Allianz übernimmt die Mehrheit an Controlexpert. Das Unternehmen mit Sitz im rheinländischen Langenfeld wickelt Gutachten, Kostenvoranschläge, Rechnungen und Wartungsbelege von Kfz-Schäden digital ab. Wie die Allianz mitteilte, wickelt sie den Deal über ihren Investmentarm Allianz X und in Zusammenarbeit mit der Allianz Deutschland ab. Verkäufer sind der Finanzinvestor General Atlantic sowie andere Anteilsinhaber. Zu finanziellen Transaktionsdetails wurden keine Angaben gemacht. Controlexpert behält neben dem Geschäftsmodell auch seine operative Eigenständigkeit sowie die Markenidentität. General Atlantic wurde von der Investmentbank GCA Altium finanziell und von der Kanzlei Milbank (Federführung: Sebastian Heim) rechtlich beraten.
Kühne + Nagel verkauft den Großteil seines britischen Kontraktlogistikgeschäfts an den Rivalen XPO Logistics. Wie Schweizer Logistikkonzern bekanntgab, trennt er sich in diesem Zuge von den Geschäftsfeldern Drinks Logistics, Food Services sowie Retail & Technology. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Mit dem Closing rechnen die Schweizer in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Kühne + Nagel zufolge erzielte das Geschäft im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 750 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet 708 Millionen Euro) und beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiter.
Rolf Elgeti hat seine Beteiligung an Francotyp-Postalia (FP) erneut aufgestockt: Wie der Frankiermaschinenbauer mitteilte, hält Elgeti über sein Investmentvehikel Obotritia Capital nun rund 28 Prozent der Anteile an FP. Zuvor war der Investor mit 20,7 Prozent bei den Berlinern beteiligt. Durch den Zukauf kratzt Elgeti nun an der 30-Prozent-Schwelle, ab der ein Pflichtangebot für FP fällig wäre. Der Unternehmer übt schon seit Monaten Druck auf den Frankiermaschinenbauer aus. Zuletzt eskalierte der Konflikt: Elgeti hatte zunächst den Abgang von FP-CEO und CFO Rüdiger Andreas Günther verlangt, woraufhin der FP-Aufsichtsrat Günther einen Aufhebungsvertrag anbot.
Nur gut eine Woche, nachdem er die Schwelle von 5 Prozent überschritten hat, hat der tschechische Investor Daniel Kretinsky bei ProSieben Sat.1 schon die nächste Meldeschwelle erreicht: Seine Beteiligung beträgt inzwischen mehr als 10 Prozent.
Der Bieterkreis um Wella verkleinert sich: Wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ am Dienstag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtete, sollen sich der Konsumgüterkonzern Henkel sowie der Private-Equity-Investor KKR noch im Rennen um die deutsche Haarpflegemarke befinden. Die Finanzinvestoren Advent und Cinven seien hingegen ausgeschieden. Der zur Milliardärsfamilie Reimann gehörende US-Kosmetikriese Coty hatte seine gesamte Sparte „Professional Beauty“, zu der auch Wella gehört, im Oktober vergangenen Jahres ins Schaufenster gestellt. Henkel wird dabei Interesse an Wella nachgesagt – die Düsseldorfer wollten sich seither aber nicht dazu äußern.
Im Rahmen einer kartellrechtlichen Auflage der Innogy-Übernahme muss sich Eon von seinem tschechischen Geschäft trennen. Jetzt buhlen offenbar vier tschechische Top-Milliardäre und ein Energieversorger um das tschechische Strom- und Gas-Endkundengeschäft der Essener. Wie das „Handelsblatt“ unter Bezug auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, sind die Unternehmer Daniel Kretinsky, Petr Kellner, Karel Komareks und Pavel Tykac sowie der tschechische Energiekonzern Prazska energetika aufgefordert worden, bis Ende April verbindliche Angebote einzureichen. Mit der Organisation der Transaktion sei die BNP Paribas beauftragt. Die Sparte könnte eine Bewertung von 800 bis 900 Millionen Euro inklusive Schulden erzielen, was dem sechsfachen Ebitda-Multiple entspräche, so der Bericht weiter.