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Karrieresprung für CFO Michael Moser

CFO Michael Moser geht zu Fresenius. Foto: Fresenius
CFO Michael Moser geht zu Fresenius. Foto: Fresenius

England, Brasilien und die Türkei: Finanzchef Michael Moser war auf seinem Karriereweg schon an einigen internationalen Standorten tätig. Jetzt kehrt er nach Deutschland, in die Nähe seiner Heimat Frankfurt, zurück und legt seine CFO-Funktion ab: Moser steigt spätestens zum 1. August dieses Jahres bei dem deutschen Konzern Fresenius ein. Dort wird er auf Vorstandsebene die Ressorts Personal, Risikomanagement und Recht verantworten. Darüber hinaus wird künftig der Bereich ESG in seine Verantwortung fallen.  

Moser wird auf Sebastian Biedenkopf folgen, der mit dem Auslaufen seines Vertrages Ende des Jahres „in bestem Einvernehmen“ aus dem Unternehmen ausscheiden wird, wie Fresenius mitteilte. Um einen reibungslosen Übergang zu garantieren, wird Biedenkopf Moser bis zu seinem Vertragsende zur Seite stehen.

Michael Moser ist CFO bei Enerjisa Enerji

Für Moser ist der Wechsel zu dem Gesundheitsunternehmen nicht nur ein Branchenwechsel, sondern auch ein Übergang zu neuen Tätigkeiten. So war der Finanzchef rund 15 Jahre in der Energiebranche tätig und bringt Expertise aus den Bereichen M&A, Private Equity und Transformation mit.

Derzeit ist er stellvertretender CEO und CFO bei Enerjisa Enerji, einem türkischen Energieunternehmen. Die Position hat er seit 2019 inne. Moser agiert dort im Auftrag seines vorherigen Arbeitgebers E.on, der rund 40 Prozent der Aktien an dem türkischen Branchenkollegen hält. Einen Nachfolger für seinen CFO-Posten bei Enerjisa hat das Unternehmen bislang nicht bekanntgegeben.

Der Finanzchef arbeitete von 2008 an bei E.on in verschiedenen Führungspositionen, unter anderem als Global Head of Legal M&A. Dass der Finanzexperte von seinem Arbeitgeber ins Ausland entsendet wurde, ist nicht das erste Mal. Auf seinem Karriereweg arbeitete er auch als Chief Development Officer bei dem brasilianischen Energieunternehmen Eneva, wo E.on als einstiger Gesellschafter agierte.

Dr. Michael Moser

Enerjisa Enerji

Fresenius steckt im Transformationsprozess

Moser steigt in unruhigen Zeiten bei dem Gesundheitskonzern ein. Fresenius befindet sich mitten in einer Transformation. Das Unternehmen will in diesem Zuge die Entflechtung der Dialysetochter Fresenius Medical Care voranbringen und die beiden Konzerne neu aufstellen. Bei dem Transformationsprozess kann Moser auch seine Expertise einbringen: Nach seiner Station bei Eneva kehrte der CFO wieder nach Deutschland zurück. Dort war er Vice President IPO und begleitete die Abspaltung sowie den Börsengang von Uniper.

„Ich freue mich sehr darauf, mich mit meinen Erfahrungen aus Veränderungs- und Wachstumsprozessen sowie der Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in solchen Transformationen in das Unternehmen Fresenius einzubringen“, kommentiert der künftige Personalvorstand seinen Wechsel.

CFO Michael Moser begleitet Enerjisa durch Krisen

Ganz unbekannt ist Fresenius für Moser nicht. Er hatte bereits erste Berührungspunkte mit dem Konzern während seiner Zeit bei der Kanzlei Baker & McKenzie, wo er als Associate im Bereich M&A und Private Equity agierte. Eine seiner ersten Transaktionen war dort der Milliarden-Deal von Fresenius mit den Helios-Kliniken. Der Gesundheitskonzern hatte die Kliniken für 1,5 Milliarden Euro übernommen.

Mit seinen internationalen Erfahrungen sowie einer Station im Personalbereich bei Enerjisa dürfte Moser trotz des Branchenwechsels für seine neue Position gewappnet sein. Denn dass Moser krisenfest ist, hat er in den vergangenen Jahren gezeigt: Er begleitete das türkische Energieunternehmen durch die Corona-Pandemie und muss es durch eine hohe Inflation in der Türkei lotsen. So lag die Inflationsrate im Januar 2023 bei rund 57,68 Prozent.

Bevor es jedoch zu dem deutlich größeren Dax-Konzern Fresenius geht, muss sich der CFO einer gänzlich neuen Herausforderung stellen. Am 6. Februar 2023 erschütterten Erdbeben von einer Höchststärke von 7,7 den Südosten der Türkei in der türkisch-syrischen Grenzregion – mit einem katastrophalen Ausmaß. Unzählige Menschen verloren ihr Leben und noch mehr ihre Häuser. FINANCE-Informationen zufolge sind auch Standorte des Energieunternehmens Enerjisa Enerji betroffen.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.