Seit einigen Woche kursierten Gerüchte, dass die Deutsche Bank ihren CFO-Posten neu besetzen wird. Nun ist es offiziell: Das Frankfurter Geldhaus hat einen neuen Finanzvorstand. Raja Akram wird die Finanzverantwortung vom amtierenden CFO James von Moltke übernehmen, der seinen auslaufenden Vertrag im Juni 2026 auf eigenen Wunsch nicht verlängern wird, wie die Deutsche Bank mitteilte.
Akram wird bereits ab dem 1. Oktober dieses Jahres bei den Frankfurtern einsteigen und zum Jahreswechsel 2026 in den Vorstand der Bank einziehen. Nach einer Übergangsphase wird der Banker dann schließlich von Moltke auf der Position des Finanzchefs beerben, heißt es weiter. Akram wird künftig von Frankfurt aus die Finanzen des Geldinstituts steuern.
Akram ist Deputy CFO bei Morgan Stanley
Der designierte Finanzvorstand kennt sich mit den Finanzgeschicken von Banken bestens aus. So ist Akram seit 2020 stellvertretender Finanzchef bei der US-Investmentbank Morgan Stanley und agierte dort neben Finanzchefin Sharon Yeshaya. Zuvor war er rund 14 Jahre in verschiedenen Führungsrollen im Finanzbereich bei der Citigroup aktiv. Während dieser Zeit verantwortete er unter anderem als Controller und Chief Accounting Officer die bankweite Rechnungslegung und das Controlling.
Vor dieser Position agierte Akram seinem „Linkedin“-Profil zufolge zudem als CFO für die Citigroup in Brasilien. Seine Karriere startete der Banker bei dem Big-Four-Haus KPMG. „Er genießt einen exzellenten Ruf als einer der fähigsten Finanzmanager in der Branche, und ich schätze auch seine Qualitäten als Führungspersönlichkeit außerordentlich“, kommentierte Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing die neue Personalie. „Von seiner Erfahrung in leitenden Positionen bei zwei führenden globalen Banken werden wir sehr profitieren.“
Von Moltke ist seit 2017 Finanzchef
Bei der Deutschen Bank wird Akram in große Fußstapfen treten: Sein Vorgänger von Moltke genießt in der Bank einen guten Ruf und hat den CFO-Posten bereits seit Juli 2017 inne. Der Banker wird zum Zeitpunkt seines Ausscheidens neun Jahre die Verantwortung für die Finanzen der Bank getragen haben. „Ich habe das Gefühl, dass es Zeit für eine Veränderung ist“, teilte von Moltke auf „Linkedin“ mit. Die Bank schließe in diesem Jahr die aktuelle Phase ihrer Strategie ab, daher sei es ein guter Zeitpunkt, um „sich auf eine geordnete Nachfolge zu konzentrieren“.
Von Moltke, der seit 2022 außerdem als stellvertretender Vorstandsvorsitzender agiert, werde bis zu seinem Weggang weiterhin dazu beitragen, dass die Bank ihre Finanzziele für 2025 erreicht, heißt es von der Deutschen Bank weiter. CEO Sewing dankt von Moltke „für die hervorragende Zusammenarbeit und für seine Entschlossenheit, weiter daran zu arbeiten, dass wir in der Übergangsphase unsere Ziele für 2025 erreichen.“ Ohne ihn sei die Transformation der Deutschen Bank so nicht möglich gewesen.
Genau wie sein Nachfolger Akram war von Moltke vor seiner Zeit bei der Deutschen Bank bei der Citigroup tätig, wo er zunächst als Leiter der Corporate-M&A-Abteilung agierte. Später stieg er zum Treasury-Chef des New Yorker Finanzdienstleisters auf.
Deutsche Bank startet Aktienrückkauf
Neben von Moltke verlässt auch Rechtsvorstand Stefan Simon die Frankfurter. Während beide weiterziehen, wird CEO Sewing der Bank weiterhin zur Verfügung stehen. Sein Vertrag wurde um eine weitere Amtszeit bis April 2029 verlängert. Auch den Vertrag von Fabrizio Campelli, dem Leiter der Unternehmensbank und der Investmentbank, hat die Deutsche Bank um drei Jahre verlängert. Er läuft bis Oktober 2028.
Neben den personellen Veränderungen hat die Deutsche Bank außerdem ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 750 Millionen Euro angekündigt. Das Programm soll ab dem 1. April starten. Mit dem Abschluss des Rückkaufs und einer Dividendenzahlung für das Jahr 2024 von je 0,68 Euro je Aktie würde die Bank mehr als 2,1 Milliarden Euro auf den Tisch legen, teilte das Geldhaus mit. Insgesamt haben die Frankfurter seit 2022 damit 5,4 Milliarden Euro an die Aktionäre ausbezahlt.
Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.