OMV platziert neue Hybridanleihen
Das österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV hat wie Anfang August angekündigt Hybridanleihen im Gesamtvolumen von 1,25 Milliarden Euro begeben. Als Konsortialführer der Emission fungierten Barclays, MUFG, Unicredit, BNP Paribas, Crédit Agricole, JP Morgan, Société Générale, BayernLB, DZ Bank, Helaba und SMBC Nikko.
Die Emission ist in zwei Tranchen unterteilt. Die erste Tranche über 750 Millionen Euro wird zunächst mit 2,5 Prozent verzinst. Die zweite Tranche hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und einen anfänglichen Zinskupon von 2,875 Prozent. Beide Tranchen verfügen über eine unbegrenzte Laufzeit. Die Erlöse aus den Anleihen will OMV für die Aufstockung seines Anteils an dem Kunststoffherstellers Borealis sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden. Das begleitende Bankenkonsortium wurde bei der Transaktion rechtlich von der Kanzlei White & Case (Federführung: Karsten Wöckener und Cristina Freudenberger) beraten.
Adidas zapft Bondmarkt an
Der Sportartikelhersteller Adidas hat den Bondmarkt erstmals angezapft, seit der Konzern ein externes Rating eingeholt hat – eine Lehre aus der Coronakrise als der Kapitalmarkt für ungeratete Unternehmen kaum zugänglich war. Der Konzern hat zwei neue Anleihen in Höhe von insgesamt 1 Milliarde Euro platziert. Die erste Anleihe über 500 Millionen Euro hat eine Laufzeit von vier Jahren und einen Zinskupon von 0 Prozent. Die zweite Anleihe mit einer Laufzeit von 15 Jahren hat ebenfalls ein Volumen von 500 Millionen Euro und wird mit 0,625 Prozent verzinst.
Den Erlös aus der Anleihe will Adidas unter anderem zur Rückzahlung des KfW-Kredits über 3 Milliarden Euro verwenden, den der Sportartikelkonzern aufgrund der Coronavirus-Pandemie aufgenommen hatte. HSBC hat die Anleiheemission als Sole Global Coordinator sowie zusammen mit der Citigroup, JP Morgan, Mizuho Securities, Standard Chartered und Unicredit als Joint Active Bookrunner begleitet.
Daimler gibt Green-Bond-Debüt
Der Autokonzern Daimler hat erstmals einen Green Bond begeben. Die Anleihe hat ein Volumen von 1 Milliarde Euro, läuft über zehn Jahre und wird mit 0,75 Prozent verzinst. Das Orderbuch war nach Angaben des Unternehmens vierfach überzeichnet.
Mit dem Erlös will sich der Konzern seine Entwicklung in Richtung CO2-neutraler Technologien und Services vorantreiben. „Die Erlöse aus unserer ersten grünen Anleihe werden ausschließlich zur Finanzierung grüner Projekte verwendet“, sagt CFOHarald Wilhelm zu der Transaktion. „Wir treiben damit die Transformation hin zu einem kohlenstofffreien Unternehmen und einer CO2-neutralen Industrie voran.“
Siemens Healthineers mit Kapitalerhöhung
Siemens Healthineers hat über eine Kapitalerhöhung rund 2,73 Milliarden Euro vor Provisionen und Kosten eingesammelt. Wie die Nachrichtenagentur dpa-AFX berichtet, war die Transaktion Unternehmenskreisen zufolge zweifach überzeichnet. Die Erlanger haben 75 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 36,40 Euro je Aktie im Rahmen eines beschleunigten Platzierungsverfahrens bei institutionellen Anlegern platziert.
JP Morgan und UBS fungierten als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners. Ebenfalls waren BNP Paribas, BofA und HSBC als Joint Bookrunners beteiligt, Credit Suisse, Deutsche Bank und Unicredit agierten als Co-Bookrunners. Mit dem Erlös der Transaktion will Siemens Healthineers einen Teil der von Siemens bereitgestellten Brückenfinanzierung für die geplante Varian-Übernahme ablösen.
Weitere Meldungen
Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat erneut Kreditverträge im Gesamtvolumen von rund 1 Milliarde Euro abgeschlossen. Zur Verfügung gestellt wird der Kredit von Commerzbank, ING, LBBW sowie der NordLB. Amprion will die Linie für die „Zwischenfinanzierung zur Abwicklung des EEG-Ausgleichsmechanismus“ verwenden. Der Saldo auf dem EEG-Konto liegt dem Unternehmen zufolge seit Ende Juni deutlich im negativen Bereich. Im Mai hatte Amprion gemeinsam mit der Unicredit bereits einen Kreditvertrag über 500 Millionen Euro vereinbart.
