Prokon begibt Anleihe über 500 Millionen Euro
Der nach der Insolvenz neu aufgestellte Windparkbetreiber Prokonbegibt gemäß dem Insolvenzplan eine neue Unternehmensanleihe über 500 Millionen Euro. Frühere Genussrechtsinhaber des Unternehmens können den Bond ohne Zuzahlung als Gegenleistung beziehen, gleichzeitig kann die Anleihe öffentlich gezeichnet werden. Das Angebot läuft noch bis zum 21. Juni. Das Papier ist mit einem Kupon von 3,5 Prozent ausgestattet und läuft über 15 Jahre. Ab 2017 wird der Bond mit jährlich 7,2 Prozent des Nennwerts getilgt. Besichert ist die Anleihe mit einem Großteil der Prokon-Windparks in Deutschland und Polen. Nicht bezogene Schuldverschreibungen werden von Prokon verkauft und mit dem Erlös werden die Gläubiger ausgezahlt, die keinen Gebrauch von dem Bezugsrecht gemacht haben.
Schalke erwägt vorzeitige Rückzahlung der Anleihe
Der Fußballklub Schalke 04 zieht eine vorzeitige Rückzahlung seines Mini-Bonds in Betracht. Diese ist in diesem Jahr erstmals möglich – zu 103 Prozent des Nennwerts. Eigentlich wäre die 2012 begebene Mittelstandsanleihe mit einem Volumen von 50 Millionen Euro und einem Kupon von 6,75 Prozent erst in drei Jahren fällig. Schalke prüft zur Zeit verschiedene Refinanzierungsmöglichkeiten für die Anleihe, bei denen der Klub auf eine günstigere Verzinsung hoffen dürfte. In Frage kommen nach Angaben des Klubs ein Bankkredit, ein Schuldschein oder eine neue Anleihe.
Leaseplan platziert Verbriefungstransaktion
Leaseplan Deutschland hat eine ABS-Transaktion mit einem Volumen von rund 550 Millionen Euro begeben. In der Transaktion „Bumper 7“ hat Leaseplan Leasingforderungen und Automobilrestwerte verbrieft. Es handelt sich um Leaseplans erste öffentliche deutsche Verbriefungstransaktion seit 2011. Die Ratingagenturen DBRS, Moody’s und Standard & Poor’s haben die ABS-Papiere mit AAA bewertet. Die Emission wurde von Leaseplan Corporation und Société Générale arrangiert. Beraten wurde Leaseplan bei der Transaktion durch ein Team von Baker & McKenzie um Sandra Wittinghofer und Martin Kaiser.
Synlab wirbt 190 Millionen Euro ein
Der Labordienstleister Synlab, der dem PE-Investor Cinven gehört, hat über sein Tochterunternehmen Synlab Bondco eine Privatplatzierung im Umfang von 190 Millionen Euro abgeschlossen. Die erstrangigen besicherten Anleihen mit variablem Zinssatz wurden zu einem Preis von 99,5 Prozent privat platziert. Mit den neuen Mitteln will Synlab neben allgemeinen Unternehmenszwecken vor allem ausstehende Kredite refinanzieren, die das Unternehmen für M&A-Transaktionen aufgenommen hatte.
Weitere Finanzierungen
Der Schweizer Baustoffhersteller Holcim hat zwei neuen Anleihen platziert. Der erste Bond über 850 Millionen Euro hat eine Laufzeit bis 2028 und wird mit 2,25 Prozent verzinst. Die zweite Anleihe hat ein Volumen von 1,15 Milliarden Euro. Sie läuft bis 2023 und hat einen Kupon von 1,375 Prozent.
Manz hat eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht planmäßig durchgeführt. Im Rahmen der Transaktion wurden rund 2,3 Millionen neue Aktien platziert. Die Shanghai Electric Germany Holding hat rund 1,5 Millionen Aktien erworben. Für rund 900.000 Aktien davon hatten ihr die Aktionäre Dieter Manz und Ulrike Manz die Bezugsrechte übertragen. Der Bezugspreis lag bei 34,74 Euro je neuer Aktie. Der Gesellschaft fließt aus der Transaktion ein Nettoemissionserlös von rund 75,6 Millionen Euro zu. Mit dem Erlös will das Unternehmen unter anderem Kredite zurückzahlen. Bankhaus Lampe hat die Transaktion begleitet.
Die Restrukturierung des Schrottrecyclers Scholz kommt voran: Die Übernahme durch den chinesischen Konzern Chiho-Tiande steht kurz vor dem Abschluss. Ursprünglich hatte auch der Investor KKR mitgeboten. Die Anleihegläubiger von Scholz erwarten aus dem Deal eine Recovery-Quote von 7,67 Prozent des Nominalwerts.
