Dermapharm will an die Börse
Der Arzneimittelhersteller Dermapharm strebt an die Frankfurter Börse. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte unter Berufung auf Insider berichtet, dass es schon vor Ostern soweit sein soll. Am heutigen Montag hat das bayerische Familienunternehmen die Börsenpläne auch offiziell bekanntgegeben. Zum Zeitplan heißt es von Unternehmensseite, dass der IPO im ersten Halbjahr 2018 erfolgen soll. Im Rahmen des Börsengangs soll es eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 100 Millionen Euro platziert werden. Außerdem sollen Aktien der Inhaberfamilie platziert werden. Rund 25 Prozent sollen demnach im Streubesitz liegen. Die Familie bleibt auch nach dem IPO Mehrheitsaktionär.
Nach Informationen von Reuters soll die Investmentbank Berenberg mit der Organisation des IPOs mandatiert worden sein. Im Falle eines Börsenganges könnte Dermapharm von Reuters zitierten Insidern zufolge mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet werden. Es gab schon früher Versuche, das Unternehmen zu verkaufen. Zuletzt soll 2016 ein Deal geplatzt sein. Damals hatten Insidern zufolge die Finanzinvestoren BC Partners und Nordic Capital 1,1 Milliarden Euro geboten.
Telefonica Deutschland mit Blockchain-Schuldschein
Das Telekommunikationsunternehmen Telefonica Deutschland wird einen Blockchain-Schuldschein auf den Markt bringen. Bei der Platzierung wird das Münchener Unternehmen von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) unterstützt, die im vergangenen Sommer gemeinsam mit dem Autobauer Daimler die erste blockchain-basierte Schuldscheinemission überhaupt platziert hatte. Bei der nun angekündigten Transaktion zielt Telefonica Deutschland auf ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro ab.
Allerdings ist aus Marktkreisen zu hören, dass nur etwa ein Viertel der Telefonica-Emission über die Blockchain-Technologie abgewickelt werden soll. Neben der Blockchain-Tranche wird es noch einen weiteren Teil geben, der auf traditionelle Weise begeben wird. Die DZ Bank begleitet diese Platzierung. Der traditionell platzierte Teil soll Laufzeiten zwischen sieben und 15 Jahre besitzen, während die Blockchain-Tranche nur etwas länger als ein Jahr laufen soll.
Deutsche Bahn emittiert Benchmark-Anleihe
Die Deutsche Bahn hat über ihre Konzernfinanzierungsgesellschaft Deutsch Bahn GmbH eine Benchmark-Anleihe über 1 Milliarde Euro platziert. Die Anleihe besitzt eine Laufzeit von knapp zehn Jahren und wird mit 1 Prozent verzinst. Platziert wurde die Anleihe bei institutionellen Investoren aus Europa und Asien. Durch die Transaktion will die Deutsche Bahn ihre finanzielle Flexibilität stärken. Citigroup, ING, Mizuho und Société Générale waren die Konsortialführer der Transaktion.
Beate Uhse erhält Massedarlehen von Robus Capital
Der insolvente Erotikkonzern Beate Uhse kann ein wenig aufatmen. Der Mini-Bond-Emittent hat ein Massedarlehen über 2,7 Millionen Euro von einem Fonds des Debt-Investors Robus Capital erhalten. Mit diesem Geld will Beate Uhse seine durch das Weihnachtsgeschäft geschrumpften Lagerbestände auffüllen. Darüber hinaus habe das Management nun wieder einen Handlungsspielraum, um die Sanierung voran zu treiben, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Der Erotikkonzern hatte Mitte Dezember einen Insolvenzantrag stellen müssen. Zuletzt mandatierte Beate Uhse die Münchener Corporate-Finance-Beratung One Square Advisors, um einen Käufer zu finden. Parallel zum M&A-Prozess arbeitet das Management an einer Fortführungslösung im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens.
Siemens-Healthineers-IPO offenbar vor Ostern
Die Medizintechniksparte des Technologiekonzerns Siemens, Siemens Healthineers, plant offenbar noch vor Ostern an die Börse zu gehen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet. Bislang hatten Marktexperten erst etwas später mit dem Börsengang gerechnet. Reuters-Informationen zufolge soll Siemens voraussichtlich Anfang März den offiziellen Startschuss für den IPO geben, um vier Wochen später den Sprung auf das Börsenparkett zu wagen. Eine Bestätigung des Unternehmens liegt bisher nicht vor. Allerdings hat der Konzern kurzfristig für den 16. Januar einen Capital Markets Day für Healthineers angesetzt – ein starker Hinweis darauf, dass der IPO nicht erst im Mai oder Juni kommen wird.
Weitere Finanzierungen
Das Immobilienunternehmen Vonovia hat eine neue Anleihe über 1 Milliarde Euro platziert. Die Transaktion teilt sich in zwei gleichgroße Tranchen auf. Der erste Bond hat eine Laufzeit von zehn Jahren und wird mit 1,5 Prozent verzinst. Das zweite Papier läuft bis 2024 und hat einen Kupon von 0,75 Prozent. Bank of America Merrill Lynch und JP Morgan begleiteten die Transaktion.
Der Handels- und Touristikkonzern Rewe hat über die Finanzierungssparte Rewe Finance mit der Vermarktung eines Schuldscheins begonnen. Wie das Online-Portal „Global Capital“ berichtet ist der Schuldschein in Benchmark-Höhe sowohl fix als auch variabel verzinst und besitzt Laufzeiten von drei, fünf, sieben und zehn Jahren.