Das Düsseldorfer FintechAuxmoney hat in einer Finanzierungsrunde frisches Kapital in Höhe von 150 Millionen Euro eingesammelt. Die Summe stammt von dem amerikanischen Finanzinvestor Centerbridge, der zudem Anteile von bestehenden Geldgebern erwirbt und damit die Mehrheit bei Auxnomey übernimmt. Mit dem frischen Kapital will der Online-Kreditmarktplatz seine Marktposition weiter ausbauen.
Der Immobilienkonzern Vonovia hat eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös in Höhe von 1 Milliarde Euro abgeschlossen. Der Dax-Konzern hat 17 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 59 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Den Erlös will das Bochumer Unternehmen zur Tilgung von Schulden und für das weitere Wachstum verwenden.
RWE hat angekündigt, eine nachrangige Hybridanleihe über 539 Millionen Euro zum 21. Oktober dieses Jahres und damit zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu tilgen. Den mit 2,75 Prozent verzinsten Bond hatte der Energiekonzern im April 2015 begeben. Das Startvolumen lag zunächst bei 700 Millionen Euro, 2017 hatte RWE dieses jedoch bereits auf 539 Millionen Euro gesenkt. RWE will den Bond nicht durch eine neue Hybridanleihe refinanzieren.
Der Werkzeugmaschinenhersteller Joh. Friedrich Behrens plant die Refinanzierung seiner am 11. November dieses Jahres fälligen Anleihe mit einem Restvolumen von rund 16,2 Millionen Euro. Wie das Unternehmen mitteilt, befindet man sich bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen für mehrere Finanzierungsbausteine. So ist eine stille Beteiligung des Bundes in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags geplant, der Antrag ist aber noch nicht final bewilligt. Darüber hinaus liegen Joh. Friedrich Behrens Termsheets von zwei verschiedenen Debt Fonds für entsprechende Brückenfinanzierungen vor, die ergänzend zur Ausfinanzierung eingesetzt werden können. Zudem plant das Unternehmen die Emission einer neuen Anleihe, die ein Umtauschangebot für die Gläubiger der Anleihe 2015/2020 beinhalten soll. Die Platzierung ist für das vierte Quartal dieses Jahres geplant. Sollte die Refinanzierung zur Rückzahlung des Bonds 2015/2020 nicht umgesetzt werden können, droht Joh. Friedrich Behrens eigenen Angaben zufolge die Insolvenz.
Der niederländische Finanzinvestor HTP will den Wohnmobilhersteller Knaus-Tabbertan die Börse bringen. Dies teilte das Unternehmen vergangene Woche mit. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll das Listing in Frankfurt noch im September erfolgen. Die Investmentbank Jefferies, Unicredit und ABN Amro begleiten den IPO. HTP peilt dabei einen Börsenwert von 800 Millionen Euro an.
Die Karlsberg Brauerei hat die Emission einer neuen Unternehmensanleihe über 40 Millionen Euro beschlossen. Der Bond soll eine Laufzeit von fünf Jahren haben, mit einem Zinssatz von 4,25 bis 4,75 Prozent verzinst werden und die bestehende Anleihe 2016/2021 vorzeitig refinanzieren. Zudem soll die Emission ein freiwilliges Umtauschangebot an in die Inhaber der bestehenden Anleihe umfassen. Begleitet wird die Transaktion von den Finanzinstituten Bankhaus Lampe und IKB.
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Das KI-Unternehmen Hypatos hat in einer Finanzierungsrunde 10 Millionen Euro eingesammelt. Die Mittel will das Unternehmen zur Erweiterung seines Portfolios mit Machine-Learning-Modellen sowie zur Expansion in den USA und Asien verwenden. Weitere Details zur Finanzierungsrunde sind nicht bekannt.
Das Modeunternehmen Bogner hat einen neuen Konsortialkredit abgeschlossen, der zum Teil durch eine Bürgschaft des Landes Bayern besichert ist. Die Laufzeit des Kredits beträgt drei Jahre. Das Volumen der Transaktion ist nicht bekannt. Als Mandated Lead Arranger der Transaktion fungierte die Unicredit und die BayernLB. Ebenfalls beteiligt war die Commerzbank. Bogner wurde rechtlich von der Kanzlei Noerr (Federführung: Torsten Wehrhahn und Andreas Naujoks) beraten.
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