG

Susanne Zeidler startet ihre Karriere als Mitarbeiterin einer mittelständischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. 1990 wechselt sie in das Corporate-Finance-Team von KPMG, wo sie sich bis 1999 vor allem mit Bewertungsfragen beschäftigt. Im Jahr 2000 steigt Susanne Zeidler bei KPMG zur Partnerin auf. Sie übernimmt die Leitung der Berichtskritik und weiterer Backoffice-Bereiche des KPMG-Standorts in Frankfurt am Main.

Ab 2005 baut sie das Geschäft mit Stiftungen und anderen gemeinnützigen Organisationen auf.  Anfang 2011 wechselt sie als Geschäftsführerin zu der gemeinnützigen Organisation Kirche in Not, bevor sie im November 2012 Finanzchefin der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) wird.

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