Die geplante Übernahme des schwedischen LKW-Zulieferers Haldex durch den Bremssystemhersteller Knorr-Bremse gerät immer mehr ins Stocken. Knorr-Bremse hat die schwedische Börsenaufsicht SSC erneut um eine Verlängerung der Angebotsfrist gebeten, sie geht jetzt bis zum 9. Februar 2018. der Grund: Knorr-Bremse hat von der EU-Kommission erfahren, dass es voraussichtlich eine zweite Prüfungsphase für den Haldex-Deal geben wird. Ursprünglich wäre das Angebot bereits am 16. Juni ausgelaufen.
Die Beteiligungsgesellschaft General Atlantic hat sich von 2,25 Millionen Axel-Springer-Aktien getrennt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Anteile haben einen Wert von mehr als 120 Millionen Euro und entsprechen der Hälfte der verbliebenen Springer-Anteile von General Atlantic, heißt es in dem Bericht. Durch den Verkauf der Aktien halte die Beteiligungsgesellschaft nur noch 2 Prozent an dem Medienunternehmen. Das „Handelsblatt“ schreibt unter Berufung auf die mit der Transaktion beauftragte Bank of America Merrill Lynch, dass die Aktien zu einem Preis von 54,90 Euro und innerhalb von zwei Stunden bei institutionellen Investoren platziert worden seien.
Der Chemiekonzern Evonik hat von der Europäischen Kommission grünes Licht für die Übernahme des Spezialchemikalienherstellers Huber Silica erhalten. Bereits Ende des vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass Evonik das Silica-Geschäft des US-Konzerns JM Huber für 630 Millionen US-Dollar kaufen wolle. Die Europäische Kommission hat es allerdings zur Bedingung gemacht, dass die beiden Unternehmen Teile ihrer Geschäftsbereiche für gefällte Kieselsäure verkaufen müssen. Diese wird unter anderem bei der Herstellung von Zahnpasta, Farben und Reifen verwendet. Den Zukauf will Evonik-CFO Ute Wolf unter anderem mit einer Hybridanleihe finanzieren.
Nachdem zuletzt bekannt geworden war, dass der österreichische Investor Stefan Pierer beabsichtigt über sein Vehikel Pierer Industries den Automobilzulieferer SHW zu übernehmen, meldete sich nun der SHW-Vorstand zu Wort. Der Auffassung des Vorstands zufolge entspreche das Übernahmeangebot von 35 Euro je Aktie nicht dem Unternehmenswert von SHW, wie das Unternehmen in einer Mitteilung erklärte. Vielmehr müsste die zu erwartende positive Entwicklung in den nächsten Jahren berücksichtigt werden. Wenn das offizielle Angebot von Pierer Industries vorliege, werden Vorstand und Aufsichtsrat eine detaillierte Stellungnahme und Empfehlung abgeben.
Beim Übernahmeversuch des Spezialpumpenherstellers Pfeiffer Vacuum durch den Konkurrenten Busch ist letzterer nach Informationen der Nachrichtenagentur Dpa mittlerweile im Besitz von 35 Prozent der Pfeiffer-Vacuum-Anteile. Busch hatte in seinem zweiten Übernahmeangebot 110 Euro je Aktie geboten, allerdings hatten sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat das Angebot abgelehnt und seinen Aktionären nicht empfohlen.
Der US-amerikanischen Private Equity Fonds Lexington Partners hat einen Großteil des Media-for-Equity-Portfolios von Seven Ventures, dem Finanzinvestor des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 Media, gekauft. Bis zu 16 Minderheitsgesellschaften sollen im Rahmen der Transaktion in dem neu gegründeten Fonds „Crosslantic Capital“ zusammengeführt werden. An diesem Fonds wird Lexington die Mehrheit halten und Seven Ventures mit 24,5 Prozent beteiligt sein. Nach Angaben von ProSiebenSat.1 Media liegt der Verkaufserlös im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Der Start-up-Investor Rocket Internet verkauft seine 8,8 Prozent Beteiligung an dem Online-Einzelhändler Lazada für 276 Millionen US-Dollar an die chinesische Handelsplattform Alibaba. Damit ergibt sich eine implizierte Unternehmensbewertung von 3,15 Milliarden US-Dollar. Außerdem geht Rocket Internet von einer Verzwanzigfachung des investierten Kapitals von 18 Millionen Euro aus.
TLG Immobilien, ein Anbieter von Gewerbeimmobilien, hat sein Übernahmeangebot für die Konkurrentin WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-Aktiengesellschaft veröffentlicht. TLG Immobilien bietet im Tausch eine neue, auf den Inhaber lautende Stückaktie der TLG Immobilien gegen je 5,75 WCM Aktien. Die WCM-Aktionäre haben nun bis zum 5. September Zeit, das Angebot anzunehmen, wobei die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus eine Aktie erreicht werden muss, damit die Akquisition vollzogen wird. Nach den Informationen der TLG wurden ihr bereits Andienungszusagen von rund 50 Prozent zugesichert.
