Der Kapitalmarkt spürt immer mehr die Präsenz von „Klimaaktivisten“ der ganz eigenen Art: Aktivistische Finanzinvestoren, die ESG als zentralen Werthebel sehen und Nachhaltigkeit in den Fokus ihrer öffentlichen Kampagnen rücken. Sie treffen damit den Nerv der Zeit und argumentieren im Einklang mit dem gesellschaftlichen Bewusstsein zur Klimatransformation der Industrie. International gibt es einige prominente Beispiele: Exxon Mobil rückte in den Fokus des Aktivisten Engine No. 1, der Hedgefondsmanager Daniel Loeb bedrängte den Ölmulti Shell.
Nun kommt es auch in Deutschland zu einer öffentlichen Auseinandersetzung: Der Finanzinvestor Enkraft Capital aus Unterhaching forciert seine Aktivistenkampagne bei RWE. Das Finanzvehikel des Unternehmers Benedikt Kormaier fordert von der RWE-Führung um CEO Markus Krebber schon seit einem halben Jahr die Abspaltung des Braunkohlegeschäfts.
Er hat sich mit Thomas Schweppe von der Beratungs-Boutique 7Square einen versierten Partner an sein Seite geholt. Dieser ist in der Szene bekannt als rechte Beraterhand von Management-Schreck Elliott.
Im Gespräch mit FINANCE stellt das Duo klar: „Wir sind keine Ökoaktivisten“. Zwar wollen Kormaier und Schweppe RWE dazu drängen, „ökologisch verantwortlich zu handeln“, dennoch ist die Triebfeder auch die Wertsteigerung. Und das macht ihre Forderungen für Krebber gefährlich, denn sie werden immer konkreter und drängender.
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