E.on zapft Bondmarkt an
E.on hat Bonds mit einem Gesamtvolumen von 2 Milliarden Euro begeben. Die erste Tranche über 1 Milliarde Euro hat eine Laufzeit bis April 2023 und wird mit 0,375 Prozent verzinst. Die zweite mit 0,75 Prozent verzinste Anleihe hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und läuft bis Februar 2028.
Zudem zapft E.on erneut den Green-Finance-Markt an: Der dritte Bond ist eine grüne Anleihe über 500 Millionen Euro mit Fälligkeit im August 2031 und einem Zinskupon von 0,875 Prozent. Diese will E.on zur Finanzierung nachhaltiger Infrastruktur- und Energieeffizienzprojekte verwenden. Die Erlöse der beiden anderen Tranchen sollen der Vorfinanzierung des Innogy-Squeeze-out dienen.
Volkswagen mit milliardenschwerer Anleiheemission
Volkswagen hat Anleihen über 4 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) auf dem US-amerikanischen Markt begeben. Die Finanzierung besteht aus vier Tranchen, die von der Volkwagen Group of American Finance ausgegeben wurden. Das Bankenkonsortium bestand aus Citigroup, Credit Agricole, Goldman Sachs, Mizuho Securities und Morgan Stanley.
Von Moody’s erhalten die Bonds ein Rating von A3, von S&P eine Bewertung von BBB+. Clifford Chance (Federführung: George Hacket) hat Volkswagen bei der Transaktion rechtlich beraten.
Exasol legt Preisspanne für Börsengang fest
Das Technologieunternehmen Exasol hat weitere Einzelheiten zu seinem geplanten IPO an der Frankfurter Börse bekanntgegeben. Die Preisspanne der Exasol-Aktien soll demnach zwischen 8,50 Euro und 10,50 Euro je Aktie liegen. Das Angebot umfasst insgesamt 5,1 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung, 2,04 Millionen bestehende Aktien von Exasol sowie der KfW und 1,07 Millionen bestehende Aktien im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption. Zudem kann das Angebot um bis zu 1 Million bestehende Aktien aufgestockt werden, wie Exasol mitteilt.
Wenn alle Aktien platziert werden, wird das Volumen des Börsengangs voraussichtlich bei 78 Millionen bis 97 Millionen Euro liegen. Durch die Kapitalerhöhung würde Exasol ein Bruttoerlös zwischen 43 Millionen und 54 Millionen Euro zufließen. Nach dem Börsengang läge die Marktkapitalisierung des Nürnberger Unternehmens zwischen 189 Millionen und 233 Millionen Euro. Der Streubesitz wird etwa 46 Prozent betragen. Als Sole Global Coordinator und Sole Bookrunner des IPOs fungiert Hauck & Aufhäuser.
Evonik begibt neue Unternehmensanleihe
Der Spezialchemiekonzern Evonik hat eine neue Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Der Bond hat eine Laufzeit von fünf Jahren und vier Monaten und wird mit 0,625 Prozent verzinst. Den Emissionserlös will Evonik zur teilweisen Refinanzierung der im März 2021 fälligen Anleihe über 650 Millionen Euro verwenden.
„Der Anleihemarkt ist eine wichtige und attraktive Finanzierungsquelle für die Unternehmensfinanzierung von Evonik,“ erklärt CFOUte Wolf. Von Moody’s erhält die Anleihe ein Rating von Baa1 mit negativem Ausblick, von S&P ein Rating von BBB+ mit stabilem Ausblick. Als Joint Bookrunner der Transaktion fungierten Commerzbank, Goldman Sachs, Helaba, JP Morgan und Société Générale.
Weitere Meldungen
Der Maschinenbauer Dürr hat eine Kreditlinie über 350 Millionen Euro abgeschlossen. An dem Darlehen beteiligt sind die sechs Banken BNP Paribas, Commerzbank, Deutsche Bank, LBBW, Santander und Unicredit. Der Kredit hat zunächst eine Laufzeit von einem Jahr, kann von Dürr aber zwei Mal um jeweils sechs Monate verlängert werden. Mit dem Kredit will der Maschinen- und Anlagenbauer eine im nächsten Jahr fällige Refinanzierung absichern. Freshfields (Federführung: Frank Laudenklos und Nina Heym) hat Dürr bei der Transaktion rechtlich beraten.
Der Technologiekonzern Voith hat gemeinsam mit der Helaba eine „Sustainable Guarantee Facility“ abgeschlossen. Die Finanzierung umfasst die Einbeziehung von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Kriterien (ESG). Grundlage dafür ist das ESG-Rating, das Voith von der Nachhaltigkeitsagentur ISS ESG erhält. Das Volumen der Fazilität ist nicht bekannt.
Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines hat eine bestehende Kreditlinie um 100 Millionen Euro auf insgesamt 700 Millionen Euro erweitert. Der neue Konsortialkredit soll der finanziellen Flexibilität und Liquiditätsabsicherung des Unternehmens während der Coronakrise dienen. Das bestehende Bankenkonsortium aus Commerzbank, Unicredit, BayernLB, Deutsche Bank Luxembourg und HSBC Trinkaus & Burkhardt hat die Anpassung unterzeichnet. Rechtlich wurde MTU bei der Transaktion von Freshfields (Federführung: Michael Josenhans) beraten.
Der Flughafen Düsseldorf hat bereits im April gemeinsam mit der NordLB ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 75 Millionen Euro platziert. Wie der Airport nun mitteilte, erfolgte die Platzierung über die digitale Schuldscheinplattform Finpair. Das Volumen konnte auf 109 Millionen Euro aufgestockt werden. Der Schuldschein soll der allgemeinen Unternehmensfinanzierung dienen.
Das Berliner Start-Up Zenjob hat in einer Series-C-Finanzierungsrunde 27 Millionen Euro eingesammelt. Lead-Investor der Runde war der Schweizer Fonds Forestay Capital. Zu den weiteren Kapitalgebern zählten die Bestandsinvestoren Redalpine, Acton Capital, Axa Venture Partners und Atlantic Labs. Die neue Finanzierung will der digitaler Personaldienstleister vor allem für die Expansion in weitere Städte sowie für die Weiterentwicklung der Technologie verwenden.
Nachdem die deutsche Bundesregierung einem revolvierenden Konsortialkredit über 1,7 Milliarden Euro unter der Beteiligung der KfW bereits zugestimmt hatte, erhält Ceconomy nun auch die entsprechende Genehmigung des Bankenkonsortiums. Der Kreditvertrag sei demnach nun abgeschlossen und umfasst eine Zusage der KfW in Höhe von 1,36 Milliarden Euro und Kreditzusagen des Bankenkonsortiums in Höhe von 340 Millionen Euro, wie Ceconomy mitteilt. Das Konsortium besteht aus der Bank of America, BNP Paribas, Caixa Bank, Commerzbank, Crédit Mutuel Alliance Fédérale, Deutsche Bank, DZ Bank, ING, JP Morgan, LBBW, Helaba, RBI, Santander CIB, Société Générale und Unicredit.
Auch ThyssenKrupp erhält nun offiziell staatlich finanzierte Unterstützung. Gemeinsam mit der KfW und weiteren Banken hat der Industriekonzern eine Kreditlinie über 1 Milliarde Euro abgeschlossen. Die Fazilität sichert ThyssenKrupp bis zum Verkauf der Elevator-Sparte zusätzliche Liquidität während der Coronakrise. Rechtlich wurde der Konzern bei der Transaktion von Hengeler Mueller (Federführung: Nikolaus Vieten) beraten.
Adler Modemärkte hat sich Finanzierungszusagen über insgesamt 69 Millionen Euro gesichert. Wie das Unternehmen mitteilt, steht dahinter ein Konsortialkredit, der auf einer Länder-Großbürgschaft der Landesregierungen von Bayern und Nordrhein-Westfalen basiert. Der von den Kernbanken des Textileinzelhändlers bereitgestellte Kredit verfügt demnach über eine Laufzeit von sechs Jahren. Die Transaktion bietet Adler während der Corona-Pandemie zusätzlichen finanziellen Spielraum zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs.
Das Immobilienunternehmen Deutsche Konsum Reit hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Insgesamt sind 3,19 Millionen neue Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung zu einem Preis von 16 Euro je Aktie bei institutionellen Investoren platziert worden. Der Deutschen Konsum Reit fließt durch die Kapitalerhöhung ein Bruttoemissionserlös von rund 51,14 Millionen Euro zu. Den Nettoerlös will das Unternehmen zur Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie zur Finanzierung weiterer Akquisitionen verwenden. Als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners der Transaktion fungierten Jefferies und Oddo BHF.
Die Zinszahlung des Pflegeimmobilienentwicklers Senivita auf die kürzlich verlängerte Anleihe 2015/2025 in Höhe von 2 Prozent des Nominalbetrags verzögert sich. Grund dafür seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie, wie Senivita mitteilt. Dabei gehe es zum einen um den geplanten Verkauf einer Tagespflegeeinrichtung in Oberbayern, zum anderen um die Vermarktung der Wohnungen in den Pflegeeinrichtungen Königsberg und Weidenberg. Die Mittel aus diesen beiden Transaktionen kann Senivita damit erst später realisieren.
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