NEUZur Serie: Top-Dealmaker

Newsletter

Abonnements

Finanzierungen: Nordex, Adidas

Der Windturbinenhersteller Nordex hat sich mit staatlicher Unterstützung einen neuen Kredit gesichert.
Nordex

Nordex bekommt staatliche Unterstützung

Der Windturbinenhersteller Nordex hat einen revolvierenden Konsortialkredit in Höhe von 350 Millionen Euro erhalten. Das Darlehen stammt aus einem Bürgschaftsprogramm der Bundesregierung unter Beteiligung der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg, wie Nordex mitteilt. Der Kredit läuft bis zum 30. April 2022 und verfügt über eine nachhaltige ESG-Komponente.

90 Prozent der Kreditlinie werden von der Bundesrepublik Deutschland, der Stadt Hamburg und dem Land Mecklenburg-Vorpommern garantiert. „Mit der Kreditlinie sichern wir uns gegen die Auswirkungen auf unser operatives Geschäft und verbleibende Unsicherheiten durch die Covid-19-Pandemie gut ab", sagt Nordex-CFOChristoph Burkhard. Das begleitende Bankenkonsortium besteht aus BBVA, BNP Paribas, Commerzbank, Crédit Agricole CIB, HSBC Trinkaus & Burkhardt, Intesa Sanpaolo, Unicredit, NordLB und der Coöperatieve Rabobank.

Adidas holt externes Rating ein

Adidas hat erstmals eine externe Bewertung der Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s erhalten. Standard & Poor’s teilt Adidas demnach die Bonitätsnote A+ zu, Moody’s bewertet den fränkischen Sportartikelkonzern mit A2. Der Ausblick für beide Ratings ist stabil. Die Agenturen begründen die Einstufung mit Adidas‘ starkem Markenprofil, dem soliden Umsatzwachstum sowie der operativen Leistungsfähigkeit des Unternehmens.  

Weitere Meldungen

Heidelberger Druckmaschinen kommt bei der finanziellen Stabilisierung voran. Der Druckmaschinenhersteller zahlt im September die verbleibenden 150 Millionen Euro einer Hochzinsanleihe vorzeitig zurück, die eigentlich noch bis 2022 läuft. Durch die Rückzahlung, die aus Barmitteln erfolgt, wird Heidelberg hohe Zinsbelastungen los. Der Kupon des Papiers liegt bei 8 Prozent. Das Finanzergebnis wird dadurch um 12 Millionen jährlich entlastet. Im März hatte sich CFO Marcus Wassenberg bereits Geld aus dem Heidelberg Pension-Trust-Fonds besorgt. Zudem sorgte der Verkauf der Gallus Gruppe für eine weitere Stärkung der Bilanz.

Der Glasfasernetzbetreiber Tele Columbus vereinbart einen Ersatz für eine bestehende revolvierende Kreditlinie. Unter dem bestehenden Senior Facilities Agreement hat sich CFO Eike Walters auf eine neue Finanzierung über 50 Millionen Euro geeinigt. Sie besteht aus einem Term Loan und einem RCF und wird durch Goldman Sachs und die ING bereitgestellt. Die Finanzierung läuft über zwei Jahre und hat eine Marge von 500 Basispunkten plus Euribor. Der bestehende RCF wurde nicht in Anspruch genommen, teilte das Unternehmen zudem mit.

Die Kreditplattform Creditshelf bietet die digitale Mittelstandsfinanzierungslösungen nun auch für Kunden mit einem Jahresumsatz ab bereits 1 Million Euro an. Man reagiere damit auf starke Nachfrage aus diesem Segment. Bislang stand die Plattform nur für Finanzierungsanfragen ab einem Jahresumsatz von 2,5 Millionen Euro offen. Die Mittel für die Finanzierungslösungen werden über institutionelle Investoren bereitgestellt. Zu den Ankerinvestoren gehört der Europäische Investitionsfonds.

Der Rohstoffhändler Oryx Stainless Group hat eine Kreditlinie über 80 Millionen Euro abgeschlossen und löst damit eine bestehende syndizierte Linie über 100 Millionen Euro ab. Das Volumen wurde verringert, weil das Unternehmen im thailändischen Bankenmarkt eine Borrowing-Base-Finanzierung platziert hat, mit der der Rest der Linie refinanziert wird. An der neuen Vereinbarung war die HSBC als alleiniger Bookrunner und Mandated Lead Arranger beteiligt. Weitere Mandated Lead Arranger waren Commerzbank, DZ Bank und Rabobank. Als Lead Arranger waren außerdem NRW Bank und Sparkasse Düsseldorf dabei.

Die Berliner Biotech-Firma T-Knife, ein Portfolio-Unternehmen des Investment-Managers Andera Partners, hat eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 66 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investoren waren Versant Ventures und RA Capital Management. Ebenfalls investierten die bestehenden Geldgeber Andera Partners und Boehringer Ingelheim Venture Fund. T-Knife wurde bei der Finanzierung durch Blueprint Life Science Group beraten und juristisch durch CMS vertreten. Die neuen Investoren wurden von Goodwin Procter beraten. T-Knife will die neuen Mittel für eine weitere klinische Phase eines laufenden Projekts verwenden.

Der Personaldienstleister Amadeus Fire hat eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Das Grundkapital des Unternehmens wurde demnach um 519.823 Euro auf rund 5,7 Millionen Euro erhöht. Der Platzierungspreis betrug 100 Euro je Aktie, wodurch Amadeus Fire ein Bruttoemissionserlös von rund 52 Millionen Euro zufließt. Den Erlös will das Unternehmen zur Refinanzierung der Übernahme des Umschulungsspezialisten Comcave Holding verwenden. M.M. Warburg & CO begleitete die Kapitalerhöhung.  

Die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) hat erstmals einen Schuldschein begeben. Als Arrangeur der Emission, die über die digitale Plattform Finpair vermarktet wurde, fungierte die NordLB. Premiumpartner war die Saalesparkasse. Das Darlehen soll unter anderem für Investitionen in das Immobilienportfolio der HWG verwendet werden. Das Volumen des Schuldscheins gibt das Wohnungsunternehmen nicht bekannt.

Dye Mansion, ein Anbieter von Finishing-Lösungen für 3D-Druck-Produkte, hat eine Series-B-Finanzierungsrunde über 12 Millionen Euro abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von dem dänischen Investor Nordic Alpha Partners. Ebenfalls beteiligt waren die bisherigen Investoren UVC Partners, Btov und AM Ventures. Rechtlich wurde Dye Mansion bei der Transaktion von der Kanzlei Orrick (Federführung: Sven Greulich) beraten.

Ratingmeldungen

Moody’s hat den Ausblick für Siemens von stabil auf negativ herabgestuft. Gleichzeitig bestätigte die Agentur das Rating bei A1. Auslöser für die Änderung sei die Ankündigung der Tochter Siemens Healthineers, eine 100-prozentige Beteiligung an dem US-Gesundheitsunternehmen Varian Medical Systems erwerben zu wollen. Die Übernahme würde zu einer Verwässerung der Beteiligung von Siemens an der Tochter Siemens Healthineers von 85 auf 72 Prozent führen, so Moody’s.

Die russische Ratingagentur Expert RA hat den deutsch-russischen Milchproduzenten Ekosem-Agrar mit der Bonitätsstufe ruBBB+ bewertet. Der Ausblick ist stabil. In der Begründung verweist die Agentur auf die „aussichtsreichen Perspektiven für die Entwicklung der Milchindustrie in Russland für die nächsten Jahre“.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.