Aareal Bank will Aareon-Anteile an Private Equity abgeben
Lange hatte sich die Aareal Bank gegen einen Verkauf von Aareon gewehrt – nun will sie sich zumindest von einem Teil ihrer IT-Tochter trennen. Wie der Immobilienfinanzierer mitteilte, sei man bereit, eine signifikante Minderheitsbeteiligung an Private-Equity-Investoren zu verkaufen. Die Unternehmensberatung Arma Partner wurde von Aareal damit beauftragt, einen strukturierten Prozess mit „ausgewählten, langfristig orientierten Finanzinvestoren“ aufzusetzen. Die Begründung: Finanzinvestoren könnten die stark M&A-getriebenen Wachstumspläne von Aareon besser und schneller umsetzen.
Wie viele Anteile den Besitzer wechseln sollen, ist nicht bekannt – die Analysten von Warburg rechnen mit 20 bis 30 Prozent. Die Wiesbadener beabsichtigen nach eigener Aussage, mehrheitlich an Aareon beteiligt zu bleiben. Die Tochter sei integraler Bestandteil der im Januar bekanntgegebenen Strategie „Aareal Next Level“.
In den vergangenen Monaten hatten Aareal-Aktionäre – allen voran der aktivistische Investor Teleios – den Verkauf von Aareon gefordert. Teleios scheint unzufrieden mit dem Kompromiss: Der Hedgefonds verlangt der Nachrichtenagentur „Reuters“ zufolge einen zweigleisigen M&A-Prozess – es soll also sowohl ein Mehrheits- als auch einen Minderheitsverkauf geprüft werden. Durch den vollständigen Verkauf der IT-Tochter könne „beträchtlich mehr Geld in die Kassen des Immobilienfinanzierers“ gespült werden, zitiert der Bericht Teleios. Milder gestimmt zeigte sich der Aktivist Petrus Advisers, der in einem Interview im Februar keinen Komplettausstieg der Aareal Bank aus Aareon forderte.