Volkswagen Financial Services hat einen Schuldschein über 600 Millionen Euro platziert. Weitere Details über die Transaktion sind nicht bekannt.
Der Schweizer Convenience-Konzern Valora hat einen Schuldschein über 170 Millionen Euro platziert. Das Papier läuft über fünf Jahre. Mit der Transaktion kann das Unternehmen eigenen Angaben zufolge 2018 auslaufende Kreditinstrumente zu deutlich günstigeren Konditionen refinanzieren. Commerzbank, DZ Bank und LBBW begleiteten die Transaktion.
Die Goshawk-Aviation-Gruppe, die im Flugzeugleasinggeschäft tätig ist und ihren Sitz in Irland hat, hat einen Schuldschein über 100 Millionen US-Dollar emittiert. Die Laufzeit des Schuldscheins beträgt fünf Jahre. Die Goshawk-Aviation-Gruppe beabsichtigt, mit dem Geld ihr weiteres Wachstum zu finanzieren. Für das Unternehmen ist es nach 2016 die zweite Schuldscheinemission. Commerzbank und BNP Paribas waren die Arrangeure der Transaktion, während Milbank (Federführung: Thomas Ingenhoven) die Goshawk-Aviation-Gruppe beraten hat.
Das Kreditportal Smava hat in einer Finanzierungsrunde 65 Millionen US-Dollar eingesammelt. Die Private-Equity-Firma Vitruvian Partners führte die Finanzierungsrunde an. Zu den weiteren Investoren gehörten unter anderem Runa Capital. Mit den neuen Mittel will das Unternehmen seine Technologie weiterentwickeln und in neue Marktsegmente expandieren.
Der Münchener Internetkonzern Scout24 hat Ende des vergangenen Jahres eine Tilgungszahlung seiner revolvierenden Kreditlinie über 30 Millionen Euro getätigt. Die Nutzung dieser Kreditlinie verringert sich somit von 80 auf 50 Millionen Euro und das abrufbare Volumen erhöht sich wieder auf 150 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben verringert sich die Zinslast von Scout24 durch die Transaktion um 330.000 Euro pro Jahr.
Das Onkologieunternehmen Indivumed hat von der Europäischen Investitionsbank ein Darlehen über 40 Millionen Euro erhalten. Das Darlehen will das Unternehmen unter anderem dazu nutzen, neue Tests und Biomarker für die Geschäfts- und Technologieplattformen seiner Biobank zu entwickeln.
Your Family Entertainment, ein Produzent und Vertreiber von Kinder- und Familiensendungen, hat seine geplante Wandelanleihe über rund 4,38 Millionen Euro platziert. Der Bond läuft bis Februar 2020 und wird mit 3 Prozent verzinst. Er besteht aus rund 2,57 Millionen Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je 1,70 Euro. Die Wandelanleihe wurde von Altaktionären als auch von institutionellen Investoren gezeichnet. Nach eigenen Angaben war das Angebot überzeichnet. Die Small & Mid Cap Investmentbank hat die Transaktion begleitet.
Ceritech, ein Unternehmen an dem das Bergbauunternehmen Deutsche Rohstoff AG mehrheitlich beteiligt ist, hat vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderzusage über 1,2 Millionen Euro erhalten. Diese erfolgte im Rahmen der BMBF Fördermaßnahme „Client II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen“. Ceritech entwickelt ein Verfahren für die umweltfreundliche und kosteneffiziente Gewinnung Seltener Erden aus Gipsen, die bei der Phosphatdüngemittelproduktion als Abfall entstehen. Mit dem Geld will das Leipziger Unternehmen dieses Verfahren zur Industriereife führen.
Dem Wettanbieter Mybet Holding wurden im Rahmen seines Rückkaufangebots für die Wandelanleihe 2015/2020 Teilschuldverschreibungen im Umfang von 1,657 Millionen Euro zum Rückkauf angeboten. Dadurch verringert sich das ausstehende nominale Volumen der Wandelanleihe von 1,768 Millionen Euro auf 111.000 Euro. Der Rückkaufpreis lag bei 105 Prozent des Nominalwerts pro Teilschuldverschreibung. Außerdem beabsichtigt die Mybet Holding das Grundkapital von rund 25,58 Millionen Euro auf rund 6,4 Millionen Euro herabzusetzen. Dafür sollen die rund 25,58 Millionen ausgegebenen Aktien im Verhältnis von 4:1 zusammengelegt werden. Auf diese Weise will das Unternehmen Verluste der Gesellschaft ausgleichen. Die Hauptversammlung muss diesem Plan noch auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Februar zustimmen.
Der Immobilien-Investor Corestate Capital hat Schuldverschreibungen über insgesamt 150 Millionen Euro refinanziert. Die Schuldverschreibungen waren Teil der Akquisitionsfinanzierung bei der Übernahme des Schweizer Immobilienfinanzierers Helvetic Financial Services. Damit sei der Erwerb nun auch bilanziell weitgehend abgeschlossen, teilt das Unternehmen mit. Laut CFO Lars Schnidrig sinken dadurch die auf die Akquisition bezogenen Finanzierungskosten um 80 Prozent.
Ratingmeldungen
Scope verbessert das Emittentenrating des Immobilienkonzerns Adler Real Estate auf BB. Der Ausblick ist stabil. In ihrer Begründung verweist die Ratingagentur unter anderem auf die erfolgreiche Schuldenrestrukturierung und die damit erwarteten verbesserten Kreditkennzahlen des Unternehmens.
Info
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