Weite Teile der Hamburger Stadtbäckerei Schenefeld Friedrich Drave, die im Mai die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hatte, haben einen neuen Besitzer. Insolvenzverwalter Gideon Böhm (Kanzlei Münzel & Böhm) hat acht der zehn Standorte im Rahmen eines Asset Deals an die Bäckerei Allwörden verkauft. Neben den Filialen werden 73 Fachkräfte übernommen. Das Beratungshaus Centuros (Carlos Rodrigues und Martin Alexander Schneider) hat die Investorensuche begleitet.
Das Lackiercenter Geiß ist einen Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in neuen Händen: Insolvenzverwalter Jens Lieser (Lieser Rechtsanwälte) verkaufte das Unternehmen im Zuge einer übertragenden Sanierung an Osbra Einhaus. Concentro Management (Lars Werner und Philipp Goller) hat den Investorenprozess begleitet, die Käufer wurden von Sebastian Gall (Grub Brugger) begleitet. Der Kaufvertrag wurde rückwirkend zum 1. Juli geschlossen. Das Unternehmen war 2019 in die Krise geraten, als ein wichtiger Kunde aus dem Automotive-Bereich in die Insolvenz geriet.
Für den Medizinproduktehersteller Curasan erstellt Insolvenzverwalter Frank Schmitt (Schultze & Braun) derzeit einen Insolvenzplan, über den die Gläubiger noch im dritten Quartal dieses Jahres abstimmen sollen. Ziel sei es, dass Curasan das Insolvenzverfahren in diesem Jahr noch beenden könne. Im Plan sollen die Details einer Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft Donau Invest sowie die Insolvenzquote festgelegt werden. Der Geschäftsbetrieb ist über ein Massedarlehen gesichert, das Donau Invest stellt. Die Interessen der Curasan-Anleihegläubiger vertritt Nikolaus Lutje (Kanzlei Bergdolt) als gemeinsamer Vertreter.
Der Finanzinvestor Pentapart übernimmt den Geschäftsbetrieb des Lichtwerbeherstellers Westiform Deutschland. Insolvenzverwalter Dirk Pehl (Schultze & Braun) zufolge bleiben 140 der vormals rund 220 Arbeitsplätze erhalten. Das Unternehmen hatte im Oktober 2019 Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Umsätze insbesondere mit Kunden in der Automobilindustrie deutlich zurückgegangen waren. Das Beratungshaus Saxenhammer hat die Investorensuche begleitet.
Der Baudienstleister Real Innenausbau geht an ein Erwerberkonsortium um den bisherigen Geschäftsführer Michael Betz und den Mittelstandsinvestor LMCF2. Teil des Asset Deals ist auch der Möbelhersteller Möbelwerk Hoch3, der nicht von der Insolvenz betroffen ist. Betz wird das Unternehmen weiterhin leiten. Die Kanzlei Menold Bezler (Federführung: Jost Rudersdorf) ist als rechtlicher Berater von Real Innenausbau tätig. Insolvenzverwalter ist Marcus Winkler (Kanzlei Winkler Gossak). Real Innenausbau mit Sitz im baden-württembergischen Külsheim sowie einem Standort in Düsseldorf hatte im März dieses Jahres Insolvenzantrag gestellt.