Der thüringische Kurbelwellenhersteller Feuer Powertrain und die chinesische Haowu-Gruppe gehen eine strategische Partnerschaft ein, die auch die Gründung eines Joint Ventures miteinschließt. Die Haowu-Gruppe ist in verschiedenen Bereichen der Automotive-Industrie tätig, so gehört zu ihr der chinesische Kurbelwellenhersteller Neijiang Jinhong Crankshaft. Das neue Joint Venture soll in China errichtet werden und die Geschäfte für High-End-Kurbelwellen der beiden Unternehmen zusammenführen. Außerdem beteiligt sich die Haowu-Gruppe mit einem 50-Prozent-Anteil an Feuer Powertrain. Argonas Corporate Finance Advisors und Heuking Kühn Lüer Wojtek standen Feuer Powertrain bei der Transaktion beratend zur Seite.
Awetis, ein Unternehmen, das auf Automatisierungs- und Werkzeugtechnik spezialisiert ist, hat seine Tochtergesellschaft Awetis Systems an das Technologieunternehmen Freudenberg-Gruppe verkauft. Der Verkauf ist Teil der Sanierung in Eigenverwaltung von Awetis. Im Jahr 2010 war Awetis als Ausgliederung aus der Freudenberg-Gruppe entstanden. IMAP hat die Verkäufer bei der Transaktion beraten.
Hoffmann, ein Produzent von Qualitätswerkzeug, erwirbt Contorion, einen digitalen Fachhändler für den professionellen Handwerks- und Industriebedarf. Contorion wurde 2014 gegründet und beschäftigt mittlerweile rund 130 Mitarbeiter. Im ersten Halbjahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro. Contorion soll als eigenständige Unternehmensmarke im Verbund der Hoffmann Group erhalten bleiben. Hoffmann erhofft sich von der Übernahme eine verstärkte Digitalisierungskompetenz und weitere Innovationskraft.
Nachdem in der vergangenen Woche noch über eine Fusion zwischen der US-amerikanischen Telekom-Tochter T-Mobile US und dem US-Mobilfunkanbieter Sprint spekuliert worden war, scheint diese nun vorläufig vom Tisch. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, befindet sich Sprint derzeit in Verhandlungen mit den Kabelfirmen Charter Communications und Comcast, sodass weitere Fusionsgespräche erst einmal ausgesetzt seien. In den Gesprächen mit den Kabelfirmen werde über eine intensivere Zusammenarbeit im Mobilfunkbereich verhandelt, so Reuters. Den Insiderinformationen zufolge sei eine Sprint-Übernahme aber eher unwahrscheinlich. Das „Wall Street Journal“ schrieb, dass Charter und Comcast über eine Kapitalbeteiligung nachdenken würden.
Der Schweizer Pharmazulieferer Lonza hat von allen Behörden die benötigte Zustimmung für die Übernahme des US-Arzneikapsel-Herstellers Capsugel erhalten. Der Kaufpreis liegt bei 5,5 Milliarden US-Dollar.
Der Autozulieferer Thermamax ist offenbar auf der Suche nach einem neuen Investor. Er hat die Investmentbank Greenhill damit beauftragt, sie bei der Suche zu beraten, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf Finanzkreise. Dem Bericht zufolge können Gebote noch bis Ende dieser Woche eingebracht werden, wobei allerdings weitere Informationen zu dem Anteilspaket noch nicht bekannt seien.
Das Versand- und Handelshaus Conrad Electronic steht offenbar zum Verkauf, wie das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“ schreibt. Demnach ist das Bankhaus Metzler derzeit auf der Suche nach einem Käufer. Das Unternehmen erwirtschaftet laut den Informationen von Bilanz einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro.
Der Chemikalienhändler Brenntag übernimmt den chinesischen Spezialchemikaliendistributeur Wellstar Enterprises sowie dessen drei Tochtergesellschaften. Die Übernahme erfolgt in zwei Schritten. Zuerst erwirbt Brenntag 51 Prozent an dem chinesischen Unternehmen, das danach bis 2021 als Joint Venture geführt werden wird. 2021 wird Brenntag in einem zweiten Schritt die restlichen Anteile übernehmen.
Siemens und der kanadische Flugzeug- und Zughersteller Bombardier planen offenbar die Gründung von zwei Joint Ventures, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet. Demnach soll eines der Gemeinschaftsunternehmen von Bombardier geführt werden und sich mit dem Bau von Zügen befassen. Das andere Joint Venture soll wiederum unter der Kontrolle von Siemens stehen und sich mit der Signaltechnik befassen, so Bloomberg. Den Insidern zufolge könnte ein Deal in den nächsten Monaten erreicht werden, allerdings sei noch keine finale Entscheidung getroffen. Bereits im April waren Gerüchte über ein Joint Venture der beiden Unternehmen aufgekommen.
Der Stahlkonzern RHI und der brasilianischen Konkurrenten Magnesita Refratários haben von der Europäischen Kommission grünes Licht für ihre geplante Fusion erhalten. Allerdings stellt die Kommission noch einige Auflagen an die Unternehmen. So müssen die RHI-Produktionsstandorte Marone und Lugones sowie der Magnesita-Produktionsstandort Oberhausen abgegeben werden. Außerdem soll der potenzielle Käufer Lieferverträge für Sintermagnesia in Höhe von bis zu 43.000 Tonnen erhalten. RHI und Magnesita müssen die Auflagen in den nächsten sechs Monaten umsetzen. Damit die Transaktion auch wirklich vollzogen werden kann müssen außerdem noch die brasilianischen Behörden sowie die RHI-Hauptversammlung ihre Zustimmung aussprechen. Zuletzt hatten die beiden Stahlkonzerne die Pläne für die Besetzung des Managementteams bekannt gegeben.
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