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Finanzierungen: Homag, Hochtief, Porsche

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Der Holzbearbeitungsmaschinenbauer Homag hat den bestehenden Konsortialkreditvertrag frühzeitig verlängert.
Homag

Homag verlängert Konsortialkredit bis 2019

Der Holzbearbeitungsmaschinenbauer Homag hat den 2012 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag vorzeitig verlängert. „Die neue Kreditlaufzeit beträgt fünf Jahre und ist, wie bereits der bislang gültige Vertrag, an die Einhaltung bestimmter Kennzahlen geknüpft“, teilte das Unternehmen mit. Sowohl das Bankenkonsortium unter der Führung von Commerzbank, Deutsche Bank und UniCredit als auch das Volumen in Höhe von 210 Millionen Euro sind identisch mit dem bisherigen Vertrag, der erst im September 2016 ausgelaufen wäre.

Gleichzeitig konnte sich Homag deutlich bessere Konditionen sichern. „Wir haben die Chance genutzt, unsere Fremdkapitalkosten weiter zu verringern“, erklärt Finanzvorstand Hans-Dieter Schumacher. „Die Banken haben die gute Entwicklung der Homag Group AG mit der stetigen Verbesserung der Ertragslage seit Abschluss des vorherigen Vertrages honoriert. Unsere Wachstumspläne sind somit weiterhin solide finanziert.“

Hochtief platziert ungeratete Anleihe über 500 Millionen Euro

Der Baukonzern Hochtief hat eine nicht geratete Anleihe über 500 Millionen Euro. Das Wertpapier ist mit einem Kupon von 2,625 Prozent p.a ausgestattet und läuft bis 2019. Das Orderbuch lag bei fast 2,3 Milliarden Euro und war damit um mehr als das vierfach überzeichnet. Hochtief will mit dem Emissionserlös bestehende Verbindlichkeiten ablösen und generelle Unternehmenszwecke damit finanzieren. Commerzbank, ING, RBS und UniCredit Bank agierten als Joint Lead Manager/Bookrunner. Die Bayerische Landesbank fungierte als Co Lead Manager.

Diese neue Anleihe ist die dritte Unternehmensanleihe von Hochtief. Bereits in den Jahren 2012 und 2013 hat der Baukonzern den Kapitalmarkt angezapft. Kurz zuvor hatte Hochtief schon eine bestehende Bar- und Avalkreditlinie im Umfang von 2 Milliarden Euro vorzeitig bis April 2019 verlängert und sich dabei deutlich bessere Konditionen gesichert.

Porsche platziert neue ABS-Anleihe in den USA

Der Finanzierungsarm des Autobauers Porsche hat in den USA eine weitere ABS-Anleihe über rund 490 Millionen US-Dollar begeben. Porsche Financial Services hat ihren Sitz in Atlanta, Georgia, und ist eine indirekte, zu 100 Prozent gehaltene Tochtergesellschaft der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG. Der Zinskupon liegt im Durchschnitt bei deutlich weniger als einem Prozent, teilte der Autobauer mit. Zum ersten Mal seien neben Darlehensverträgen über Porsche-Fahrzeuge auch Verträge über Fahrzeuge von Bentley und Lamborghini in eine derartige Transaktion integriert worden.

Für Porsche ist die aktuelle Transaktion die fünfte seit dem Jahr 2011. Der Autobauer sieht die ABS-Anleihen als wichtigen Teil seiner Refinanzierungsstrategie. Die aktuelle Transaktion wurde von Barclays Capital, J.P. Morgan und Société Générale als Bookrunner begleitet.

QSC platziert Debüt-Schuldschein erfolgreich

Der ITK-Dienstleister QSC hat wie angekündigt ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 150 Millionen Euro platziert. Es ist der erste Schuldschein in der Geschichte des Unternehmens. Die Commerzbank begleitete diese Transaktion.