Das Immobilienunternehmen Alstria Office REIT hat den Wandlungspreis für die 2013 begebene Wandelschuldverschreibung mit einem Zins von 2,75 Prozent angepasst. Der neue Wandlungspreis der Schuldverschreibung mit einem Volumen von knapp 80 Millionen Euro liegt bei 9,4023 Euro.
Der Hamburger Personaldienstleister Argo Gruppe hat von Rantum Capital eine Finanzierung erhalten. Die Höhe ist nicht bekannt. Ausgezahlt wurden die Mittel aus dem Kreditfonds „Rantum Capital Private Debt Fund I“, der 2015 mit einem Anfangsvolumen von 100 Millionen Euro aufgelegt wurde. Die Finanzierung wurde im Zuge des Auskaufs eines Mitgründers sowie einer Neuausrichtung abgeschlossen. Beraten wurde Argo bei der Finanzierung durch Raschke Von Knobelsdorff Heiser unter Federführung von Kristian Heiser. Für Rantum Capital beriet ein Team von Ashurst unter Leitung von Anne Grewlich und Oliver Hahnelt. Für einen ausscheidenden Gesellschafter war Bird & Bird tätig, das Team leitete Ole Brühl.
Der Asset Manager Ares Management und die Bremer Kreditbank haben der Zarges Tubesca Gruppe, einem Hersteller von Steigtechnik- und Logistikprodukten, Mittel zur Refinanzierung bereitgestellt. Die Finanzierung ist als Inhaberschuldverschreibung in Form einer Unitranche ausgestaltet. Zudem hat die Bremer Kreditbank hat Zarges eine erstrangige Betriebsmittelkreditlinie bereitgestellt. Die Höhe ist nicht bekannt. Beraten wurden die Parteien durch die Kanzlei Ashurst. Das für Ares tätige Team wurde von Bernd Egbers geleitet. Für die Bremer Kreditbank war Anne Grewlich federführend tätig. Zarges hatte Milbank als Berater mandatiert.
Die Accu Holding hat die geplante Kapitalerhöhung abgesagt. Als Gründe nennt das Unternehmen zum einen die noch nicht abgeschlossene Erstellung des Geschäftsberichts 2015, die Entwicklungen um das Tochterunternehmen RCT Hydraulic Tooling sowie Rücktritte von Aktionären und Darlehensgebern, die doch keine Aktien zeichnen wollen.
Senivita Sozial, ein Betreiber von Pflegeeinrichtungen, hat seine 2011 emittierte Unternehmensanleihe planmäßig zurückgezahlt. Auch die Zinszahlung erfolgte wie vereinbart. Nach eigenen Angaben hat Senivita seine Wachstumsziele mit der Anleihe erreicht.
Das Softwareunternehmen SNP Schneider-Neureither & Partner plant eine Kapitalerhöhung. Angestrebt wird ein Emissionserlös zwischen 25 und 35 Millionen Euro. Neben Andreas Schneider-Neureither wollen sich auch Teile des Senior-Managements an der Kapitalerhöhung beteiligen.
Your Family Entertainment hat eine Bezugsrechtskapitalerhöhung beschlossen. In diesem Zuge sollen knapp 1 Million neue Aktien gegen Bareinlagen ausgegeben werden. Das Bezugsverhältnis wurde auf 10:1 festgelegt. Nicht bezogene Aktien sollen privat bei institutionellen Investoren platziert werden. Das Unternehmen rechnet mit einem Bruttoemissionserlös von bis zu 1,35 Millionen Euro.
Das Insolvenzverfahren des Bambus-Investors Asian Bamboo wurde eröffnet. Insolvenzverwalter ist Christoph Morgen. Das Unternehmen hat bereits im vergangenen Sommer Insolvenz beantragt.
Das Berliner Startup ReachHero, das auf einer Marketingplattform Social-Media-Darsteller und Unternehmen zusammen bringt, hat eine Finanzierung in siebenstelliger Höhe erhalten. Investiert hat der Venture-Capital-Fonds Global Founders Capital, der von den Rocket-Internet-Gründern Oliver und Marc Samwer geleitet wird. Auch der Axel Springer Plug&Play Accelerator sowie Business Angel Benjamin Bak haben sich beteiligt.
