Die Deutsche Bank schreitet offenbar mit dem Verkauf der polnischen Geschäftsbereiche voran. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters deutet sich ein Kauf von Deutsche Bank Polska durch die portugiesische Bank Millennium BCP an. Insidern zufolge könnte die Transaktion der Deutschen Bank mindestens 400 Millionen Euro einbringen.
Adidas hat sich von seiner Eishockey-Sparte getrennt. Die Marke CCM Hockey geht für 110 Millionen Euro an den PE-Investor Birch Hill Equity Partners. Der Deal belaste das Ergebnis des abgelaufenen Quartals mit einem hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Adidas will sich ganz auf Schuhe und Bekleidung der Marken Adidas und Reebok konzentrieren. Im Mai hatte das Unternehmen bereits sein Golfzubehör-Geschäft verkauft.
United Internet übernimmt den Cloud-Hosting-Spezialisten Profit Bricks vollständig. United Internet ist bereits seit 2010 an Profit Bricks beteiligt, der Anteil lag zuletzt bei 44,42 Prozent. Mit dem Deal will United Internet das unter der Tochtergesellschaft 1&1 Internet gebündelte Geschäft mit Business Applications stärken. Die Berliner Profit Bricks wurde 2010 gegründet und beschäftigt mehr als 120 Mitarbeiter.
Der französische Industriekonzern Saint-Gobain kauft den bayrischen Hersteller für Gittergelege Kirson und erweitert mit dem Zukauf sein Deutschland-Portfolio. Die Kap-Beteiligungs AG erhält für ihre Mehrheitsbeteiligung an Kirson einen Betrag im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, heißt es in der Mitteilung von Dow Jones. Kirson verzeichnete 2016 einen Umsatz von 27 Millionen Euro. Die Transaktion soll noch dieses Quartal nach Zustimmung des Kartellamts abgeschlossen werden.
Der Leuchtmittelhersteller Osram ergänzt seine Halbleitertechnik durch einen Zukauf im Bereich autonomes Fahren. Für einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag erwirbt Osram 24 Prozent der Anteile an dem Kanadier Leddartech, dessen optische Sensortechnologie künftig Osrams Halbleiterprodukte ergänzen soll.
Der Stada-Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen in einer öffentlichen Bekanntmachung das Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven durch die Nidda Healthcare Holding. Es handelt sich dabei um das zweite Angebot, das erste war knapp an der Mindestannahmeschwelle gescheitert. Die verbesserten Konditionen – 66.25 Euro pro Aktie anstatt 66 Euro – sowie eine Senkung der Mindestannahmeschwelle von 67,5 auf 63 Prozent sollen die Übernahme nun ermöglichen.
Der IT-Dienstleister Schneider-Neureither & Partner (SNP) kauft 60 Prozent der Anteile an dem südamerikanischen EDV-Berater Adepcon und baut damit seine internationale Präsenz weiter aus. Wirksam wird die Transaktion zum 1. August, der Kaufpreis ist nicht bekannt. Für die Finanzierung nutzt SNP sowohl liquide Mittel als auch eigene Aktien.
Siemens trennt sich nach Reuters-Informationen von seiner russischen Minderheitsbeteiligung an dem Kraftwerkzulieferer Interautomatika und reagiert damit auf die Krim-Affäre. Offenbar waren Gasturbinen an die Halbinsel Krim geliefert worden, die momentan Wirtschaftssanktionen unterliegt.
VW stellt seine Motorradmarke Ducati zum Verkauf. Der Kaufpreis wird voraussichtlich zwischen 0,9 und 1,2 Milliarden Euro liegen. Als größter Interessent gilt laut der Nachrichtenagentur Reuters bisher die italienische Unternehmerfamilie Benetton, aber auch die indischen Konzerne Eicher Motors und Bajaj Auto sowie der amerikanische Schneefahrzeughersteller Polaris sind interessiert. Möglich wäre auch, dass sich die Italiener mit einem Finanzinvestor zusammentun: Advent International, Bain Capital, CVC, PAI und der vorherige Ducati-Eigentümer Invest Industrial verfolgen den Verkauf offenbar auch, so Reuters. VW hat die Bank Evercore mit der Transaktion beauftragt.
Otto Bock verkauft seine Kunststoffsparte an die Schweizer Industriegruppe Conzzeta, die mit dem Kauf den eigenen Geschäftsbereich Foampartner erweitert. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Die in Niedersachsen ansässige Kunststoffsparte verzeichnete 2016 einen Nettoumsatz von rund 130 Millionen Euro. Die Transaktion soll voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Otto Bock wurde von Gleiss Lutz (Federführung: Cornelius Götze) beraten, Conzzeta von White & Case (Federführung: Markus Hauptmann).
Die Hochtief-Konzernmutter ACS prüft nach „Handelsblatt“-Informationen eine Offerte zum Kauf des spanischen Autobahnbetreibers Abertis. Auch der von der Benetton-Familie geführte Infrastrukturkonzern Atlantia ist an Abertis interessiert: Anfang Mai hatten die Italiener bereits ein Kaufangebot in Höhe von 16,3 Milliarden vorgelegt.
Das Bündnis in der Zugsparte zwischen Siemens und der kanadischen Firma Bombardier nimmt Gestalt an, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters: Zwei Gemeinschaftsunternehmen sollen entstehen, wobei Siemens wohl mit einer 80-Prozent-Mehrheit die Signaltechnik übernehmen wird, während Bombardier 51 Prozent der Anteile am Zuggeschäft erhält. Geld soll in der Transaktion nicht fließen. Das Bündnis könnte allerdings die Aufmerksamkeit der Brüsseler Wettbewerbsbehörde auf sich ziehen, denn gemeinsam setzen Siemens und Bombardier rund 18 Milliarden Euro im Zug-Geschäft um.
Sandpiper Digital, ein Anbieter digitaler Zahlungssysteme mit Sitz in der Schweiz, verkauft seine 100-Prozent-Beteiligung an Polyright. Polyright ist ebenfalls ein Anbieter kontaktloser Bezahlsysteme. Der neue Eigentümer ist nach Unternehmensangaben eine nahestehende Person. Sandpiper lässt sich die Möglichkeit zur Rückbeteiligung des Managements offen sowie die Option, durch die Mehrheitsbeteiligung Intercard im ersten Halbjahr 2018 52 Prozent der Anteile zurückzukaufen.
Die JAB Holding, eine Gesellschaft der deutschen Investorenfamilie Reimann, verkauft Schuhmarke Jimmy Choo an das Modeunternehmen Michael Kors. Die Schuhmarke wurde mit 17,5-fachen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bewertet und für 896 Millionen britische Pfund verkauft.
Der Merger von Mobilfunkanbieter Drillisch und United Internet schreitet weiter voran. Die Drillisch-Aktionäre stimmten einer Sachkapitalerhöhung zu, sodass das Privatkundengeschäft von United Internet, 1&1 Telecommunications, in Drillisch aufgeht. Dadurch steigt die Beteiligung von United Internet an Drillisch auf über 73 Prozent. Im Mai war der erste Schritt der Übernahme eingeleitet worden, als Drillisch 7,75 Prozent der Anteile an 1&1 Telecommunications erworben und im Gegenzug 9 Millionen neue Drillisch-Aktien an United Internet übertragen hatte.
Audi kauft ABT Sportsline sämtliche Anteile an der ABT Formel E GmbH ab und übernimmt ABTs Startplatz in der Formel E. Damit ist Audi der erste deutsche Automobilkonzern, der an der Elektro-Rennserie Formel E teilnimmt. Beraten wurde ABT Sportsline von GSK Stockmann. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
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