Bei dem Automobilzulieferer Veritas hat Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner (Brinkmann & Partner) mit dem Betriebsrat einen Sozialplan vereinbart. Wenn der Gläubigerausschuss zustimmt, werden 54 Mitarbeiter im Bereich Overhead und Verwaltung gekündigt. Nach derzeitigem Stand sollen mehr als 1.200 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Verwaltung soll bis zum Jahresende umstrukturiert und gestrafft werden. Die Suche nach einem Investor läuft unterdessen weiter, mit einem Ergebnis der Verhandlungen rechnet Plathner zum Jahreswechsel.
Die Bundesbank erwartet infolge der Coronakrise in den kommenden Monaten einen höheren Anteil an faulen Krediten: Demnach könnten die Wertberichtigungen von zuletzt rund 0,2 Prozent auf 0,8 Prozent des Kreditbestands steigen, heißt es im jüngsten Finanzstabilitätsbericht. Mit den Wertberichtigungen einher geht ein erwarteter Anstieg der Insolvenzen: Die Anzahl der Insolvenzanträge lag zuletzt bei durchschnittlich 5.000 Anträgen im Quartal. Für das erste Quartal 2021 rechnet die Bundesbank nun mit einem Anstieg auf mehr als 6.000 Anträge.
Der Fonds „Best Owner Group“ soll als Beteiligungsfonds künftig Automobilzulieferer kaufen, die aufgrund der Umstellung auf die E-Mobilität vor Herausforderungen stehen. Er soll bei 150 bis 200 Millionen Euro Volumen starten und hat eine Zielgröße von maximal 500 Millionen Euro. Als Geschäftsführer ist der frühere Arbeitsagenturchef Frank-Jürgen Weise vorgesehen. Sanierungsfälle will der Fonds nicht kaufen: Die Unternehmen sollen profitabel sein. Ziel sei es, vorhandene Produkte und Prozesse zu verbessern, um den sinkenden Stückzahlen Rechnung zu tragen. Investitionen seien dagegen nicht mehr geplant.
Der Schutzschirm für Warenkreditversicherer könnte bis Ende Juni 2021 verlängert werden. Wie die FINANCE-Schwesterpublikation DerTreasurer berichtet, verdichten sich die Signale, dass der Bund den in der Coronakrise aufgelegten Schutzschirm über das Jahresende hinaus verlängern möchte. In einem Schreiben an den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) verweist das Bundeswirtschaftsministerium demnach darauf, dass seit September Verhandlungen mit den Warenkreditversicherungen zur Verlängerung des Schutzschirms liefen. Die EU-Kommission müsste einer Verlängerung zustimmen.