Das Darlehen läuft fünf und sieben Jahre und wird fix und variabel verzinst. Aufgrund der hohen Nachfrage von Investoren hat sich QSC dazu entschlossen, das Volumen auf 150 Millionen Euro aufzustocken. „Wir haben das sehr gute Kapitalmarktumfeld genutzt, um die Finanzierung bis in das kommende Jahrzehnt hinein zu sichern“, sagt QSC-Finanzvorstand Barbara Stolz.

Der ITK-Dienstleister verwendet das Schuldscheindarlehen zum Teil anstelle eines noch bis September 2016 laufenden Konsortialdarlehens. Zudem will das Unternehmen nun, anders als noch zu Jahresbeginn geplant, einen Factoringvertrag über 11 Millionen Euro zurückführen. Den Factoringvertrag hat QSC im Jahr 2011 mit der Mehrheit an der Info AG übernommen.

QSC will weiter wachsen und schließt auch weitere Übernahmen kleinerer Technologiefirmen nicht aus. Erst im Februar 2014 hat der ITK-Dienstleister die Mehrheit an dem Münchener Verschlüsselungsspezialisten FTAPI erworben.

Ratingmeldungen

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hält auch nach der Ankündigung der Deutschen Bank, ihr Kapital um rund 8 Milliarden Euro zu erhöhen, an den Bonitätsnoten der Bank fest. Die Kreditwürdigkeit wird weiterhin mit A bewertet, der Ausblick ist negativ. Mit dem frischen Kapital sei das Institut besser in der Lage, mögliche regulatorische oder Rechtskosten zu stemmen und nur schwache Ergebnisse bei schwierigen Marktbedingungen abzufedern, begründeten die S&P-Analysten diese Entscheidung. Zudem könne die Bank risikobehafteten Aktiva ausbauen, ohne das Rating zu gefährden.

S&P bestätigt die Ratings des Gesundheitskonzerns Fresenius und seiner Dialysetochter Fresenius Medical Care mit BB+. Der Ausblick ist positiv. Den Spezialchemiekonzern Lanxess stuft die Ratingagentur hingegen von BBB auf BBB- herunter, Ausblick stabil. Die S&P-Analysten begründeten die Abstufung mit den schlechteren Aussichten des Unternehmens. Die Erholung sowohl des operativen Geschäfts als auch der Finanzsituation werde länger dauern als bisher gedacht. Das gelte trotz der angekündigten Neuausrichtung, die CEO Matthias Zachert bereits angegangen ist. Erst vor wenigen Tagen hatte Lanxess im Rahmen einer Kapitalerhöhung 430 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt.

Weitere Finanzierungen

Clifford Chance hat Volkswagen und die Volkswagen Group of America Finance bei der Emission einer vornehmlich an institutionelle Investoren in den USA platzierten Anleihe über 3,5 Milliarden US-Dollar beraten. Dies war die erste Emission der Volkswagen Group of America Finance an institutionelle Investoren in den USA. Die Anleihen wurden in fünf Tranchen platziert: Die erste Tranche über 1,45 Milliarde US-Dollar ist 2017 fällig und wird mit 1,250 Prozent jährlich verzinst. Die zweite Tranche hat ein Volumen von 1 Milliarde US-Dollar, einen festen Kupon von 2,125 Prozent jährlich und ist 2019 fällig. Die dritte Tranche ist 2017 fällig, hat einen Nennbetrag von 500 Millionen US-Dollar und ist variabel verzinslich. Die vierte, ebenfalls variabel verzinsliche Tranche ist 2016 fällig und hat ein Volumen von 250 Millionen US-Dollar. Die fünfte, ebenfalls variabel verzinsliche Tranche ist 2015 fällig und hat ein Volumen von 300 Millionen US-Dollar.

Der Bau- und Rohstoffproduzent Xella hat einen Bond über 325 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis 2019 begeben. Die Anleihe wird variabel verzinst. Basis hierfür ist der Euribor plus 375 Basispunkte. Moody’s weist dem Xella-Bond ein Ba3-Rating zu.