Die Social Commerce Group hat eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Unter Ausschluss des Bezugsrechts wurden 142.000 neue Aktien mit einem Nennwert von je 1 Euro ausgegeben. Der Ausgabepreis lag bei 6,20 Euro je Aktie, womit der Erlös bei rund 880.000 Euro liegt. Gezeichnet wurden die Aktien von strategischen Investoren. Die Transaktion wurde von der Oddo Seydler Bank begleitet.
Das Immobilienunternehmen Eyemaxx Real Estate hat eine Bezugsrechtskapitalerhöhung abgeschlossen, in deren Rahmen knapp 780.000 neue Aktien begeben wurden. Der Bezugspreis lag bei 6 Euro je Aktie. Der Bruttoemissionserlös beläuft sich auf 4,7 Millionen Euro. Nach Angaben des Unternehmens war die Transaktion deutlich überzeichnet. Lead Manager war GBC Kapital.
Der Stromversorger EVN hat 2,2 Millionen eigene Aktien zurückgekauft. Davon sollen bis zu 0,3 Millionen Aktien an Arbeitnehmer und verbundene Unternehmen ausgegeben werden. Bislang besteht bei dem Unternehmen kein Aktienoptionsprogramm.
Das Immobilienunternehmen LEG Immobilien hat den Wandlungspreis für seine 2021 fällige Wandelanleihe mit einem Volumen von 300 Millionen Euro angepasst. Infolge der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2015 hat das Unternehmen den Wandlungspreis von 58,4317 Euro auf 56,8403 Euro gesenkt.
Das Leasingunternehmen Albis Leasing bereitet eine Barkapitalerhöhung vor. In diesem Rahmen sollen 1,5 Millionen neue Aktien begeben werden. Das Bezugsrecht ist ausgeschlossen. Der Ausgabepreis für die neuen Aktien beträgt je 1,45 Euro. Die Privatplatzierung wird von der Otto M. Schröder Bank begleitet.
Das Wettportal Bet-at-Home.com will mit einer Kapitalerhöhung die Anzahl seiner handelbaren Aktien „zeitnah verdoppeln“. Details sind noch nicht bekannt. Zudem will das Unternehmen in den regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse wechseln.
Ratingmeldungen
Das Rating der RickmersHolding wurde von Creditreform von B- (watch) auf CCC gesenkt. Als Begründung führt die Ratingagentur unter anderem die schwierigen Marktbedingungen an, die sich auf das operative Ergebnis des Schifffahrtskonzerns auswirken. Um dem entgegenzuwirken, will CFO Mark-Ken Erdmann die Fremdkapitalseite neu ordnen, wie er im FINANCE-Interview erklärt.
Die Bonitätsnote des Energiekonzerns E.On wurde von Moody’s bei Baa1 bestätigt. Der Ratingausblick ist negativ.
Standard & Poor’s hat das Rating der Deutschen Telekom bei BBB+ bestätigt, der Ausblick bleibt stabil. Der Ratingagentur zufolge weist die Telekom vor allem in den USA und in Deutschland ein solides operatives Geschäft auf. Daher rechnet S&P damit, dass das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren seinen Verschuldungsgrad beibehalten kann.
Die Ratingagentur Creditreform hat das Rating von KTG Energie mit der Note BB+ bestätigt. Der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur verweist unter anderem auf die verbesserten Finanzkennzahlen, ein risikoarmes Geschäftsmodell sowie den abgeschlossenen Bau der Biogasanlagen des Unternehmens.
Moody’s hat die Bonitätsnote des Energiekonzerns RWE von Baa2 auf Baa3 gesenkt. Der Ratingausblick ist stabil. Als Begründung für die Herabstufung nennt Moody’s unter anderem das schwache Preisumfeld im Energiemarkt.
Das Unternehmensrating von HeidelbergCement, das bei Ba1 steht, wurde von Moody’s bestätigt. Zudem hat sich der Ausblick von stabil auf positiv geändert, wie die Agentur mitteilte. Die Verbesserung hängt mit dem guten Betriebsergebnis im vergangenen Geschäftsjahr sowie dem anhaltend positiven Trend im ersten Quartal zusammen. Weiterhin werden aus der Übernahme von Italcementisignifikante Kostensynergien erwartet.
Moody’s hat das Langfristrating von Südzucker von Baa2 bestätigt und den Ausblick von negativ auf stabil geändert. Die Bonitätsnote der nachrangigen Schuldverschreibungen wurde gleichzeitig von Ba3 auf Ba2 angehoben. Die Beurteilung reflektiert nach Angaben der Ratingagentur die Erwartung, dass sich die Kreditparameter des Unternehmens auf Grund weiter verbessern werden.
Info
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