Bundesfinanzminister Olaf Scholz will die Finanzaufsicht Bafin im Zuge des Wirecard-Skandals reformieren. Nachdem Ende vergangener Woche schon der Abschied von Präsident Felix Hufeld und seiner Stellvertreterin Elisabeth Roegele verkündet wurde, hat der SPD-Politiker nun einen „Sieben-Punkte-Plan“ vorgelegt. „Ich will eine Finanzaufsicht mit Biss, eine härtere Kontrolle der Finanzmärkte“, sagte Scholz in Berlin. Seine Vorschläge basieren auf einer Analyse von Roland Berger. Das Beratungshaus hatte in den vergangenen Monaten die Bafin auf Schwachstellen hin durchleuchtet.
Ein wichtiger Schritt des siebenstufigen Plans wird sein, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Hufeld zu finden. Hier scheint das Finanzministerium den Kreis der Kandidaten deutlich erweitern zu wollen. Man wolle auch im Ausland nach einem neuen Präsidenten suchen, heißt es. Ein externer Kandidat ohne politischen Ballast dürfte tatsächlich geeigneter sein, eingefahrene Strukturen aufzubrechen.
Wirecard
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