Der Autobauer BMW hat eine Anleihe über 300 Millionen US-Dollar platziert, die mit einem Kupon von 2,25 Prozent ausgestattet ist und bis 2020 läuft.

Die ÖBB-Infrastruktur emittiert einen Bond über 500 Millionen Euro, der bis 2029 läuft und mit 2,25 Prozent verzinst wird. Das Wertpapier wird durch die Republik Österreich garantiert.

Der Systemlösungsanbieter für die Elektroversorgung Penell will einen Minibond über bis zu 5 Millionen Euro emittieren. Die Anleihe soll eine Laufzeit von fünf Jahren haben und mit 7,75 Prozent jährlich verzinst werden. Mit dem Emissionserlös will Penell bestehende Bankverbindlichkeiten abbauen, das Working Capital finanzieren und die Einkaufskonditionen verbessern. „Bei Vollplatzierung der Anleihe würden wir allein durch die Verbesserung der Einkaufskonditionen rund 750.000 Euro im Jahr einsparen“, sagt Hauptgesellschafter und Geschäftsführer Kurt Penell in einer Mitteilung.

Euler Hermes gibt dem SchrotthändlerScholz einen positiven Ratingausblick. Die Ratingagentur hat die Bonitätsnote des Schrotthändlers von B, stabil, auf B, positiv, gesetzt. Nach Auffassung der Ratingagentur wird sich die Kapitalstruktur und Liquidität von Scholz durch die beabsichtigte Beteiligung der japanischen Toyota Tsusho Corporation verbessern.

Das Damenmodelabel More & More hat sein Eigenkapital durch eine Barkapitalerhöhung gestärkt. Ein langjähriger türkischer Geschäftspartner habe sich zunächst mit 12 Prozent beteiligt, teilte das Unternehmen mit. Angesichts des negativen Jahresergebnisses 2013 senkte die Ratingagentur Creditreform das Unternehmensrating dennoch um zwei Stufen von B+ auf B-.

Das Modeunternehmen Steilmann-Boecker Fashion Point hat in dem jährlichen Update durch die Creditreform Rating erneut eine BBB-Bewertung erhalten.

Hero Cycles will weniger als 50 Prozent der Anteile am angeschlagenen Fahrradhersteller Mifa übernehmen – unter Bedingungen. Von den Gläubigern der Mittelstandsanleihe verlangen die Inder einen Rückforderungsverzicht von 15 bis 20 Millionen Euro, von der BaFin die Befreiung zur Abgabe eines Pflichtangebots. Es könnte der Anfang vom Ausstieg der Altaktionäre um Ex-CEO Peter Wicht. Doch Carsten Maschmeyer will nicht verkaufen.

Der PE-Investor Triton hat Stabilus Ende vergangener Woche erfolgreich an die Börse gebracht. Der Koblenzer Hersteller von Gasfedern und hydraulischen Schwingungsdämpfern startete mit einem Kurs von 22,75 Euro pro Aktie an der Börse. Es ist der erste IPO für das Private Equity-Haus. Für 58,7 Prozent der Anteile erlöst Triton bereits knapp 200 Millionen Euro. Wer sonst noch an die Börse geht, erfahren Sie in der Bildergalerie „Der deutsche IPO-Markt läuft an“.

Skadden hat BofA Merrill Lynch und J.P. Morgan als Joint Bookrunners im Rahmen einer internationalen Platzierung von Aktien an der Deutsche Annington durch die Aktionäre Monterey Holdings und CPI Capital beraten. Das Aktienpaket umfasste 30 Millionen Aktien des Immobilienunternehmens mit einem Gesamtvolumen von 585 Millionen Euro.

Freshfields Bruckhaus Deringer hat den US-Finanzinvestor Blackstone bei der Vereinbarung einer neuen Kreditfazilität für den Invista European Real Estate Trust SICAF (IERET) in Höhe von 220 Millionen Euro beraten. Mit diesem Kredit wurde eine Finanzierung bei der Bank of Scotland zurückgeführt.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.